
Typische Symptome der rheumatoiden Arthritis sind Schmerzen, Schwellungen und Steifigkeit an den Gelenken.
Ein Forscherteam hat in einer Studie untersucht, ob sich bei Menschen mit sehr hohem Risiko der Ausbruch der rheumatoiden Arthritis verhindern lässt. Im Ergebnis zeigte sich:
Der Ausbruch der rheumatoiden Arthritis kann gehemmt werden kann, wenn bereits beim Nachweis citrullinierter Proteine ein immunregulatorisches Medikament verabreicht wird.
Studie: Immuntherapie bei subklinischen Entzündungszeichen
Bereits vor Ausbruch der rheumatoiden Arthritis sind im Blut Antikörper nachweisbar: die citrullinierten Proteine (CCP). Diese sind bei Gesunden normalerweise nicht nachweisbar. Menschen, bei denen CCP nachweisbar sind, haben ein hohes Risiko, in nächster Zeit eine rheumatoide Arthritis zu entwickeln.
In der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie prüften die Forschenden, ob eine 6-monatige Behandlung mit dem Immuntherapeutikum Abatacept die Entzündung einer präklinischen rheumatoiden Arthritis bessert.
An der multizentrischen Studie nahmen 98 Personen teil. Voraussetzung zur Studienteilnahme waren:
- Antikörpernachweis (citrullinierte Proteine)
- Gelenkschmerz (keine Schwellung)
- im Hand-MRT nachgewiesene Entzündungszeichen
Die Teilnehmer*innen erhielten für 6 Monate das immunregulatorische Medikament Abatacept oder ein Placebo. Es folgte eine 12-monatige medikamentenfreie Beobachtungsphase.
Ergebnisse
Die mit Abatacept behandelten Teilnehmer*innen entwickelten deutlich seltener eine rheumatoide Arthritis als diejenigen der Placebogruppe. Im Detail ergab die Auswertung:
- Nach 6 Monaten zeigten 57 % der Teilnehmer*innen der Verumgruppe und 31 % in der Placebogruppe eine Verbesserung der subklinischen Entzündung.
- 4 Teilnehmer*innen (8%) in der Abatacept-Gruppe und 17 (35%) der Placebogruppe entwickelten eine rheumatoide Arthritis.
- Die Wirkung der Intervention blieb über den 12-monatigen Nachbeobachtungszeitraum bestehen.
Die Aussagekraft der Ergebnisse werde durch eine zweite Studie verstärkt: Eine britisch-niederländischen Gruppe kam in einer weiteren unabhängigen Studie zum Ergebnis, dass die Behandlung mit Abatacept den Ausbruch einer rheumatoiden Arthritis hemmt.
Die Studie eröffne neue Möglichkeiten für Menschen mit positivem CCP-Antikörper-Nachweis, den Ausbruch der rheumatoiden Arthitis zu hemmen, so die Wissenschaftler*innen.
Rheumatoide Arthritis
Die rheumatoide Arthritis betrifft v.a. Frauen und kann in jedem Lebensalter auftreten. Etwa einer von 200 Menschen ist von der rheumatoiden Arthritis betroffen. Die Krankheit beginnt schleichend. Unbehandelt führt sie durch die chronische Entzündung zu Gelenkschäden.
Typische Symptome sind Schmerzen, Schwellungen und Steifigkeit an den Gelenken. Durch Zerstörung von Knorpel und Knochens kommt es zur bleibenden Funktionseinschränkung wie Schwierigkeiten beim Greifen oder beim Gehen. Früherkennung und frühe Behandlung sind bei rheumatoider Arthritis essenziell.
Quelle: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg