Hashimoto-ThyreoiditisSchildrüsenmassage: Effektive Hilfe bei Hashimoto, Knoten und mehr

Bei Schilddrüsenproblemen kann eine sanfte Eigenmassage Ihnen dabei helfen Beschwerden zu lindern, und Ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Eine Hand unter einer Illustration einer Schilddrüse
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Die Anatomie der Schilddrüse erinnert an die Flügel eines Schmetterlings.

Eine sehr sanfte und effektive Methode, die gestresste Schilddrüse zu beruhigen und zu regulieren, ist die Schilddrüsenmassage nach Dr. Berndt Rieger. Sie hat sich als wirksame Behandlungsmöglichkeit bei verschiedenen Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis, Schilddrüsenknoten, Kropfbildung, Zysten und anderen Störungen bewährt. Durch gezielte Berührung und Massage der Schilddrüse und ihrer Umgebung können Durchblutung und Lymphfluss verbessert, Verspannungen gelöst und die Schilddrüsenfunktion reguliert werden.

Ablauf der sanften Schilddrüsenmassage

Vorbereitung 

  • Waschen Sie Ihre Hände gründlich.
  • Setzen Sie sich bequem hin oder legen Sie sich hin.
  • Machen Sie den Halsbereich frei.

Ertasten der Schilddrüse

  • Schilddrüse liegt unterhalb des Kehlkopfes seitlich der Luftröhre.
  • Ertasten Sie sie mit sanftem Druck.

Selbstwahrnehmung der Schilddrüse

Durchatmen ist zweideutig gemeint, denn einerseits können Sie nach dem Griff wirklich freier atmen und auf der anderen Seite finden Sie tiefe innere Ruhe, wie eine seelische Verschnaufpause. Die Übung lindert Kopfschmerzen, die frontal zwischen den Augen oder hinter den Augenhöhlen zu spüren sind, und entlastet durch eine leichte Akupressur die Nasennebenhöhlen, wenn diese chronisch verstopft sind.

  • Legen Sie die linke Hand flächig auf die Stirn und umgreifen Sie mit der rechten Hand die Nasenwurzel. Schließen Sie die Augen.
  • Ziehen Sie die Nasenwurzel sanft nach unten, saugen Sie mit der linken Hand die Stirn an und schieben Sie die linke Hand nach oben, sodass sich Nasenwurzel und Stirnknochen voneinander entfernen und ein Gefühl der Entlastung zwischen den Augen entsteht.
  • Behalten Sie den Zug für etwa 15 Sekunden bei. Lassen Sie dann locker und wiederholen Sie den Griff noch 2-mal.

Energetische Verbindung und Stimulation:

  • Platzieren Sie Zeige- und Mittelfinger erneut auf dem linken Schilddrüsenflügel und stellen Sie eine energetische Resonanz her. 
  • Lassen Sie die Energie frei fließen und folgen Sie dem Fluss mit Aufmerksamkeit.
  • Führen Sie die Finger zum Halsgrübchen und lassen Sie sie sanft aufwärts über den Kehlkopf gleiten.
  • Zeichnen Sie mit den Fingern eine halbherzförmige Bewegung über den linken Schilddrüsenflügel, bis Sie wieder am Halsgrübchen angelangt sind.
  • Arbeiten Sie in die Tiefe, ohne Druck auszuüben.
  • Führen Sie die Bewegung dreimal aus und wechseln Sie dann zur anderen Seite.

Abschließende Stimulation:

  • Lokalisieren Sie mit den Zeige- und Mittelfingern erneut die Höhe der Schilddrüse.
  • Legen Sie den anderen Zeigefinger als Querfinger an den bereits platzierten Zeigefinger an.
  • Bewegen Sie die Finger am Hals nach hinten, vergleichbar mit Anlegen einer Halskette. 
  • Massieren Sie mit punktuellen und kreisenden Bewegungen den Bereich  links und rechts neben der mittleren Halswirbelsäule auf Höhe der Schilddrüse.
  • Arbeiten Sie sich schrittweise nach vorn in Richtung der Schilddrüse vor, als würden Sie sich ihr von hinten über einen indirekten Weg nähern.

Abschluss:

  • Legen Sie die Hände auf den Halsbereich auf.
  • Nehmen Sie einige tiefe Atemzüge.
  • Ruhen Sie nach Möglichkeit 30 Minuten.

Vorteile der sanften Schilddrüsenmassage:

  • verbesserte Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Schilddrüse 
  • Anregung des Lymphflusses und Abtransport von Stoffwechselendprodukten (Schlacken)
  • Lösung von Verspannungen und Verklebungen im Halsbereich
  • Regulation der Schilddrüsenfunktion und Ausgleich von Über- oder Unterfunktion
  • Linderung von Symptomen wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Ängsten und Schlafstörungen
  • Unterstützung der körpereigenen Selbstheilungskräfte 

Die Schilddrüse, thront unterhalb des Kehlkopfes und wird oft als Königin der Hormondrüsen bezeichnet. Ihre einzigartige Anatomie erinnert an die Flügel eines Schmetterlings: Zwei Lappen umschließen sanft die Luftröhre und vereinen sich in der Mitte durch eine schmale Gewebsbrücke, den Isthmus, zu einer harmonischen Einheit. Diese besondere Anordnung im Zentrum der Sprachbildung, direkt  unterhalb des Kehlkopfs und vor der Luftröhre, unterstreicht die symbolische Bedeutung der Schilddrüse für Kommunikation und Selbstausdruck.

Sie produziert lebenswichtige Hormone, die für die Regulierung des Grundumsatzes – also der Rate, mit der unser Körper Energie verbraucht – essenziell sind. Früher ging man davon aus, dass die  Schilddrüse hauptsächlich die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) produziert. Neuere Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass die Schilddrüse eine weitaus größere Vielfalt an jodhaltigen Hormonen herstellt. Wissenschaftler gehen derzeit von bis zu 30 verschiedenen jodhaltigen Schilddrüsenhormonen aus, deren genaue Funktionen noch nicht vollständig erforscht sind. Diese Entdeckung unterstreicht die Komplexität und Bedeutung der Schilddrüse für den menschlichen Stoffwechsel und eröffnet neue Perspektiven für die Diagnose und Behandlung von  Schilddrüsenerkrankungen.

Die Schilddrüse wird oft als »Schmetterlingsorgan« bezeichnet, was ihre Form und ihre zentrale Rolle in unserem Körper widerspiegelt. Sie beeinflusst maßgeblich unsere Stoffwechselprozesse durch ihre etwa 30 verschiedenen jodhaltigen Hormone, die alle wichtigen Aspekte des menschlichen Stoffwechsels beeinflussen. Diese Hormone, vor allem Dijodthyronin (T2), Trijodthyronin (T3) und Thyroxin  (T4), sind entscheidend für die Regulation des Stoffwechsels, das Wachstum, den Herzrhythmus, die Körpertemperatur, den Kalziumhaushalt und viele weitere Prozesse. Nahezu jeder Aspekt des menschlichen Körpers wird durch die Schilddrüsenhormone beeinflusst.

Neben der Schilddrüse befinden sich die Nebenschilddrüsen, die das Parathormon  ausscheiden. Dieses Hormon spielt einewichtige Rolle in der Regulation des Kalzium-und Phosphatstoffwechsels im Blut, indem es die Kalziumfreisetzung aus den Knochen erhöht, die Rückgewinnung von Kalzium in den Nieren fördert und die Aufnahme von Kalzium im Darm unterstützt. Die Schilddrüse ist auch ein wichtiger Akteur in der Immunantwort des Körpers. Sie beherbergt Lymphozyten, die an der Entwicklung von Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis beteiligt sind.

Diese Krankheit, bei der das Immunsystem irrtümlich Schilddrüsengewebe angreift, führt oft zu einer Hypothyreose, einer Unterfunktion der Schilddrüse. Die Schilddrüse ist also mehr als nur eine Hormondrüse; sie ist ein entscheidender Akteur im Orchester des menschlichen Körpers. Ihre Gesundheit und Funktion beeinflussen den Gesamtzustand des gesamten Organismus, wodurch ihre  Überwachung und Pflege essenziell für das allgemeine Wohlbefinden sind. Ohne eine angemessene Funktion dieser Drüse kann der Körper nicht effizient arbeiten.

 

Neben Blut-, Tast- und Ultraschalluntersuchung helfen auch Mundtemperaturmessung und ein Fragebogen bei der Diagnose. Der TSH-Wert allein ist nicht ausreichend. Symptome wie Gewichtsschwankungen, unerklärliche Müdigkeit, Haarausfall, Schlafstörungen, Verdauungsprobleme – insbesondere das Gefühl des Aufgeblähtseins, vorrangig nach dem Essen – sowie depressive Verstimmungen sind starke Hinweise auf eine mögliche Störung der Schilddrüsenhormone.

Diese unspezifischen Symptome, die oft als Folge von Stress oder anderen alltäglichen Belastungen interpretiert werden, können jedoch erste subtile Anzeichen für das Vorliegen einer Hashimoto-Thyreoiditis sein, selbst wenn sie zunächst harmlos erscheinen mögen.

Stadien der Hashimoto- Thyreoiditis

Eine Hashimoto-Thyreoiditis verläuft oft in Schüben und kann sich über verschiedene  Stadien entwickeln, von anfänglichen Entzündungsepisoden bis hin zu einer chronischen Unterfunktion der Schilddrüse. Es ist entscheidend, die Symptome frühzeitig zu erkennen und umgehend Maßnahmen zur Diagnostik und Behandlung einzuleiten. 

Frühes Stadium: Entzündungsschübe

Im frühen Stadium der Hashimoto-Thyreoiditis treten häufig Entzündungsschübe auf. Diese Schübe sind Phasen intensiver Entzündung, die durch verschiedene Faktoren wie erhöhten Stress,
Schlafmangel, Überarbeitung, Infektionen, Toxine oder eine ungesunde Ernährung ausgelöst werden können. Während eines Schubs treten häufig Überfunktionssymptome auf.

Typische Überfunktionssymptome:

  • Zittern 
  • Herzrasen
  • vermehrtes Schwitzen
  • Nervosität und Schlaflosigkeit

Da die Schilddrüsenhormone nicht zielgenau wirken können und insbesondere, weil die Schilddrüse durch mehrere Entzündungsschübe an Vitalität verloren hat, können auch Symptome einer  Unterfunktion dominieren.

Typische Unterfunktionssymptome:

  • Frieren
  • Müdigkeit
  • Haarausfall
  • rasche Erschöpfbarkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Gewichtszunahme

Zwischenstadium: Abklingen der Entzündung

Nach einem Schub kann die Entzündungsreaktion abklingen, besonders wenn die Belastungen nachlassen. In dieser Phase nimmt die Schilddrüse ihre hormonbildende Funktion häufig wieder auf, solange sie noch genügend vitales Schilddrüsengewebe besitzt.

Spätes Stadium: Chronische Unterfunktion

Durch wiederholte Entzündungsschübe wird das vitale Schilddrüsengewebe allmählich zerstört. Wenn das verbleibende Gewebe zu klein wird, erfüllt es seine hormonbildende Funktion nicht mehr
ausreichend. In diesem Stadium ist eine
dauerhafte Hormonersatztherapie notwendig,
um den Hormonmangel auszugleichen.

Typische Symptome einer chronischen Unterfunktion (Hypothyreose):

  • Gewichtszunahme
  • Haarausfall
  • brüchige Nägel
  • anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung
  • Depression und Konzentrationsprobleme
  • Muskel- und Gelenkbeschwerden
  • trockene Haut
  • Kälteempfindlichkeit
  • Menstruationsstörungen
  • erhöhter Blutdruck
  • Heiserkeit
  • Verstopfung

Wenn das Immunsystem überreagiert und die Schilddrüse angreift, steckt häufig Hashimoto Thyreoiditis dahinter.  Markus Grimm, Heilpraktiker und Ernährungsberater, ist auf Schilddrüsenerkrankungen spezialisiert und zeigt Ihnen in seinem Buch "Naturheilpraxis: Hashimoto" wirksame Therapien aus der Naturheilkunde – von altbewährt bis hochmodern.

    Markus Grimm arbeitet als Heilpraktiker und physiologischer Ernährungsberater am Naturheilzentrum Alstertal, das seit mehr als 30 Jahren eine Institution für ganzheitliche Stoffwechsel- und Regulationsmedizin ist. 2018 hat er das Zentrum übernommen und ausgebaut. Sein Schwerpunkt liegt auf ganzheitlicher Ursachenforschung bei Schilddrüsenfunktionsstörungen, vor allem Hashimoto, Darmstörungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Kopf- und Migräneschmerzen, sowie dem immer größer werdenden Feld der Hormon- und Stoffwechselstörungen im Bereich Diabetes, Metabolischen Syndrom, Fettleber und Wechseljahresbeschwerden, sowie Healthy Aging. Geprägt durch seine eigene Krankheits- und Gesundheitsgeschichte und seine Erfahrungen aus weit über 12.000 Patiententerminen ist in Markus Grimm der tiefe Wunsch entstanden, den Menschen mit einer ganzheitlichen und physiologischen Betrachtungs- und Lebensweise zu helfen. So war er als Experte bei der NDR-Sendung „Visite“, bei verschiedenen Gesundheitskongressen oder Fachforen eingeladen, um seine Erfahrungen und Wissen zu teilen. Seit langer Zeit ist er auch als Referent und Dozent an verschiedenen Akademien tätig und bildet selbst „physiologische Ernährungscoaches“ und „ganzheitliches Schilddrüsencoaches“ aus.