FastenRheumatoide Arthritis: Fasten verbessert Funktionalität und Lebensqualität

Kann die rheumatoide Arthritis durch Fasten günstig beeinflusst werden? Und hat Fasten Vorteile gegenüber den DGE-Empfehlungen? Antworten gibt eine aktuelle kleine Studie.

Fasten: weißer leerer Teller mit Messer, Gabel auf weißem Holzuntergrund
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Mit Ernährungsinterventionen wie Fasten kann die Krankheitsaktivität bei rheumatoider Arthritis günstig beeinflusst werden.

Kann die rheumatoide Arthritis durch Fasten günstig beeinflusst werden? Dieser Frage gingen Wissenschaftler*innen in einer randomisierten kontrollierten Studie nach.

53 Patient*innen wurden in die Studie eingeschlossen und per Zufallsprinzip in 2 Gruppen eingeteilt:

  • Gruppe 1 (Interventionsgruppe) fastete 7 Tage, im Anschluss ernährten sich die Teilnehmer*innen 11 Wochen lang pflanzenbasiert.
  • Gruppe 2 (Kontrollgruppe) ernährte sich 12 Wochen nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). 

Gruppe 1 nahm während des 7-tägigen Fastens 300-350 kcal/Tag in Form von Gemüsesäften und Gemüsebrühen zu sich. Für die anschließende 11-wöchige pflanzenbasierte Ernährungsphase erhielten die Patient*innen Ernährungsinstruktionen u.a. zum Time-Restricted Eating und welche Gewürze antiinflammatorische Wirkungen aufweisen.

Gruppe 2 folgte den DGE-Empfehlungen für entzündungshemmende Diät, die u.a. die Reduktion von arachidonsäurereichen Nahrungsmitteln beinhalten.

Der Fokus lag auf den Auswirkungen der Ernährungsinterventionen auf dem Health Assessment Questionnaire Disability Index (HAQ-DI). Mit dem Fragebogen wird der Grad der Behinderung bei entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen evaluiert. Es werden Fähigkeiten und Tätigkeiten wie Aufstehen, Essen, Körperpflege, Greifen, Schmerzen, Grad der Hilfsbedürftigkeit abgefragt und eingeschätzt.

Als weitere Endpunkte wurden weitere übliche Scores bezüglich der Krankheitsaktivität, die Körperzusammensetzung und die Lebensqualität erfasst.

Ergebnisse

In beiden Gruppen waren positive Veränderungen zu verzeichnen. Es zeigte sich jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen der Fasten- und der DGE-Gruppe auf dem HAQ-DI. Allerdings verbesserte sich der HAQ-DI in der Fastengruppe rasch - bereits an Tag 7 - und blieb über 12 Wochen stabil. In der DGE-Gruppe verbesserten sich die HAQ-DI-Werte später - nach 6 und 12 Wochen. Bei den kardiovaskulären Risikofaktoren zeigte sich ebenfalls in der Fastengruppe ein höherer Benefit, z.B. bei Körpergewicht (-3,9 kg zu Studienende) und Blutzucker, als in der DGE-Gruppe (-0,7 kg). Beide Gruppen wiesen Verbesserungen der Blutfettwerte auf.

Fazit

  • Beide Ernährungskonzepte wirken sich positiv auf den Verlauf der rheumatoiden Arthritis und kardiovaskuläre Risikofaktoren aus.
  • Fasten zeigte deutlich raschere Auswirkungen auf die Krankheitsaktivität.

Beide Ernährungsformen können Patient*innen mit rheumatoider Arthritis im klinischen Kontext angeboten werden, auch als Möglichkeit, den Krankheitsverlauf selbst aktiv zu beeinflussen. Die Ergebnisse sollten in weiteren Studien mit größeren Patient*innenkollektiven validiert werden, empfehlen die Forscher*innen.

Die Studie wurde von einem Forschungsteam der Charité Berlin, dem Immanuel Krankenhaus Berlin sowie dem Hasso-Plattner-Institut Potsam durchgeführt.

Ni

Literatur

Hartmann AM, Dell'Oro M, Spoo M et al. To eat or not to eat — an exploratory randomized controlled trial on fasting and plant-based diet in rheumatoid arthritis (NutriFast-Study). Frontiers in Nutrition 2022; https://doi.org/10.3389/fnut.2022.1030380