LachgasVergiftungen durch Lachgas auf dem Vormarsch

Das Giftinformationszentrum-Nord beobachtet derzeit einen besorgniserregenden Anstieg von Vergiftungen durch Lachgas und warnt vor Missbrauch.

Dreh-Schwindel mit Blick auf Beine im Laub stehend
Darren Baker/stock.adobe.com

Rausch durch Lachgas: Das GIZ-Nord registriert zunehmend schwere Fälle von Vergiftungen durch Lachgas-Konsum.

Das Giftinformationszentrum-Nord (GIZ-Nord) verzeichnete im Jahr 2023 über 50.000 Anfragen. Besonders besorgniserregend sei der deutliche Anstieg der Lachgas-Vergiftungen, die zunehmend schwerwiegende Folgen haben.

Anstieg der Lachgas-Vergiftungen

Demnach sind Lachgas-Vergiftungen in Norddeutschland signifikant gestiegen. Während es bis 2022 nur 2 bis 3 Anrufe pro Jahr zu diesem Thema gab, verzeichnete das GIZ-Nord 2023 bereits 19 Anfragen täglich. Im Jahr 2024 stieg die Zahl der Anrufe bis August sogar auf 27. „Seit Kurzem ist zu beobachten, dass das in Deutschland legale Lachgas auch als beliebte Partydroge bei Jugendlichen Einzug hält“, erklärt das GIZ-Nord.

Schwere der Lachgas-Vergiftungen nimmt zu

Neben der steigenden Anzahl an Fällen nimmt auch die Schwere der Vergiftungen zu. Das GIZ-Nord registrierte immer häufiger bewusstlose Patient*innen sowie Nervenschäden und Lähmungserscheinungen bei chronischem Lachgas-Konsum. „Dieser gefährliche Trend, der bereits in Dänemark, Frankreich und den Niederlanden zu beobachten war, scheint nun auch Norddeutschland erreicht zu haben“, warnt das Zentrum.

Aufklärung und Prävention gefordert

Das GIZ-Nord betont die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit über die Risiken des Lachgas-Konsums aufzuklären und fordert eine stärkere politische und gesellschaftliche Aufmerksamkeit für dieses Problem. Durch die Veröffentlichung von Jahresberichten soll das Bewusstsein für aktuelle Gefahren geschärft und die Prävention von Vergiftungen gefördert werden.

GIZ-Nord entlastet das Gesundheitssystem

Das GIZ-Nord an der Universitätsmedizin Göttingen bietet rund um die Uhr toxikologische Beratung für medizinische Laien sowie Fachpersonal aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg an. Im Jahr 2023 bearbeitete das 20-köpfige Team zwischen 100 und 300 Anrufe pro Tag. „Eine wichtige Aufgabe des GIZ-Nord ist es, durch unsere individuelle toxikologische Beratung das Gesundheitssystem maßgeblich zu entlasten“, so Prof. Andreas Schaper, Leiter des GIZ-Nord.

Giftinformationszentrum-Nord

Das GIZ-Nord ist erreichbar über die Notrufnummer: 0551/19240

Vorsorgliche Anfragen können auch per E-Mail gesendet werden unter: giznord@giz-nord.de

Quelle: Universitätsmedizin Göttingen

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