SchlaganfallFrühzeitige Kombinationstherapie für bessere Armbeweglichkeit nach Schlaganfall

Eine frühzeitige Kombinationstherapie aus Gehirnsignalerkennung und elektrischer Muskelstimulation kann die Armbeweglichkeit nach einem Schlaganfall verbessern. Das zeigt eine Magdeburger Studie. 

Therapeut*in bewegt den Arm einer Patientin
Ratirath / stock.adobe.com

Bei über 75 Prozent der Schlaganfallpatient*innen kommt es zu erheblichen Einschränkungen der Armbeweglichkeit.

Nach einem Schlaganfall leiden viele Patient*innen unter einseitigen Lähmungen, die besonders die Armbeweglichkeit einschränken und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Über 75 Prozent der Schlaganfallpatient*innen sind davon betroffen.

Die in der Studie untersuchte Therapie kombiniert 2 fortschrittliche Techniken: die Gehirn-Computer-Schnittstelle (BCI) und die Funktionelle Elektrostimulation (FES).

Gehirn-Computer-Schnittstelle und Funktionelle Elektrostimulation

Die BCI-Technologie erfasst Gehirnsignale und übersetzt sie in Befehle für ein Gerät, wodurch das Gehirn direkt mit einem Computer oder einer Maschine kommunizieren kann. Die FES-Methode nutzt elektrische Impulse, um Muskeln zu stimulieren und Bewegungen auszulösen. In der Studie überwachte das BCI-System die Hirnaktivität der Teilnehmenden und steuerte gezielt die FES-Vorrichtung, um die Muskelbewegung zu unterstützen.

Studie

Unter der Leitung von Prof. Dr. Catherine Sweeney-Reed von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wurden die 32 Teilnehmenden in 2 Gruppen aufgeteilt: Eine erhielt die BCI-FES-Therapie mit zeitlich synchronisierter Stimulation. Die Kontrollgruppe erhielt eine zufällige Stimulation. Die Studie schloss sowohl Personen in der akuten (weniger als 1 Monat) als auch in der subakuten Phase (1-6 Monate) nach einem Schlaganfall ein.

Ergebnisse

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein früher Einsatz der BCI-FES-Therapie die motorische Erholung nach einem Schlaganfall signifikant fördern kann, besonders wenn die Stimulation genau dann erfolgt, wenn das Gehirn eine Bewegung versucht“, erklärt Sweeney-Reed. Diese Synchronisierung unterstütze die Wiederherstellung der Verbindung zwischen Gehirn und Muskelbewegung.

Quelle: Otto von Guericke Universität Magdeburg