
Die antifugale Wirkung ätherischer Öle ist wissenschaftlich belegt.
von Sigrun Chrubasik-Hausmann
Ätherische Öle
In der Volksmedizin werden Fußbäder mit ätherischen Ölen angewendet. Dazu eignen sich u.a. einige Tropfen Öl aus dem Teebaum, der Pfefferminze, Nelke, Zypresse, dem Eukalyptus, Lavendel, Kampfer oder Rosmarin in einer mit Wasser gefüllten Fußwanne.
Die antifungale Wirkung der Öle ist wissenschaftlich belegt. Beim Vergleich von Nelkenöl mit Lavendel- und Eukalyptusöl besaß Nelkenöl eine stärkere und breitere antifungale Wirkung als die anderen Öle.
Essig
Die Wirkung von Essig war den ätherischen Ölen unterlegen, obwohl Fußbäder mit Apfelessig in der Volksmedizin sehr populär sind. Stärker wirksam ist es, die ätherischen Öle auf den betroffenen Hautarealen einzumassieren. Das Abtupfen der Hautbezirke mit unverdünntem Apfelessig ist verbreitet, aber weniger wirksam.
Propolis
Auch eine Propolis-Tinktur eignet sich zur Pilzbehandlung der Haut. Der Propolis-Wirkstoff besitzt eine starke antimikrobielle Wirkung, so auch gegen Pilze.
Knoblauch
Sehr wirksam sind Einreibungen mit Knoblauchscheiben. Hierzu wird möglichst frisch geernteter Knoblauch geschält, eine dicke Scheibe abgeschnitten und sofort auf dem betroffenen Hautbezirk verrieben. Zwei Anwendungen täglich genügen.
Im Eigenversuch habe ich meine befallene Ferse mehrfach täglich so behandelt, weil ich den Hautpilz so schnell wie möglich loswerden wollte. Nach einer Woche war die Ferse geschwollen und schmerzte sehr. Der Knoblauchwirkstoff war durch die Haut ins subkutane Fett eingedrungen und hatte das Gewebe nekrotisiert. Nach dem Entleeren des Eiters wurde die obere Hautschicht abgestoßen, und damit war der Hautpilz weg, wobei mir die Ferse noch einige Zeit danach Beschwerden bereitete. Fazit: Auf die Dosis kommt es an.
Meerrettich
Anstelle von Knoblauch kann auch frisch angeschnittener Meerrettich verwendet werden. Die im Meerrettich enthaltenen Senföle wirken sehr stark antimikrobiell. Alternativ lässt sich der Spanisch-Pfeffer-Extrakt Capsaicin nutzen, v.a. wenn starker Juckreiz besteht.
Autorin
Prof. Dr. med. Sigrun Chrubasik-Hausmann
Institut für Rechtsmedizin der Universität Freiburg
Research-Koordinatorin des Schwerpunkts „Phytotherapie“
sigrun.chrubasik@klinikum.uni-freiburg.de