Umwelt und Ernährung10 Empfehlungen für gesunde und ökologische Ernährung

3/4 pflanzliche, 1/4 tierische Lebensmittel: Die aktualisierten Ernährungsempfehlungen der DGE helfen, Krankheiten vorzubeugen und die Umwelt zu schonen. 

Vollkornprodukte: Nudeln, Grünkern, Leinsamen, Müsli, Kürbiskerne in Schüssln auf weißem Holzuntergrund
K. Oborny/Thieme

Vollkorn ist die bessere Wahl: Es enthält mehr Vitamine und Mineralstoffe und sättigt länger als Weißmehl. Die enthaltenen Ballaststoffe fördern ein gesundes Mikrobiom und schützen vor Krankheiten.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen (Food-Based Dietary Guidelines, FBDG) für Deutschland überarbeitet. Sie lauten:

10 lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen

  • rund 1,5 Liter täglich trinken: am besten Wasser oder kalorienfreie Getränke
  • reichlich Obst und Gemüse: mindestens 5 Portionen pro Tag
  • mindestens 1-mal pro Woche Hülsenfrüchte und täglich eine Handvoll Nüsse 
  • Vollkorn statt Weißmehl
  • pflanzliche Öle bevorzugen
  • täglich Milch und Milchprodukte
  • 1- bis 2-mal pro Woche Fisch
  • maximal 300 g Fleisch und Wurst pro Woche
  • Süßes, Salziges, Fettiges meiden
  • Mahlzeiten bewusst genießen
  • täglich bewegen, Übergewicht vermeiden

In die überabeiteten Ernährungsempfehlungen sind gleichzeitig auch Aspekte wie Nachhaltigkeit, Umweltbelastung sowie die in Deutschland üblichen Verzehrgewohnheiten berücksichtigt.

Bunt, gesund und umweltschonend essen

Pflanzenbetonte Ernährung ist nicht nur gesünder, sie schont auch die Umwelt. Die Produktion von tierischen Lebensmitteln wie Fleisch und Milchprodukten belastet die Umwelt stärker und ein hoher Fleischverzehr ist mit höheren Risiko für z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Dickdarmkrebs verbunden.

Mindestens ¾ pflanzliche und maximal ¼ tierische Lebensmittel

Konkret heißt das: Eine gesundheitsfördernde und ökologisch nachhaltigere Ernährung besteht zu mehr als ¾ aus pflanzlichen Lebensmitteln und zu knapp ¼ aus tierischen Lebensmitteln. Der Anteil tierischer Lebensmittel fällt geringer aus als bisher.

Die überarbeiteten Empfehlungen berücksichtigen beispielsweise täglich 2 Portionen Milch und Milchprodukte, eine Portion weniger als bei den vorherigen Empfehlungen.

Zudem ist es ausreichend, wöchentlich maximal 300 g Fleisch und Wurst sowie ein Ei, zum Beispiel in Form eines Frühstückseis, zu essen.

Beim Fisch bleibt es bei ein bis zwei Portionen wöchentlich.

Pflanzliche Lebensmittel werden nun in den DGE-Empfehlungen noch stärker als bisher betont: Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen sowie Nüsse werden mit einer eigenen Empfehlung stärker hervorgehoben.

Obst und Gemüse stellen auch weiterhin die mengenmäßig wichtigste Gruppe dar. Die Empfehlung, 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag zu essen, bleibt. Allerdings entfallen die ergänzenden einzelnen Portionsangaben von 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst.

Kleine Veränderungen sind ein Schritt in die richtige Richtung

Die neuen DGE-Empfehlungen zeigen eine Idealsituation auf. Bereits kleine Veränderungen in der täglichen Ernährung sind schon ein Schritt in die richtige Richtung – hin zu einer gesundheitsfördernden und umweltschonenderen Ernährung. Die neuen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen bestehen aus den DGE-Empfehlungen, die die 10 Regeln der DGE ablösen, und dem DGE-Ernährungskreis.

Die Empfehlungen gelten für gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren, die sich mit einer Mischkost, inkl. Fleisch und Fisch, ernähren.

Mathematische Optimierung: fundiert, transparent, nachvollziehbar und multidimensional

Mit der neuen Methodik der mathematischen Optimierung liegt nicht nur eine wissenschaftlich fundierte und transparente Basis für die Ableitung der Ernährungsempfehlungen vor. Sie macht es möglich, die Zieldimensionen Gesundheit, Umweltbelastung sowie die in Deutschland üblichen Verzehrgewohnheiten gleichzeitig zu berücksichtigen.

Eine angemessene Energiezufuhr und die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen bilden die Basis für eine gesundheitsfördernde Ernährung. Sie steht weiterhin im Fokus.

Ein weiterer Schwerpunkt in der aktuellen Ableitung liegt darin, den Verzehr von Lebensmittelgruppen zu reduzieren, die mit der Entstehung von ernährungsmitbedingten Krankheiten verbunden sind.

„Das neue Optimierungsmodell kann gleichzeitig mehrere Dimensionen der Umwelt wie Treibhausgasemissionen und Landnutzung bei der Berechnung der Mengen zum Lebensmittelverzehr berücksichtigen“, sagt Anne Carolin Schäfer, Ernährungswissenschaftlerin im DGE-Referat Wissenschaft. Sie hat das mathematische Modell maßgeblich mit entwickelt. „Die Methodik ist so aufgebaut, dass sie flexibel an neue wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst und langfristig ausgebaut werden kann“, so Schäfer weiter.

Fragen zu den neuen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE beantworten die FAQ.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung

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