PhytotherapieKurkuma: Potenzial bei Gonarthroseschmerz

Standardisierte Kurkumaextrakte können die Symptome bei Gonarthrose ähnlich gut reduzieren wie Ibuprofen oder Diclofenac - bei geringerem Nebenwirkungsprofil. Das zeigt ein systematischer Überblick.

Kurkumawurzel angeschnitten auf weißem Hintergrund
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Kurkumawurzel (Curcuma longa L.).

Die Kurkumawurzel steht schon länger im Fokus der Forschung zur symptomatischen Behandlung bei Knierarthrose. Eine systematische Übersichtsarbeit hat den Stand der Forschung gesichtet, die wissenschaftliche Evidenz bewertet und kommt zu dem Schluss:

Eine orale Phytotherapie auf Kurkumabasis kann für die symptomatische Behandlung von Kniearthrose und als Ergänzung zur Schmerztherapie empfohlen werden.

Die fortschreitende chronisch entzündliche Degeneration des Knorpels im Kniegelenk bei Gonarthrose ist irreversibel. Sie geht mit Schmerzen, Steifheit und Schwellungen einher und schränkt die Beweglichkeit ein. Therapeutisch stehen die Symptomlinderung und die Verlangsamung des Fortschreitens der Erkrankung im Vordergrund.

Schmerzmedikation und Immunsuppression bilden die Basis der Therapie, insbesondere nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR). NSAR haben jedoch bei langfristiger Einnahme erhebliches Nebenwirkungspotenzial auf Leber, Niere und Gastrointestinaltrakt.

Studien zu Kurkuma bei Gonarthrose

Die systematische Übersichtsarbeit identifizierte basierend auf einer Literaturrecherche Studien, die eine orale Kurkumaextrakt-Therapie verglichen mit Placebo, NSAR, ergänzend zur Standard- und Schmerztherapie.

Ergebnisse

  • Im Vergleich zu Placebo zeigte die Therapie mit Kurkumaextrakt eine signifikante Verbesserung von Knieschmerz, -beweglichkeit, -steifheit und Lebensqualität.
  • Die Monotherapie mit Kurkumaextrakt war einer Therapie mit NSAR nicht unterlegen. Gastrointestinale Beschwerden traten signifikant seltener auf.
  • Curcuminoid-haltige Präparate ergänzend zur Standard-Schmerztherapie führten zur verbesserten Schmerzlinderung, Funktionsfähigkeit des Gelenks und Verträglichkeit.
  • Die Kurkuma- und Curcuminoid-haltigen Präparate wiesen ein sehr gutes Sicherheitsprofil auf.

Fazit

Die Autoren der Arbeit schlussfolgern: Eine 8- bis 12-wöchige Behandlung mit standardisierten Kurkumaextrakten kann die Gonarthrosebeschwerden reduzieren und in ähnlichem Umfang Symptomverbesserungen erreichen wir Ibuprofen und Diclofenac.

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Literatur

Bittel M, Klose P, Langhorst J. Kurkuma- und Curcuminoid-Behandlung bei Gonarthrose. Systematischer Überblick klinischer Studienergebnisse. Zeitschrift für Phytotherapie 2022; DOI: 10.1055/a-1924-9460

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