Ein Forscher*innenteam des Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat die Rolle von Allergien bei Long COVID genauer untersucht. Das Ergebnis: Auf Basis der derzeitigen Daten ist der Zusammenhang unsicher.
Systematische Übersicht
Im Fokus der systematischen Übersichtsarbeit stand die Frage, ob Allergiker*innen ein erhöhtes Risiko haben nach einer SARS-CoV-2-Infektion Long COVID zu entwickeln. In die Analyse eingeschlossen wurden prospektive Kohortenstudien mit Studienteilnehmer*innen aller Altersgruppen, nachgewiesener SARS-CoV-2-Infektion, vorbestehenden Allergien und einer mindestens 12-monatigen Nachbeobachrungszeit für Long-COVID-Symptome.
Insgesamt konnten 13 relevante Studien mit 9967 Teilnehmer*innen ausgewertet werden, die zwischen 1/2020 und 1/2023 veröffentlicht wurden.
Die Auswertung zeigt: Menschen mit Asthma oder einer allergischen Rhinitis (Entzündung der Nasenschleimhaut) könnten ein erhöhtes Risiko haben, an Long COVID zu erkranken. Allerdings sei der Zusammenhang unklar.
Fazit
Trotz der Daten, die insgesamt auf ein erhöhtes Long-COVID-Risiko bei Allergiker*innen hinweisen, sei der Zusammenhang äußerst unsicher, so Prof. Christian Apfelbacher, Hauptautor der Übersichtsarbeit. Eine gründlichere epidemiologische Forschung sei erforderlich, um die Rolle von Allergien bei der Entwicklung von Long COVID zu klären.
Apfelbacher betont zudem die Notwendigkeit einer präziseren und einheitlichen Definition von Long COVID für epidemiologische Studien dieser Art. Unabhängig davon werde die Analyse aktualisiert, sobald in den kommenden Monaten weitere Studien veröffentlicht werden, so der Epidemiologe.
Quelle: Universitätsmedizin Magdeburg