In einer systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse sind Wissenschaftler*innen der Frage nachgegangen, ob sich demographische Charakteristika oder Komorbiditäten finden lassen, die das Post-COVID-Risiko erhöhen.
Risikofaktoren sind demnach:
- weibliches Geschlecht,
- höheres Alter,
- hoher BMI,
- Rauchen,
- bestehende Erkrankungen,
- vorangegangene Krankenhausaufenthalte oder Behandlung auf Intensivstation wegen COVID-19.
Sie fanden auch heraus: Eine SARS-CoV-2-Impfung war mit einem niedrigeren Risiko assoziiert.
Metaanalyse
Für die Analyse wurden die beiden großen Datenbanken Medline und Embase (bis Dezember 2022) systematisch durchsucht. Unter den Suchbegriffen waren auch "long-COVID-19", "post-COVID-19" und "chronic-COVID-19" sowie die entsprechenden Schlagwörter. Es wurden nur Artikel eingeschlossen, die ein Peer-Review durchlaufen hatten.
41 Studien mit insgesamt rund 860.000 Patient*innen konnten in die Analyse eingeschlossen werden. Darin wurden folgende Risikofaktoren überprüft: Alter, biologisches Geschlecht, BMI, Rauchstatus, Komorbiditäten (u.a. Angststörung, Depression, Asthma, chronische Nierenerkrankung, COPD, Diabetes, ischämische Herzerkrankung, Immunsuppression), vorangegangene Krankenhaus- oder Intensivbehandlung wegen COVID-19, Impfung gegen COVID-19.
Ergebnisse
Die Auswertung zeigt ein erhöhtes Risiko, Post-COVID zu entwickeln, bei weiblichem Geschlecht (OR, 1,56; 95% CI, 1,41-1,73), höherem Alter (OR, 1,21; 95% CI, 1,11-1,33), hohem BMI (OR, 1,15; 95% CI, 1,08-1,23), und Rauchen (OR, 1,10; 95% CI, 1,07-1,13).
Ein hohes Risiko bestand bei Komorbiditäten (OR, 2,48; 95% CI, 1,97-3,13) sowie Krankenhaus- bzw. Intensivbehandlungen aufgrund von COVID-19 (OR, 2,37; 95% CI, 2,18-2,56).
Patient*innen, die zweimal gegen COVID-19 geimpft waren, hatten ein signifikant geringeres Risiko für Post-COVID im Vergleich zu Ungeimpften (OR, 0,57; 95% CI, 0,43-0,76).
Ni
Literatur
Tsampasian V et al. Risk Factors Associated With Post−COVID-19 Condition. A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA Internal Medicine 2023; doi:10.1001/jamainternmed.2023.0750