MagenkrebsHäufiges Nachsalzen erhöht Risiko für Magenkrebs

Menschen, die ihr Essen häufig nachsalzen, erkranken häufiger an Magenkrebs. Das zeigt eine Datenanalyse mit rund 470.000 Erwachsenen.

Magenkarzinom in animiertem Körper
peterschreiber.media / stock.adobe.com

Magenkrebs ist die weltweit fünfthäufigste Krebsart.

Der Zusammenhang zwischen hohem Salzkonsum und Magenkrebs ist in asiatischen Ländern dokumentiert. Dort sind stark salzhaltige Speisen beliebt. Eine neue Langzeitstudie der MedUni Wien zeigt nun, dass auch in Europa Menschen, die häufig nachsalzen, ein signifikant höheres Risiko haben, an Magenkrebs zu erkranken.

Studie

In der Studie analysierten die Forschenden Daten von über 470.000 Erwachsenen aus der britischen Kohortenstudie „UK-Biobank“. Die Teilnehmenden beantworteten zwischen 2006 und 2010 Fragebögen, darunter die Frage: „Wie oft salzen Sie beim Essen nach?“ Die Ergebnisse dieser Befragungen wurden mit der Salzausscheidung im Urin sowie den Daten aus nationalen Krebsregistern verglichen. Die Beobachtungszeit betrug rund 11 Jahre.

Ergebnisse

Die Analyse zeigte:

  • Menschen, die häufig oder immer nachsalzen, haben ein um 39 Prozent höheres Risiko an Magenkrebs zu erkranken, verglichen mit jenen, die selten oder nie nachsalzen.
  • Diese Ergebnisse blieben auch nach Berücksichtigung von demografischen, sozioökonomischen und Lebensstil-Faktoren sowie vorherrschenden Komorbiditäten signifikant.

Erstautorin Selma Kronsteiner-Gicevic betont die Aussagekraft der Ergebnisse und ihre Relevanz für die europäische Bevölkerung.

Magenkrebs trifft immer mehr Jüngere

Magenkrebs ist weltweit die fünfthäufigste Krebsart. Das Risiko steigt mit dem Alter. Jüngste Statistiken zeigen jedoch eine Zunahme der Erkrankungsfälle bei Erwachsenen unter 50 Jahren. Zu den bekannten Risikofaktoren zählen Tabak- und Alkoholkonsum, eine Infektion mit Helicobacter Pylori sowie Übergewicht und Adipositas.

Die Studie der MedUni Wien liefert nun starke Hinweise darauf, dass hoher Salzkonsum auch in westlichen Ländern ein bedeutender Risikofaktor ist.

„Unsere Forschungsarbeit zeigt den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Salzzugaben und Magenkrebs auch in westlichen Ländern auf“, so Selma Kronsteiner-Gicevic. Studienleiter Tilman Kühn ergänzt: „Mit unserer Studie wollen wir das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen von extrem hohem Salzkonsum schärfen und eine Grundlage für Maßnahmen zur Vorbeugung von Magenkrebs liefern.“

Quelle: Medizinische Universität Wien