DarmspiegelungMehr als 600.000 Darmspiegelungen in 2023

Immer mehr Versicherte gehen zur Darmkrebsvorsorge: Im Vergleich zu 2018 nahmen rund 36 % mehr Menschen eine Darmspiegelung in Anspruch.

Monitor mit zeigt Darm bei der Darmspiegelung
phonlamaiphoto/stock.adobe.com

Die Sterbefälle aufgrund von Darmkrebs sind seit Einführung des Vorsorge-Programms erheblich zurückgegangen.

"Mehr als 600.000 gesetzlich Versicherte haben in 2023 die Chance genutzt, sich vor Darmkrebs zu schützen. Sie sind zur Vorsorge-Darmspiegelung gegangen und haben ihren Darm kontrollieren lassen", erklärt der Berliner Darmkrebsexperte Dr. Jens Aschenbeck. Das seien so viele Menschen wie nie zuvor.

Die Zahl von 611.249 Vorsorge-Darmspiegelungen im Jahr 2023 hat das Zentralinstitut für die Kassenärztlichen Versorgung ganz aktuell vorgelegt. Dies bedeute einen Zuwachs von 36,5 % im Vergleich zu 2018, so Dr. Dietrich Hüppe von der Stiftung LebensBlicke.

Die erfreulich gestiegenen Zahlen für die Darmkrebsvorsorge werden u.a. auf den Start des Einladungsverfahrens im Jahr 2019 zurückgeführt. Seitdem sind die Gesetzlichen Krankenkassen angehalten, ihre Mitglieder alle 5 Jahre auf die Vorteile einer Darmkrebsvorsorge anzusprechen.

Weniger Menschen sterben an Darmkrebs

Das Vorsorge-Programm wurde 2002 als Kassenleistung eingeführt. Damals verstarben noch mehr als 32.000 Menschen an Darmkrebs. 2021 waren es nur noch 23.000. Die Vorsorge-Darmspiegelung hat erheblich dazu beigetragen, dass rund 200.000 Menschen dieses Schicksal in den letzten 20 Jahren erspart geblieben ist.

Neben der Darmspiegelung können die Versicherten auch eine Stuhlprobe untersuchen lassen. "Dieses Verfahren ist zwar besser als nichts, aber bei weitem nicht so zuverlässig", sagt Aschenbeck. "Auf jeden positiven Stuhltest folgt in jedem Fall eine Darmspiegelung. Wenn man sie sofort vornehmen lässt, können im Zuge der Untersuchung auch Polypen entfernt werden, aus denen Darmkrebs hervorgehen kann. Das scheint sich inzwischen herumgesprochen zu haben. Denn während die Anzahl der Darmspiegelungen zunimmt, sinkt die Zahl der in Anspruch genommenen Stuhlteste."

Quelle: Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands