Die Modell-Institutsambulanzen sollen vorerst für ein Jahr am Zentrum für Seltene Erkrankungen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) bzw. der Zentralen Notaufnahme der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) angegliedert werden.
Auf Initiative des Gesundheits- und des Wissenschaftsministeriums haben MHH und UMG eine Vereinbarung mit der AOK Niedersachsen, dem Verband der Ersatzkassen Niedersachsen sowie allen anderen GKV-Verbänden getroffen.
Haus- und Fachärzt*innen stellen Vordiagnose und übernehmen Anmeldung
Ziel ist es, Betroffenen eine möglichst zeitnahe, strukturierte und interdisziplinäre Behandlung zu ermöglichen, wenn der Bedarf über die haus- und fachärztliche Versorgung hinausgeht. Insbesondere soll Menschen mit anhaltender Arbeits- bzw. Schulunfähigkeit oder schwerwiegender chronischer Erschöpfung geholfen werden. Im Anschluss an die einjährige Modellphase werden die Erfahrungen und Bedarfe gesichtet und eine eventuelle Verstetigung der Angebote geprüft.
Die Patientenversorgung erfolgt nach der „Richtlinie über eine berufsgruppenübergreifende, koordinierte und strukturierte Versorgung für Versicherte mit Verdacht auf Long-COVID und Erkrankungen, die eine ähnliche Ursache oder Krankheitsausprägung aufweisen" zunächst durch an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmende Ärzt*innen.
Patient*innen werden von Hausärzt*innen betreut, bei entsprechender Art, Schwere und Komplexität der Erkrankung soll eine Überweisung in die fachärztliche Versorgung vorgenommen werden. Parallel können die behandelnden Haus-/Fachärzte mit Hilfe eines Anmeldebogens die Anmeldung an der MHH und UMG vornehmen. Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) hat kürzlich über dieses neue Angebot in einem Rundschreiben die Vertragsärzteschaft entsprechend informiert und den Anmeldebogen versendet.
An wen richtet sich das Angebot?
Das Angebot richtet sich an Patient*innen aller Altersgruppen mit folgenden Erkrankungsbildern, jeweils in Abhängigkeit von Bedarf und Schwere der Erkrankung im individuellen Fall:
- mit Long-COVID-Erkrankung (Verdacht auf oder bereits gesichert) oder
- mit Long-COVID-Erkrankung ähnlicher Symptomatik infolge einer anderen Infektion (post-akut) oder
- mit Long-COVID-ähnlichen Symptomen einer SARS-CoV-2-Schutzimpfung nachfolgend (Post-Vac) oder
- mit ME/CFS (Verdacht auf oder bereits gesichert) infolge einer Infektion mit SARS-CoV-2
- aufgrund anderer Ursachen
Die Anmeldung der Patient*innen über den Anmeldebogen erfolgt ausschließlich durch die zuweisende Praxis. Abschließend geben MHH und UMG Empfehlungen zum weiteren Behandlungsplan an den überweisenden Haus- bzw. Facharzt.
Kontakt
Medizinische Hochschule Hannover
- Fax: 0511/532 161244
- E-Mail: fatigue@mh-hannover.de
- Homepage der Long-/Post-COVID-Sprechstunde in der MHH
Universitätsmedizin Göttingen
- Telefon: 0551/39 68625 (Montag, Mittwoch, Freitag, jeweils 9-12 Uhr)
- E-Mail: longcovid@med.uni-goettingen.de
Darüber hinaus steht auch die Long-Covid-Beratungshotline des Landes Niederachsen und der AOK Niedersachsen für Informationen zur Verfügung:
- Telefon: 0511/120 2900 (Montag bis Freitag 10-14 Uhr)
Quelle: Medizinische Hochschule Hannover