von Rainer Brenke
Inhalt
Herzinsuffizienz: Immer auch die Ursachen behandeln
Prinzipielle Behandlungsmöglichkeiten durch Naturheilverfahren
Etablierte Verfahren der Hydro- und Thermotherapie
Neuere Erkenntnisse zu Sauna und anderen Hyperthermiemaßnahmen
Herzinsuffizienz: Immer auch die Ursachen behandeln
Zum Wesen der Herzinsuffizienz gehört, dass das Herz nicht mehr in der Lage ist, die Gewebe des Körpers ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Pathophysiologisch sind das Pumpversagen des Herzens, eine periphere Vasokonstriktion und eine diastolische Relaxationsstörung bestimmend für die Symptomatik.
Während die Behandlung der akuten Herzinsuffizienz nach übereinstimmender Meinung eine Domäne der Kardiologie und Intensivmedizin ist, kommen bei der chronischen Herzinsuffizienz durchaus flankierende naturheilkundliche Maßnahmen für eine Behandlung in Betracht [10]. Der differenzierte Einsatz von Naturheilverfahren richtet sich nach dem Stadium der Herzinsuffizienz nach der New York Heard Association (NYHA) (Übersicht bei Mayer-Berger, Christofor 2012 [11]). Im klinischen Alltag wird auch zwischen einer kompensierten und einer dekompensierten Herzinsuffizienz (erkenntlich z. B. an Ödemen) unterschieden sowie einer Vorwärts- und Rückwärts-Insuffizienz. Zudem ist es sinnvoll, zwischen Links- und Rechtsherzinsuffizienz sowie globaler Herzinsuffizienz zu differenzieren. Eine Rechtsherzinsuffizienz ist oft die Folge einer Linksherzinsuffizienz oder einer Lungenerkrankung mit Einengung der Blutstrombahn (Cor pulmonale). Eine rationale Therapie der Herzinsuffizienz wird versuchen, sich auch an den Ursachen zu orientieren [12] – also z. B. Bluthochdruck, koronare Herzerkrankung, schwere Herzrhythmusstörungen, Einflüsse des Stoffwechsels (Diabetes, Hyperthyreose), chronischer Stress, Lungenerkrankungen, Herzfehler oder Gefäßanomalien.
Prinzipielle Behandlungsmöglichkeiten durch Naturheilverfahren
Hydrotherapie
Kaum ein anderes Verfahren ist in der Dosierung so fein abstufbar wie die Hydrotherapie. Prinzipiell können zur Anwendung kommen: Waschungen, Frottierungen, wechselwarme Güsse, Wickel, Teil- oder (je nach Stadium der Herzinsuffizienz) Vollbäder mit oder ohne Zusatz, Sauna und andere Hyperthermie-Maßnahmen.
Phytotherapie
Die Möglichkeiten der Verordnung sind durch die Zulassungsbeschränkungen reduziert. Besonders gut in ihrer Wirksamkeit belegt sind Weißdorn-Präparate (tgl. 900 mg als Zusatztherapie zur Standardbehandlung). Natürlich können auch diuretisch wirksame Präparate wie z. B. Brennnesseltee unterstützend zum Einsatz kommen.
Ernährungstherapie
Oft ist ein stationäres Heilfasten erfolgreich. Ein- oder zweimal wöchentlich durchgeführte Reis- oder Obsttage können Ödeme günstig beeinflussen. Im Einzelfall ist eine Flüssigkeitsbilanzierung mit Beschränkung der Trinkmenge nötig. Eine ballaststoffreiche, vollwertige Ernährung und ein Vermeiden von Übergewicht sind ebenfalls langfristig hilfreich. Auch eine Supplementation mit Mineralstoffen und Spurenelementen scheint eine Verbesserung des Befindens hervorrufen zu können. Angezeigt ist eine derartige ergänzende Therapie, wenn eine ausreichende Zufuhr über die Nahrung nicht möglich ist [12].
Bewegungstherapie
Die Bewegung ist einer der „Gesundheitsmotore“ schlechthin. Bei Herzpatienten ist auf eine adäquate Dosierung durch Laktatbestimmung und Spiroergometrie zu achten. Angestrebt werden sollte z. B. ein Ausdauertraining 2-mal in der Woche für 20–30 min.
Ordnungstherapie
Stressabbau entlastet das Herz. Die Methoden können unterschiedlich sein und von Progressiver Muskelrelaxation über Autogenes Training bis hin zu Yoga oder Meditation reichen. Atemtherapie mit dem Ziel einer Reduzierung der Atemfrequenz verbessert die Sauerstoffversorgung und reduziert eine Dyspnoe (Übersicht bei Michalsen 2010 [12]). Auch zur Behandlung pulmonaler Symptome als Folge einer Stauung kann Atemtherapie unter rein physiotherapeutischen Zielstellungen hilfreich sein. 2017 erschien eine überaus interessante Studie [5], bei der der Effekt von Yoga und Wassergymnastik an 40 Patienten auf verschiedene Parameter einer Herzinsuffizienz verglichen wurde. Dabei nahmen die randomisiert jeweils einer Gruppe zugeteilten Patienten über einen Zeitraum von 12 Wochen entweder 2-mal pro Woche für 45–60 min an einer Wassergymnastik teil oder praktizierten Yoga. Neben dem subjektiven Befinden und Parametern von Depressivität und Angst wurde unter anderem der 6-Minuten-Gehtest zur Verlaufsbeurteilung herangezogen. In beiden Gruppen zeigten sich eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität und der Leistungsfähigkeit anhand der gemessenen Parameter. Yoga kann somit ebenso wie Wassergymnastik eine Ergänzung oder Alternative zu etablierten Formen der Trainingstherapie darstellen.
Ergänzende Verfahren
Aderlässe können beim Hypertonus oder Cor pulmonale angezeigt sein. Unter Umständen können schon mit einer Blutentnahme von 200–300 ml 2- bis 3-mal im Jahr nachhaltige Erfolge erzielt werden. „Entstauende Massagen“ bzw. Lymphdrainagen werden dagegen vom Autor dieses Beitrages kritisch gesehen, da sie ebenso wie eine intensivere Kompression zu einer erheblichen Herzbelastung führen. Unproblematisch und sinnvoll sind dagegen milde Kompressionen zur Thrombose-Prophylaxe (weiße AT-Strümpfe). Eine Heliotherapie – vernünftig dosiert – zeigt vielfältige positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System, die nicht nur über Vitamin D vermittelt werden. Der Blutdruck sinkt, die peripheren Gefäße werden weitgestellt, das helle Licht wirkt euphorisierend. Eine Akupunkturserie scheint die Dyspnoe zu verringern (Übersicht bei Michalsen 2010 [12]).
Etablierte Verfahren der Hydro- und Thermotherapie
Ein wichtiges Ziel der Hydro- und Thermotherapie ist das Erzielen einer Vasodilatation, wodurch das Herz entlastet wird und gleichzeitig die medikamentöse Therapie unterstützt bzw. Nebenwirkungen verringert werden können (z. B. Vasokonstriktionsneigung bei Betablockertherapie).
Nicht zu warme oder thermoindifferente Sitz- oder Vollbäder mit niedrigem Wasserstand (Rumpf nicht vollständig bedeckt) können selbst noch im Stadium III oder IV nach NYHA eine deutliche Besserung des Befindens nach sich ziehen (Übersicht bei Michalsen 2010 [12]). Zurückgeführt wird das auf die Herzentlastung durch eine periphere Vasodilatation und eine Erhöhung der Ejektionsfraktion – Effekte, die man zum Teil auch bei Überwärmungsmaßnahmen wie z. B. einer Infrarot-Hyperthermie hat. Bei den Wasserbädern kommt noch ein hormoneller Effekt durch Dehnung des rechten Vorhofes hinzu. Dieser entsteht durch eine Blutumverlagerung aus den Beinen zum Rumpf hin infolge des hydrostatischen Drucks. Hier ist aber auch ein begrenzender Faktor zu sehen – Bäder mit einem zu hohen Wasserstand können das Herz zu stark belasten und sollten daher vermieden werden. Die Kreislaufbelastung liegt bei üblichen Vollbädern bei 50–75 Watt, was übrigens auch in etwa der Belastung in einer finnischen Sauna entspricht.
Gut geeignet sind Kohlendioxid-Bäder, die bei gleicher Temperatur und vergleichbarem Wasserstand eine deutlich geringere Herzbelastung als Wasserbäder nach sich ziehen. Der Grund ist die ausgeprägte Vasodilatation durch das CO2, was das Herz entlastet. CO2-Bäder werden außerdem wärmer empfunden als gleich temperierte Wasserbäder, da die Warmrezeptoren gereizt, die Kaltrezeptoren aber gehemmt werden. Es resultiert eine leichte Hypothermie, die Pulsfrequenz und der Blutdruck sinken. Empfohlen wird der Einsatz von CO2-Bädern auch beim Hypertonus sowie bei einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (seriell verabreicht, z. B. 2- bis 3-mal wöchentlich über mehrere Wochen). Bei höhergradiger Herzinsuffizienz ist es in speziellen Einrichtungen auch möglich, die CO2-Bäder als reine Gasbäder zu verabreichen, sodass die Belastung durch den hydrostatischen Druck wegfällt [11].
Eine milde Form der Hydrotherapie ist in der Anwendung von wechselwarmen Güssen sowie kalten Brust- oder Leibwickeln zu sehen. Auch hier wird die periphere Durchblutungsregulation verbessert, der Sympathikotonus nimmt bei regelmäßiger Anwendung ab. Sehr effektiv waren früher auch seriell angewandte Schöpf- oder Bürstenbäder (thermoindifferente Halbbäder mit Beschöpfungen bzw. Bürstungen in der Wanne). Leider sind diese „mechanischen Bäder“ heute nur noch selten zu finden. Ansteigende Armbäder führen ebenfalls zu einer peripheren Vasodilatation und sollen reflektorisch die Koronardurchblutung verbessern. Noch milder wirken Trockenbürstungen, Waschungen und Frottierungen, die auch beim bettlägerigen Patienten im Stadium IV nach NYHA zum Einsatz kommen können und die periphere Zirkulation verbessern sollen. Eisanwendungen gelten bei einer globalen Herzinsuffizienz als kontraindiziert [8].
Auch bei der Hydrotherapie sollten Überlastungen und Gefährdungen des Patienten vermieden werden. Das trifft natürlich vor allem auf die mit größerer Herzbelastung einhergehenden Anwendungen zu. In Anlehnung an die Bewegungstherapie kann man folgende Abbruchkriterien aufführen (Übersicht bei Kolster et al. 2017 [9]):
Auftreten einer Angina pectoris
Dyspnoe
Abgeschlagenheit
Verstärkung peripherer oder zentraler Ödeme
neu auftretende Herzrhythmusstörungen
inadäquater Herzfrequenzanstieg
abnormaler Anstieg oder Abfall des Blutdruckes
Schwindel, präkollaptische Zustände
übermäßiges Schwitzen oder Blässe
Bei der Beurteilung der Herzfrequenz bei Patienten mit Betablockern muss besondere Vorsicht walten, da eine Tachykardie maskiert werden kann.
Neuere Erkenntnisse zu Sauna und anderen Hyperthermiemaßnahmen
Akuteffekte der Hämodynamik der Sauna bei chronischer Herzinsuffizienz
Eine besonders effektive Maßnahme zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen allgemein ist die Sauna oder eine vergleichbare Wärmeanwendung (Übersicht bei Brenke 2015 [2]). Leider wird von der Mehrzahl der Ärzte die Herzbelastung durch Sauna als zu hoch eingeschätzt und daher von der Saunaanwendung oft abgeraten. Die Belastung beträgt aber nur etwa 75 Watt, auf das Tauchbecken sollte man allerdings verzichten und andere Abkühlungsmaßnahmen wählen. Die Gefäßweitstellung kann das Herz entlasten, sodass die Sauna bei entsprechender Überwachung auch für ausgeprägtere Formen der Herzinsuffizienz und nicht nur bei koronarer Herzkrankheit oder Hypertonus interessant ist. Damit werden zudem wichtige Verursacher einer Herzinsuffizienz positiv beeinflusst. Da gesunde Lymphgefäße durch Wärme angeregt werden, kann auch ein kardiales Ödem ausgeschwemmt werden. Lymphödeme können sich dagegen verschlechtern.
Über die hämodynamischen Veränderungen unmittelbar im Zusammenhang mit Sauna ist bei Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz noch relativ wenig bekannt. Radtke et al. [15] beschrieben 2016 den unmittelbaren Einfluss der Saunaanwendung und der anschließenden Abkühlung (Tauchbecken mit einer Temperatur von 12 Grad unter Aussparung des Kopfes) bei insgesamt 37 Patienten mit Herzinsuffizienz, einer koronaren Herzerkrankung bzw. bei gesunden Vergleichspersonen. Das Schlagvolumen und die Herzfrequenz erhöhten sich unmittelbar (außer bei Patienten mit KHK unmittelbar nach der Sauna), der Blutdruck erniedrigte sich in der Sauna und stieg nach dem Kaltreiz an. Sowohl die Hitze der Sauna als auch der Kaltreiz wurden von allen Patienten gut toleriert. Eine Herzfrequenzanalyse ergab, dass es zu keinem bedrohlichen Anstieg der sympathikoadrenergen Aktivität oder von komplexen Arrhythmien kam. Trotz der beschriebenen Verträglichkeit des Tauchbeckens würden wir eher zu einer milderen Form der Abkühlung bei Herzpatienten raten, zumal das Herz alleine schon durch den hydrostatischen Druck des Wassers und die damit verbundene Blutumverteilung zum Herzen hin belastet wird.
Mittel- und langfristige Effekte von Sauna und ähnlichen Maßnahmen
Langfristig können die arteriellen Gefäße (also die Widerstandsgefäße) nach älteren Untersuchungen von Winterfeld et al. [19] in ihrem „funktionellen Gefäßquerschnitt“ um insgesamt 40 % gegenüber „vor der Sauna“ weiter sein.
Neuerdings kennt man auch die Mechanismen für die Vasodilatation durch Sauna, Infrarotkabinen oder eine japanische Variante der milden Hyperthermie (WAON – eine milde Infrarot-Hyperthermie mit lange liegender Dunstpackung nach der Wärmephase) genauer und durch Tierversuche bestätigt. Die für die Vasodilatation entscheidende Endothelzellfunktion und die damit einhergehende Freisetzung von Stickoxiden wird positiv durch Wärme beeinflusst [3] [16]. Wegen der positiven Effekte insbesondere auf die Endothelzellfunktion wurden Überwärmungsmaßnahmen sogar als “innovative Therapie für das 21. Jahrhundert” bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen bezeichnet [13]. Infrarotkabinen können bei Herz-Kreislauf-Patienten nicht nur die Endothelzellfunktion verbessern [14], sie beeinflussen außerdem die Herzfrequenzvariabilität günstig. Eine Reduzierung des oxidativen Stresses erhöht zudem die Leistungsfähigkeit.
Zwar lag der Schwerpunkt der Untersuchungen bisher auf den Gebieten des Hypertonus, den arteriellen Durchblutungsstörungen oder der koronaren Herzerkrankung. Die Herzinsuffizienz selbst wurde inzwischen aber ebenfalls im Zusammenhang mit Hyperthermie-Maßnahmen näher untersucht. Basford et al. [2] berichteten 2009 über den Effekt der Sauna auf den Verlauf einer chronischen Herzinsuffizienz in den Stadien NYHA III oder IV. Die Patienten besuchten die Sauna 3-mal in der Woche für insgesamt 4 Wochen. Zwar änderte sich die Leistungsfähigkeit auf dem Fahrrad-Ergometer nicht, aber der Noradrenalin-Spiegel im Blut erniedrigte sich signifikant um 24 %. Dadurch ist eine geringere Stressbelastung für das Herz gegeben. Von Kihare et al. [7] wurde schon 2009 berichtet, dass Hyperthermie-Anwendungen auch den klinischen Befund bessern. Sie untersuchten insgesamt 129 Patienten mit einer Herzinsuffizienz in den Stadien NYHA III oder IV über insgesamt 5 Jahre. Die Sterblichkeit war in der Hyperthermie-Gruppe geringer als in einer Vergleichsgruppe, schwerwiegende kardiale Ereignisse traten bei 68,7 % der Kontrollgruppe, aber nur bei 31,3 % der Hyperthermie-Gruppe auf. Daraus ergibt sich ein neuer, nicht-pharmakologischer Therapieansatz der chronischen Herzinsuffizienz. Tei et al. [18] gingen 2016 erneut näher den Effekten einer WAON-Therapie auf die chronische Herzinsuffizienz nach. Insgesamt unterzogen sich 76 Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz täglich über 10 Tage einer WAON-Therapie (Infrarot-Hyperthermie, 60 °C Temperatur über 15 Minuten, danach für 30 Minuten Nachruhe, eingepackt in eine Decke). Als Vergleich dienten 73 Patienten. Nur in der WAON-Gruppe verbesserten sich BNP als biochemischer Parameter für eine Herzinsuffizienz, der Schweregrad nach NYHA, der 6-Minuten-Gehtest und die Herzgröße. Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Die WAON-Therapie wird von den Autoren als sichere und effiziente Therapie bei Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz eingeschätzt.
Sauna in Kombination mit Training bei Herzinsuffizienz
Bekannt ist, dass die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems durch die Sauna zumindest beim herzgesunden Patienten zu gering ist, um zu einer deutlichen Leistungssteigerung zu führen. Beim Herzkranken mag das anders aussehen, es liegt aber nahe, Sauna und körperliches Training miteinander zu kombinieren, wobei beides nach Möglichkeit an unterschiedlichen Tagen erfolgen sollte. Haseba et al. [6] untersuchten 2016 den Effekt von Sauna sowie von körperlichem Training in Kombination mit Sauna auf klinische und biochemische Parameter von Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz. Zwar besserten sich das Befinden und die kardiologischen Parameter auch unter Saunatherapie alleine, erwartungsgemäß zeigte aber die Gruppe mit zusätzlichem körperlichem Training einen noch besseren Effekt, sodass diese Kombination empfohlen wurde.
Die Bewegungstherapie kann bei geeigneten Patienten durchaus auch in Form einer Wassergymnastik durchgeführt werden, da diese gelenkschonend ist. Allerdings sollte man bedenken, dass die Belastung des Herzens durch die Blutumverlagerung aus den Beinen zum Herzen hin als Folge des hydrostatischen Druckes nicht zu vernachlässigen ist. An einer randomisierten Studie [1] nahmen 51 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz teil. Es handelte sich um eine Cross-over-Studie über 2-mal 6 Wochen, wobei sich die Patienten entweder einer klassischen Trainingstherapie unterzogen oder an einer Wassergymnastik-Gruppe teilnahmen [1]. Als Parameter dienten der 6-Minuten-Gehtest, Gehgeschwindigkeit, Griffkraft und die Fähigkeit, die Balance zu halten. Beide Gruppen zeigten Verbesserungen, die jedoch beim 6-Minuten-Gehtest in der konventionellen Trainingsgruppe stärker ausfielen. Die Autoren empfehlen Wassergymnastik daher zusätzlich einmal pro Woche bei ansonsten stabilen Patienten.
Autor
PD Dr. med. Rainer Brenke
Er promovierte und habilitierte an der Charité im Fachgebiet Physiotherapie.
2000–2011 Chefarzt der Akutabteilung Naturheilverfahren der Hufeland-Klinik, Bad Ems, seit 2003 auch Ärztlicher Direktor.
Interessenkonflikt
Der Autor erklärt, dass keine wirtschaftlichen und persönlichen Verbindungen bestehen.
Literatur
Die Literaturliste finden Sie hier.