
Der Saft der Aroniabeere zeigt positive Effekte bei Prä-Diabetes.
Wissenschaftler*innen vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin in Köln haben eine Pilotstudie durchgeführt um herauszufinden, wie sich das tägliche Trinken von Aroniasaft auf die Gesundheit auswirkt.
Studie
In der randomisiert-kontrollierten und verblindeten Studie nahmen 10 Teilnehmende mit Prä-Diabetes teil. Es gab 2 Versuchsreihen für eine Dauer von jeweils 14 Tagen.
- Aroniasaft vs. Placebo ohne Training
- Aroniasaft vs. Placebo in Kombination mit Ausdauer- und Krafttraining
Die Getränke wurden morgens und abends mit zeitlichem Abstand zum Training eingenommen.
Anti-entzündliche und antioxidative Wirkung
Es zeigten sich bereits nach 2 Wochen leicht positive Wirkungen auf den Gefäßwiderstand sowie in Kombination mit körperlichem Training auf die Muskelmasse, wenn die Teilnehmer*innen den Saft anstelle eines Placebo-Getränks konsumierten.
Erstautorin Dr. Sarah Valder erklärt die Wirkung so: "Aroniasaft enthält vor allem viele Polyphenole, also sekundäre Pflanzenstoffe, die anti-entzündlich und antioxidativ wirken können. Auch Sport und Bewegung haben langfristig diese Wirkungen. Wir gehen davon aus, dass sich die Effekte ergänzen können, wenn das Timing stimmt."
Zudem verweisen die Autor*innen der Studie auf Zellexperimente, die eine anabole, also aufbauende, Wirkung von Aronia-Extrakt auf die Muskelzellen nahelegen. "Wir wollen nun in einer Folgestudie eruieren, ob sich die Effekte beim Krafttraining mit längerem Interventionszeitraum bestätigen und sich weitere Benefits für die Patientinnen und Patienten zeigen", sagt Prof. Christian Brinkmann, einer der Studienleiter.
Hintergrund: Prä-Diabetes mellitus
- Prä-Diabetes mellitus ist die Vorstufe von Typ-2-Diabetes mellitus.
- Diese Stoffwechselstörung entwickelt sich oft über Jahre ohne deutlich spürbare Symptome.
- Die Blutzuckerwerte sind dann bereits erhöht, aber noch nicht so hoch wie bei einer Diabetes-Diagnose.
Laut Robert Koch-Institut liegt in Deutschland bei jeder 5. Person zwischen 18 und 79 Jahren ein Prä-Diabetes vor. Langfristig erhöhte Blutzuckerwerte sind schädlich für die Gesundheit und können auf Dauer das Risiko für Herzinfarkt, Nieren- und Augenerkrankungen sowie verschiedene Krebsarten erhöhen.
Quelle: Deutsche Sporthochschule Köln