Umweltfreundliche ErnährungNachhaltige Ernährung senkt das Krebsrisiko

Daten von über 2 Mio. Menschen zeigen: Wer sich umweltfreundlich ernährt, kann sein Krebsrisiko senken - und schützt gleichzeitig den Planeten. 

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Pflanzenbasiert, unverarbeitet, wenig Fleisch und verarbeitete Produkte, wenig Zucker - diese Ernährungsweise schützt Mensch und Erde.

Umweltfreundliche Ernährung senkt gleichzeitig das Krebsrisiko. Das fanden Forschende der Uni Regensburg in einer systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse heraus.

  • Bei besonders nachhaltiger Ernährung war das Krebsrisiko um 7% geringer.
  • Am deutlichsten war der Zusammenhang bei Lungen- und Magenkrebs.

Studie

Untersucht wurden Daten von über 2,2 Millionen Menschen aus 17 internationalen Studien. Dazu wurden Beobachtungsstudien erfasst, die nachhaltige Ernährungsweisen und die Auswirkungen auf Krebsinzidenz und -mortalität untersuchen. Die Studien verglichen nachhaltige Ernährungsmuster mit weniger nachhaltigen.

In einer anschließenden Metaanalyse wurden verschiedene Effektgrößen der systematischen Übersichtsarbeit quantitativ analysiert. 

Nachhaltige Ernährung wurde dabei über verschiedene wissenschaftliche Indizes bewertet: 

  • Umweltaspekte (z.B. CO2-Ausstoß oder Landnutzung)
  • Gesundheitsfördernde Lebensmittelkomponenten 
  • Konsum von Bio-Lebensmitteln 
  • Verzicht auf stark verarbeitete Produkte 

Geringeres Risiko für Lungen- und Magenkrebs

Das zentrale Ergebnis: Personen, die sich besonders nachhaltig ernährten, hatten ein um 7 % geringeres Risiko für Krebserkrankungen und ein um 12 % geringeres Risiko für krebsbedingte Todesfälle, verglichen mit Personen, deren Ernährung am wenigsten nachhaltig war. Am deutlichsten zeigte sich der Zusammenhang zwischen nachhaltiger Ernährung und der Verringerung des Risikos bei Lungen- und Magenkrebs. Bei anderen Krebsarten, wie Brust- oder Darmkrebs, fielen die Ergebnisse weniger eindeutig aus.

Die internationale Analyse zeigt: Wer sich nachhaltig ernährt, hat ein geringeres Risiko für Krebserkrankungen und krebsbedingte Todesfälle. 

Fazit: Gut für Mensch und Umwelt

„Die Analyse liefert ein starkes Argument für nachhaltige Ernährung als doppelte Präventionsstrategie: Sie schützt die Gesundheit und bewahrt gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen, also die Umwelt, von der unser Leben abhängt“, so Marina Kasper, Erstautorin der Studie.

Nachhaltige Ernährungsweisen zeichnen sich aus durch:

  • höheren Anteil pflanzlicher und unverarbeiteter Lebensmittel,
  • weniger Fleisch, Zucker und stark verarbeitete Produkte.

Das alles sind Faktoren, die mit einem höheren Krebsrisiko in Verbindung stünden. Ein zusätzlicher Gewinn sei, dass viele dieser Lebensmittel – wie Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und Obst – nicht nur nährstoffreich, sondern auch ressourcenschonend in der Produktion seien.

Die Forschenden sprechen sich dafür aus, dass öffentliche Gesundheitspolitik künftig stärker auf nachhaltige Ernährung setzen solle. 

Quelle: Universität Regensburg