NährstoffeAllergisches Asthma: Vitamin D verbessert Symptomatik

Die Einnahme von Vitamin D3 kann die zelluläre Entzündungsreaktion bei allergischem Asthma verändern und die Asthma-Symptomatik verbessern, zeigt eine aktuelle Studie.

gelbe Pillen als D gelegt auf Holzuntergrund, Symbolbild für Vitamin D
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Asthma-Patient*innen profitieren von einer Vitamin-D-Supplementation.

Aus Studien ist bekannt, dass Vitamin-D-Mangel bei Menschen mit allergischem Asthma zu schweren Symptomen führen kann. Forschende der Uni Erlangen-Nürnberg konnten nun entschlüsseln, wie Vitamin D die Immunabwehr positiv beeinflusst: Die Einnahme von Vitamin D3 verändert demnach die zelluläre Entzündungsreaktion bei allergischem Asthma und kann die Asthma-Symptomatik verbessern. 

Vitamin D3 hat immunmodulatorische Funktionen, ein Mangel hat in Studien einen Zusammenhang zu einer schwereren Asthma-Symptomatik gezeigt.

Die Arbeitsgruppe um Prof. Susetta Finotto untersuchte die klinische Ausprägung des Asthmas bei betroffenen Vorschulkindern und Erwachsenenen unter Vitamin-D3-Nahrungsergänzung und deren Vitamin-D3-Spiegel.

Das Forschungsteam fand heraus:

Kinder und Erwachsene, die Vitamin D3 als Nahrungsergänzung einnahmen

  • hatten eine geringer ausgeprägte Asthma-Symptomatik,
  • wiesen einen geringeren Asthma-Schweregrad auf und
  • benötigten weniger steroidhaltige Medikamente zur Inhalation.

In Blutzellen fanden die Wissenschaftler*innen bei Personen mit höherem Vitamin-D3-Spiegel zudem vermehrt das Protein Blimp-1, das die Immunantwort von T-Helferzellen steuert.

Um den Mechanismus besser zu verstehen, untersuchten sie an Mäusen genauer, wie sich die Gabe von Vitamin D3 auf die Immunantwort auswirkt:

  • Vitamin D führte dazu, dass das Asthma weniger schwer ausgeprägt war.
  • Es fanden sich weniger allergiefördernde IgE-Antikörper (IgE), die für allergische Erkrankungen wie Heuschnupfen, Asthma oder Neurodermitis verantwortlich sind.
  • Zusätzliches Vitamin D3 führte sogar dazu, dass das Immunsystem antientzündlich reagierte und zwar mit dem Botenstoff IL-10 sowie mit Zellen, die Blimp-1 bilden.

Die Arbeitsgruppe konnte zudem einen Effekt von Vitamin D auf langlebige Gedächtnis-T-Zellen nachweisen. Diese beeinflussen die langfristige Immunantwort bei Asthma maßgeblich.

Fazit

Die zusätzliche Einnahme von Vitamin D3 führt zur Verbesserung der Asthma-Manifestationen. Eine ausreichende Versorgung mit dem Vitamin ist für diese Patient*innen wichtig.

Allerdings lassen sich aus diesen grundlegenden Untersuchungen nur begrenzt konkrete Therapieempfehlungen ableiten. Diese sollten in der Arztpraxis getroffen werden, empfehlen die Wissenschaftler*innen.

Quelle: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Literatur

Grund J, Krammer S, Yang Z et al. Vitamin D3 resolved human and experimental asthma via B lymphocyte–induced maturation protein 1 in T cells and innate lymphoid cells. Journal of Allergy and Clinical Immunology 2023; https://doi.org/10.1016/j.jacig.2023.100099