NaturheilkundeNaturheilkundliche Ansätze bei Gonarthrose

Mit Naturheilkunde und Komplementärmedizin lassen sich in einem multimodalen Behandlungskonzept Kniegelenksschmerzen effektiv therapieren. Komponenten sind: Ernährungstherapie, Bewegungstherapie, Hydrotherapie, Phytotherapie, Neuraltherapie, Akupunktur und Blutegeltherapie.

Beinwell-Wurzel
K. Oborny/Thieme

Vom entzündungshemmenden Beinwell (Symphytum officinale) werden entweder die geschnittenen Wurzeln der Pflanze oder ein Presssaft aus der gesamten Pflanze zur Herstellung einer Tinktur genutzt.

von Beate von Busch und Jost Langhorst

Inhalt

Kohlwickel

Arnikawickel

Beinwell

Weihrauch und Teufelskralle

Heilfasten

Blutegeltherapie

Ein Fall aus der Praxis

Fazit

Literatur

In Deutschland leiden über 15 Millionen Menschen unter Beschwerden, die durch eine Arthrose verursacht werden [1]. Neben schulmedizinischen Ansätzen kommen in der Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde auch komplementärmedizinische Verfahren zum Einsatz, um insbesondere Kniegelenksschmerzen effektiv zu therapieren. Diese reichen von nichtinvasiven Verfahren wie Kohl- und Arnikawickeln über oral einsetzbare Phytotherapeutika, ernährungs- und physiotherapeutische Maßnahmen bis hin zur Behandlung mit Blutegeln.

Vor dem stationären Aufenthalt wurden bei den Patienten mit einer Gonarthrose meist umfangreiche konventionelle Therapieansätze verfolgt: Injektionen ins Kniegelenk mit Kortikosteroiden, Lokalanästhetika, Hyaluronsäure, langfristige orale Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika, Arthroskopien mit Synoviektomien oder die sogenannte „Gelenktoilette“. Die Patienten, die bei uns vorstellig werden, haben mit den konventionellen Maßnahmen i. d. R. nur unzureichende Behandlungserfolge erzielt. Unsere Erfahrung sowie aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass es sich lohnt, Verfahren der Naturheilkunde und Komplementärmedizin in den Therapieplan zu integrieren.

Eine Forschergruppe der Universität-GHS Duisburg-Essen konnte 2016 zeigen, dass die 4-wöchige Therapie mit täglichen Kohlwickeln die Kniebeweglichkeit von Patienten mit symptomatischer Kniegelenksarthrose Stadium II–III Kellgren-Score ähnlich effektiv bessert wie die tägliche Anwendung von Diclofenac-Gel (10 mg Diclofenac/g Schmerzgel). Auch die Schmerzintensität wurde in gleichem Maße gesenkt. Nach 12 Wochen war die Anwendung von Kohlwickeln dem Schmerzgel überlegen und besserte weiterhin die Lebensqualität und die Beweglichkeit. Deutlich abgeschlagen zeigte sich die rein orale Therapie mit Antiphlogistika [3].

Für Kohlwickel werden benötigt:

  • frische Weißkohl- oder Wirsingblätter
  • Nudelholz
  • 1 Mulltuch, 1 Trägertuch, 1 elastischer Wickel

Durchführung

Für den Kohlwickel werden frische Weißkohl- oder Wirsingblätter vom Kopf gelöst und der mittlere harte Stiel wird herausgetrennt. Das Blatt wird auf einer festen Unterlage, die mit einem Mulltuch abgedeckt ist, mit einem Nudelholz so lange ausgerollt, bis der Gemüsesaft austritt. Dieser wird durch das Ausrollen im Mulltuch gebunden.

Anschließend werden 2 bis 3 Kohlblätter auf dem Kniegelenk platziert und mit dem Trägertuch und einem elastischen Wickel rutschsicher befestigt. Je länger die Einwirkzeit dauert, desto eher tritt die schmerzlindernde und abschwellende Wirkung der im Kohlsaft enthaltenen Flavonoide ein – vorzugsweise wird der Wickel abends angelegt und über die ganze Nacht belassen.

Mögliche Nebenwirkung und Kontraindikationen

Als einzige Nebenwirkung der Kohlwickeltherapie beobachten wir im Stationsalltag gelegentlich eine allergische, feinfleckige Hautreaktion mit Juckreiz, die schnell nach Entfernung des Wickels sistiert.

Bei frischen OP-Narben nach Kniegelenkseingriff sollten keine Kohlwickel durchgeführt werden.

Bei Kohlunverträglichkeit oder als Alternative, die auch eine wärmende Anwendung ermöglicht, kann Patienten je nach Schwellneigung des Kniegelenks und Schmerzintensität ein Arnikawickel (kalt bzw. warm) angeboten werden.

Die verwendeten Arnikatinkturen enthalten ebenso wie der Kohlsaft Flavonoide sowie zusätzlich Terpenlactone, Phenolcarbonsäuren und Cumarin mit antiphlogistischer und auch analgetischer Wirkung [6]. Diese Bestandteile werden durch die alkoholischen Auszüge rasch über die Haut resorbiert.

Durchführung

Herstellung eines Arnikadekokts

Es werden 2 g frische oder getrocknete Arnika-Blütenstände mit 100 ml kaltem Wasser aufgegossen; anschließend 30–60 Minuten ziehen lassen. Dann die Mischung bis zum Kochen erhitzen und ca. 5 Minuten weiterköcheln lassen. Den Sud abseihen und die Tinktur auf das 10-Fache verdünnen, bevor sie für Umschläge genutzt wird.

In der Apotheke rezeptfrei erhältliche Arnikaessenzen müssen ebenfalls verdünnt werden; meist im Verhältnis 1:50 (ein Esslöffel (5 ml) alkoholische Tinktur auf einen Viertelliter Wasser).

Ein Mulltuch mit der verdünnten Essenz benetzen, das Kniegelenk damit bedecken und mit einem Trägertuch und einem elastischen Wickel sichern.

Üblicherweise wird der Arnikawickel mindestens eine halbe Stunde (max. 45 Minuten) belassen. Eine Schmerzlinderung tritt häufig schon nach wenigen Anwendungen ein. Die Selbstanwendung ist für die Patienten leichter umzusetzen, und eine Geruchsbelästigung, wie Patienten sie gelegentlich beim Kohl berichten, ist hier nicht zu beobachten. Daher ist die Therapietreue im Fall des Arnikawickels besonders hoch.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Allergische Reaktionen mit Bläschenbildung sind möglich. Insbesondere bei zu hohen Konzentrationen kann es zu nekrotischen Schädigungen der Haut kommen.

Für die häusliche Anwendung wird eine ausführliche Patienteninformation mit Durchführungshinweisen und möglichen Nebenwirkungen ausgehändigt.

Bei bestehender Allergie gegen Korbblütler sollten keine Arnikawickel durchgeführt werden.

Eine Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie auf offenen Wunden sollte vermieden werden.

Vom Beinwell (Symphytum officinale) werden entweder die getrockneten unterirdischen Anteile (geschnittene Wurzeln) der Pflanze oder ein Presssaft aus der gesamten frischen Pflanze zur Herstellung einer Tinktur genutzt. Ob als Dekokt oder alkoholischer Auszug zubereitet, fördern das darin enthaltene Allantoin und die Schleimpolysaccharide die Kallusbildung und wirken entzündungshemmend [7]. Als einzig problematischer Bestandteil werden die ebenfalls enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide gesehen, die lebertoxisch und krebserregend sein können, weswegen der Beinwell nur äußerlich und auf 6 Wochen pro Jahr begrenzt eingesetzt werden soll. Seine gute Wirksamkeit hat ihm jedoch eine weltweite Anwendung in der traditionellen Medizin z.B. in der chinesischen Medizin und auch im angloamerikanischen Raum beschert.

Derzeit wird Beinwell in unserem therapeutischen Setting nur in Form von Salbenformulierungen eingesetzt.

Oral einsetzbare Phytotherapeutika, die die antiphlogistische Wirkung der Wickel unterstützen können, sind Weihrauchpräparate (Boswellia serrata, Boswellia carterii u. a.) oder die Teufelskralle (Harpagophytum procumbens).

Weihrauch

Die in den Harzen des Weihrauchbaumes enthaltenen Boswelliasäuren unterdrücken die Leukotriensynthese in den Granulozyten und nehmen so Einfluss auf die Freisetzung zahlreicher Zytokine (Hemmung von TNF-α, IL1, 2, 4, 6, IFN-γ), die an der Aufrechterhaltung von Entzündungsreaktionen beteiligt sind [10]. Ihr positiver antiphlogistischer und abschwellender Effekt führt nicht nur zu einer Schmerzreduktion in entzündeten Gelenken, sondern wird auch in der Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen genutzt. Wir setzen im stationären Alltag eine Dosis von 3 × 2 Kapseln à 400 mg Weihrauchextrakt täglich ein. Da Weihrauch in Deutschland nur als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich ist, kann der Wirkstoffgehalt in den einzelnen Präparaten erheblich abweichen. Eine Überprüfung der Dosierung und Abgleich mit den Herstellerangaben wird im Falle von Weihrauch und Teufelskralle dringend empfohlen.

Teufelskralle

Auch die Teufelskralle benötigt einen Eindosierungszeitraum, bis sich der schmerzlindernde und abschwellende Effekt des darin enthaltenen Harpagosids und Harpagids einstellt (Tagesdosis 3 × 800 mg). Zwar wird in den aktuellen Leitlinien zur Therapie der Gonarthrose die Studienlage für die Empfehlung sämtlicher Phytotherapeutika als nicht ausreichend angesehen [9], dennoch scheint gerade der Wirkmechanismus von Weihrauch und Teufelskralle, der in der Unterdrückung der proinflammatorischen Zytokine liegt, ein nachvollziehbarer therapeutischer Ansatz zu sein.

Kürzlich veröffentlichte Studien aus der Orthopädie und Unfallchirurgie der Universitätsklinik Heidelberg [4], die den Gehalt an entzündungsfördernden Mediatoren in der Synovialflüssigkeit direkt vor einem chirurgischen Kniegelenkersatz maßen, zeigten, dass eine direkte Beziehung zwischen der Schwere der Osteoarthrose und der Spiegelhöhe bestimmter Interleukine (IL6, IL8, IFN-γ) in der Gelenkflüssigkeit existiert. Auch das Ausmaß der Bewegungseinschränkung im Gelenk und die Schmerzintensität korrelierten mit der Höhe von Interleukin 6, 10, 12, 13 und einigen proinflammatorischen Zytokinen. Eingeschlossen in diese Untersuchung wurden interessanterweise nur Patienten, die keine rheumatoide Grunderkrankung hatten, deren Kniegelenke weder gerötet noch überwärmt waren, die in den letzten 3 Monaten vor Operation keinerlei Injektionen (Cortison oder Hyaluronsäure) oder Eingriffe ins Kniegelenk erhalten hatten und auch keine NSAR einnahmen.

Diese Befunde stützen die These, dass selbst der „normale“ Knorpelverschleiß in den Kniegelenken durch Bruchstückchen im Gelenkspalt eine Entzündungsreaktion der Synovialschleimhaut hervorrufen kann. Hinzutreten müssen aber offensichtlich noch weitere Faktoren, die den Entzündungsprozess unterstützen und unterhalten können, wie unausgewogene Ernährung, Bewegungsmangel oder Übergewicht.

Laut Leitlinie [9] ist bei einem Drittel der Männer und bei über der Hälfte der Frauen bis zum 80. Lebensjahr radiologisch eine signifikante Kniegelenksarthrose nachweisbar, aber nur 10–15 % der Betroffenen entwickeln Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen. Diese Zahlen untermauern den Sinn des multimodalen Ansatzes in der Integrativen Medizin, der mit einer Umstellung auf eine mediterrane Vollwertkost beginnt, ordnungstherapeutisch regelmäßige Bewegungseinheiten vorsieht und so durch alltagspraktikable Ansätze hilft, Konzentrationsanstiege von Entzündungsmediatoren in der Gelenkflüssigkeit zu vermeiden.

Als sehr hilfreich erweist sich bei Gelenkschmerzen ein 5-tägiges Heilfasten nach Buchinger (300 kcal täglich in Form von Obst- und Gemüsesäften), das im stationären Setting selbst von Patienten mit zahlreichen Begleiterkrankungen gut toleriert wird. Begleitet man das Fasten mit umfangreichen physiotherapeutischen Maßnahmen – vor allen Dingen Wechselgüsse, Bewegungsbad, Traktionsbehandlung, aber auch Wärmebehandlung –, kommt es zu einem rascheren Austausch der Synovialflüssigkeit und infolge dessen zu einem Absinken der proinflammatorischen Substanzen im Gelenkspalt mit konsekutiver Schmerzreduktion.

Dass eine Reduktion der Entzündungsmediatoren direkt zu einer Schmerzreduktion führt, konnten Sportmediziner zeigen, die die Injektion von isotoner Kochsalzlösung intraartikulär zur Behandlung der Osteoarthrose des Kniegelenks untersuchten [8]. Sie erklärten den erzielten 20-prozentigen Rückgang der Schmerzintensität mit einem „Verdünnungseffekt der entzündlich veränderten Synovialflüssigkeit“, wohingegen die eher übliche intraartikuläre Cortisoninjektion zwar eine geringere Freisetzung von Entzündungsmediatoren bewirkt, aber gleichzeitig die Abwehr gegen bakterielle und virale Eindringlinge herabsetzt.

Ein weiterer Behandlungsansatz, um die proinflammatorischen Substanzen im Gelenkspalt zu reduzieren, ist der Einsatz von Blutegeln. Gerade an Gelenken, an denen der Gelenkspalt für die Egel gut zugänglich ist, wie Knie-, Schulter- und Sprunggelenk, ist die zu beobachtende schmerzstillende Wirkung ausgeprägt, während mehr durch Muskulatur abgedeckte Gelenkspalte, wie z. B. der des Hüftgelenks, nicht so leicht auf eine Blutegeltherapie ansprechen. Der von den Blutegeln freigesetzte Speichel enthält neben dem in seiner chemischen Struktur aufgeklärten, gerinnungshemmenden Hirudin noch über 100 weitere Substanzen mit zum Teil antiphlogistischer, vasodilatierender, antibiotischer und das Komplementsystem hemmender Wirkung [5].

Eine Querschnittstudie, die durch eine Arbeitsgruppe der Universität Essen-Mitte 2013 publiziert wurde [2], konnte anhand der Ergebnisse dreier randomisierter klinischer Studien und einer kontrollierten klinischen Studie zur Behandlung der Gonarthrose die Effektivität und Überlegenheit der Blutegeltherapie im Vergleich zur Standardtherapie oder der Anwendung von externen Diclofenac-Gels bzw. Elektrostimulationsverfahren aufzeigen.

Eine erhebliche Schmerzreduktion und auch eine Verbesserung der Beweglichkeit in den behandelten Kniegelenken trat schon nach 3 Tagen ein und konnte auch noch 3 Monate später nachgewiesen werden. Retrospektive Untersuchungen derselben Klinik an mehr als 400 ehemaligen Patienten, die zumindest einmal eine Blutegelbehandlung des Kniegelenks erhalten hatten, zeigten ein 90-prozentiges positives Ansprechen auf die Intervention und bei mehr als einem Viertel der Fälle (26 %) eine Symptomlinderung, die auch noch nach 10–12 Monaten anhielt.

Da unerwünschte Reaktionen kaum auftraten, wurde die Blutegeltherapie als sichere Option bei leichten wie auch schweren gonarthrotischen Veränderungen eingestuft [2].

Kontraindikationen

  • Einnahme von Psychopharmaka, Sedativa, Antikoagulanzien, Immunsuppressiva
  • endoprothetische Versorgung am Kniegelenk, frische Operationsnarbe nach Kniegelenkseingriff
  • akute Infektionskrankheiten
  • ausgeprägte allergische Diathese
  • Anämie oder Neigung zu gastrointestinalen Blutungen
  • Schwangerschaft

Praktische Durchführung

Am Kniegelenk kommen meist 6–8 Individuen zum Einsatz, die rund um den Gelenkspalt und vor allen Dingen an den druckschmerzhaften Punkten angesetzt werden.

Die Beine des Patienten werden auf eine saugfähige Unterlage gelagert und in ausreichend ruhiger Atmosphäre werden die Egel einzeln mit einem kleinen Plastikbecher oder der leeren Hülle einer Einwegspritze an den Einsatzort dirigiert.

Besonders wenn die Haut warm und etwas angefeuchtet ist, beißen die Egel rasch zu. Hemmend wirken zuvor benutzte Duftstoffe, weswegen der Einsatz von Kohl- und Arnikawickeln und auch die Nutzung von Salben, Dusch- und Badezusätzen mindestens 3 Tage vor der Blutegeltherapie eingestellt werden sollte. Ansonsten sind die Blutegel selbst nach dem Setzen von Mikroblutungen durch Lanzetteneinstich am Zielort nicht zum Saugen zu bewegen.

Haben die Blutegel eine ausreichende Blutmenge zu sich genommen, fallen sie im Zeitraum von 10 Minuten bis hin zu einer Stunde nach Anlage von selbst ab. Man sollte den Egel auch bei langen Saugzeiten nicht durch Manipulation zum Loslassen bewegen wollen, denn dies kann durch stressbedingtes Erbrechen des Mageninhalts eines beim Saugvorgang irritierten Tieres später zu entzündeten Bissstellen führen. Zur Wundreinigung sollte die Nachblutung nach dem Abfallen der Egel weitere 20 min beobachtet und erst dann ein Wundverband mit lockerer Gaze angelegt werden.

Im Gegensatz zum Heparin benötigt das Hirudin zur Thrombininhibition keine Cofaktoren der Gerinnungskaskade, weswegen diese Substanz, einmal in den Körper eingebracht, auch nicht antagonisiert werden kann. Der Blutegelbiss kann bis zu 12 Stunden (max. bis zu 24 Stunden) nachbluten, sodass der direkte Blutverlust durch den Saugvorgang des Blutegels den geringeren Anteil am Gesamtblutverlust darstellt und ein Blutverlust von 50–100 ml pro Egelbiss in die Therapieplanung einberechnet werden sollte. Da sich die Nachblutung über einen längeren Zeitraum erstreckt, treten systemische Reaktionen wie Hb-Abfälle fast nie auf [5].

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Vor einer Operationsentscheidung für einen Kniegelenkersatz sollte Patienten mit Narkoserisiken und ggf. schweren Begleiterkrankungen Gelegenheit gegeben werden, naturheilkundliche Behandlungsansätze über einen ausreichenden Zeitraum hinweg zu erproben. Nicht zuletzt mit der Akupunktur steht ein weiterer, auch durch die Schulmedizin anerkannter Behandlungsansatz zur Verfügung, der in zahlreichen Studien seine Wirksamkeit unter Beweis stellen konnte und von mehreren Krankenkassen bereits erstattet wird. Die integrative Medizin kann während der Corona-Pandemie in einer für viele Kliniken angespannten Lage unterstützend wirken, um den Druck durch postoperativ zu überwachende multimorbide Patienten von den überlasteten Intensivstationen zu nehmen.

Die Literaturliste finden Sie hier.

Dr. med. Beate von Busch ist Fachärztin für Allgemeinmedizin mit der Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren. Sie ist als Stationsärztin in der Abteilung für Integrative Medizin und Naturheilkunde im Klinikum am Bruderwald, Bamberg, tätig.

Prof. Dr. med. Jost Langhorst ist Internist mit Schwerpunkt Gastroenterologie und den Zusatzbezeichnungen Psychotherapie, Naturheilverfahren, Physikalische Therapie und Balneotherapie. Er leitet die Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde in Bamberg und den Stiftungslehrstuhl für Integrative Medizin der Universität Duisburg-Essen.