DarmkrebsGene im Fettgewebe beeinflussen das Darmkrebsrisiko

Menschen mit übermäßigem Fettanteil und vermehrter Fettansammlung in der Bauchregion haben ein höheres Darmkrebsrisiko. Dabei spielen auch die Gene eine Rolle.

Gen-Matrik in Hand gehalten
xyz+ / stock.adobe.com

Menschen mit einem übermäßigen Körperfettanteil haben ein höheres Risiko an Darmkrebs zu erkranken.

Eine internationale Studie wirft neues Licht auf die Verbindung zwischen Adipositas und Darmkrebsrisiko. Demnach haben insbesondere adipöse Menschen mit einem übermäßigen Körperfettanteil oder einer vermehrten Fettansammlung in der Bauchregion ein mehr als 10 % höheres Darmkrebsrisiko.

Die Entstehung von Krebserkrankungen ist Gegenstand intensiver Forschung weltweit. Adipositas, ein übermäßiger Körperfettanteil, wurde bereits mit verschiedenen Krebsarten in Verbindung gebracht. Diese Studie konzentrierte sich speziell auf den Zusammenhang zwischen Adipositas und dem Risiko für Darmkrebs.

Studie: Körperformen und Darmkrebsrisiko 

Das Forschungsteam untersuchte den Zusammenhang zwischen 4 verschiedenen Körperformen und dem Darmkrebsrisiko. Dabei lag ein besonderer Fokus auf der Aktivität bestimmter Gene in verschiedenen Körpergeweben und deren potenziellem Einfluss auf diese Körperformen.

Die Studie nutzte Daten der UK Biobank-Kohorte, die über 550.000 Erwachsene umfasst. Zudem analysierten sie genetische Daten von Gewebeproben von über 800 Spendern, um Zusammenhänge mit verschiedenen Körperformen zu erkennen.

Dieser Ansatz stellt eine Neuerung im Vergleich zu früheren Studien dar: Er vereint Daten aus Beobachtungsstudien und genetischen Analysen, um die Verbindung zwischen Adipositas-Subtypen und Darmkrebs zu erforschen.

Ergebnisse 

Die Forschenden stellten fest:

  • Personen mit Adipositas wiesen ein um mehr als 10% höheres Risiko für Darmkrebs auf.
  • Insbesondere Menschen mit einem übermäßigen Körperfettanteil oder einer vermehrten Fettansammlung in der Bauchregion.
  • Die genetische Analyse zeigte Unterschiede in der genetischen Aktivität zwischen diesen beiden Adipositas-Subtypen auf. Das könnte auf potenzielle biologische Mechanismen hinweisen, die an der Entwicklung von Darmkrebs beteiligt sein könnten.

Besonders interessant sind demnach bestimmte Gene, die in Gehirnregionen oder im Fettgewebe vermehrt aktiv sind und eine Rolle in Verbindung mit Darmkrebs spielen könnten.

Ausblick 

Die Ergebnisse könnten die Grundlage für individualisierte Krebspräventionsstrategien bilden, indem potenzielle biologische Mechanismen weiter erforscht werden.

Die Kombination verschiedener Analysemethoden liefere zusätzliche Hinweise auf potenzielle biologische Mechanismen, die diesen Zusammenhängen zugrunde liegen. Sie eröffne Möglichkeiten für die Entwicklung individualisierter Strategien zur Krebsprävention, so Dr. Anja Sedlmeier vom Uniklinikum Regensburg.

Quelle: Universitätsklinikum Regensburg