LungenkrebsFrüherkennung von Lungenkrebs seit Juli zugelassen

Seit dem 1. Juli 2024 ist ein Lungenkrebs-Screening möglich. Allerdings zunächst als Selbstzahlerleistung. Die Kostenübernahme ist noch in Prüfung.

Illustration: Oberkörper mit Lunge
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Ab sofort ist ein Niedrigsdosis-CT zur Lungenkrebs-Früherkennung zugelassen.

Lungenkrebs ist nach wie vor eine schwer zu heilende Erkrankung, v.a. in fortgeschrittenen Stadien. Mit einem Lungenkrebs-Screening könnten viele Fälle früh erkannt und besser behandelt werden. Seit dem 1. Juli ist nun in Deutschland eine solche Früherkennungsuntersuchung auch ohne Symptome zugelassen.

Die jetzt geschaffene gesetzliche Grundlage ermöglicht für starke Raucher im Alter von 50 bis 75 Jahren eine computertomographische Untersuchung der Lunge auch ohne vorliegende Symptome. Allerdings müssen die Kosten für diese Früherkennungsuntersuchung bisher selbst getragen werden.

Als nächstes muss nun durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) geprüft werden, ob das Verfahren künftig wie andere Vorsorgeuntersuchungen als Kassenleistung eingeführt wird. Wann und wie genau das Screening dann flächendeckend erfolgen kann, ist noch offen.

Mit der flächendeckenden Einführung des Screenings sei nicht vor Mitte 2025 zu rechnen, so der Leipziger Pneumologe Prof. Hubert Wirtz. Allerdings gelte auch dann, dass neben der Früherkennung die Risikominimierung für Lungenkrebs wichtig bleibe - z.B. durch Tabakentwöhnung oder -vermeidung.  

Dies sei ein überfälliger Durchbruch zur besseren Früherkennung von Lungenkrebs, so Wirtz. "Für uns Lungenärzte bedeutet das, dass wir diese Form der Früherkennung zwar bereits jetzt nutzen können, aber bisher nicht in einem strukturierten Programm."  Eingesetzt wird dabei ein Niedrigdosis-CT, wodurch diese Untersuchung, die ja bei Gesunden als Vorsorgemaßnahme durchgeführt wird, schonend und ungefährlich ist. 

Chance auf Heilung durch Früherkennung

Medizinisch sei dies ein großer Gewinn, da es nun eine Vorsorgeoption für Risikopatienten gäbe, erläutert der Pneumologe. Wird im CT eine verdächtige Stelle entdeckt, folgen je nach deren Beurteilung unterschiedliche Maßnahmen von einer Beobachtung mit engmaschiger Kontrolle über Biopsien bis hin zur minimal-invasiven Entfernung des Gewebes. Kleine Tumoren in der Lunge können so erfolgreich operiert und, wenn erforderlich, mit einer begleitenden Chemotherapie behandelt werden. In diesen Fällen besteht eine echte Chance auf Heilung. 

Quelle: Uniklinikum Leipzig