DiabetesFrühe Diabetes-Therapie greift ein Leben lang

Durch frühzeitige Diagnose und intensive Therapie bei Typ-2-Diabetes können schwere gesundheitliche Komplikationen reduziert und die Lebenserwartung gesteigert werden.

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Auch die Geschlechterspezifik gehört zur Diabetes-Therapie.

Eine frühzeitige Diagnose und intensive Therapie bei Typ-2-Diabetes können das Risiko schwerer gesundheitlicher Komplikationen reduzieren und die Lebenserwartung steigern. Das belegt eine aktuelle Langzeitstudie.

Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von verstärkten Screening-Maßnahmen, wie sie die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) fordert, um Typ-2-Diabetes frühzeitig zu erkennen und effektiv zu behandeln.

Frühzeitige Behandlung reduziert Komplikationen

In Deutschland leben schätzungsweise 2 Mio. Menschen mit unentdecktem Typ-2-Diabetes. Die im Fachmagazin Lancet veröffentlichte Studie zeigt, wie wichtig eine frühe Diagnose und die anschließende intensive Therapie sind, um Folgeerkrankungen wie koronare Herzkrankheit, Schlaganfälle oder Gefäßschäden zu verhindern. Diese können zu schweren Organerkrankungen führen. Eine rechtzeitige Behandlung kann das Risiko solcher Komplikationen deutlich verringern und die Lebenserwartung erhöhen.

Langfristige Vorteile nachgewiesen

  • Die ursprüngliche UKPDS-Studie (UK Prospective Diabetes Study) von 1998 zeigte bereits: Eine intensive Blutzuckerbehandlung bei Typ-2-Diabetes kann das Risiko für Folgeerkrankungen senken.
  • Die aktuelle Nachbeobachtungsstudie bestätigt: Diese positiven Effekte bestehen auch noch nach 24 Jahren.
  • Besonders auffällig ist die Reduktion des Risikos für Herzinfarkte und Erkrankungen der kleinen Blutgefäße
  • Diese Vorteile blieben selbst dann erhalten, wenn sich die Blutzuckerwerte der intensiv behandelten Patient*innen später denen der Kontrollgruppe anglichen.

Bedeutung für die aktuelle Diabetesversorgung

Obwohl die UKPDS-Studie auf älteren Therapieansätzen basiert, verdeutlicht sie den langfristigen Nutzen einer frühzeitigen und intensiven Behandlung. Neben der Steigerung der Lebenserwartung trägt eine frühe Intervention auch zur Verbesserung der Lebensqualität bei, indem sie das Risiko schwerwiegender Folgeerkrankungen senkt.

In Kombination mit modernen Behandlungsoptionen und einer guten Arzt-Patient*innen-Kommunikation bieten sich heute noch bessere Möglichkeiten, die Versorgung von Menschen mit Typ-2-Diabetes zu optimieren.

Gendermedizin und die Bedeutung frühzeitiger Behandlung

Besonders für Frauen mit Diabetes, die ein höheres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen haben als Männer, ist eine frühzeitige Behandlung von großer Bedeutung. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer geschlechtsspezifischen Betrachtung in der Diabetesbehandlung.

Konsequentes Screening und Früherkennung

Das Gesundheitssystem biete bereits gute Möglichkeiten zur Früherkennung von Diabetes, so die DDG. Diese sollten konsequent genutzt werden, insbesondere bei Risikopatient*innen.

  • Ein regelmäßiges Screening auf Diabetes mittels Nüchternglukose oder HbA1c kann entscheidend dazu beitragen, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
  • Die Fachgesellschaft empfiehlt zudem, bei Patient*innen ab 50 Jahren während eines Krankenhausaufenthalts routinemäßig ein HbA1c-Screening durchzuführen.

Gesundheitspolitische Forderungen

Angesichts der prognostizierten Zunahme von Diabetesfällen fordert die DDG, dass in der geplanten Krankenhausreform und der Änderungen in der ambulanten Versorgung die notwendigen Ressourcen bereitgestellt werden, um eine hochwertige Diabetesversorgung sicherzustellen. Es ist essenziell, dass der Gesetzgeber sicherstellt, dass Krankenhäuser in der Lage sind, angemessene Weiterbildung und Ausbildung in der Diabetologie anzubieten, um eine hohe Versorgungsqualität zu gewährleisten.

Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft

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