Im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) untersucht derzeit ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftler*innen unter Federführung der Evangelischen Kliniken Essen-Mitte den Nutzen von Yoga zur Therapie eines diagnostizierten Burnouts bei Erwachsenen.
Vorläufiges Ergebnis
Zwar konnte das Wissenschaftsteam fünf randomisiert-kontrollierte Studien zur Wirksamkeit von Yoga als Therapie bei Burnout in ihre Bewertung einschließen. Allerdings können die Studienergebnisse die Frage, ob Yoga bei der Bewältigung eines Burnouts helfen kann, nicht beantworten.
Zu diesem vorläufigen Bericht bittet das IQWiG nun bis zum 01.02.2023 um Stellungnahmen. Es handelt sich dabei um eine Gesundheitstechnologie-Bewertung (engl. Health Technology Assessment = HTA) im Rahmen des IQWiG-Verfahrens ThemenCheck Medizin. Die Fragestellungen der ThemenCheck-Berichte gehen stets auf Vorschläge von Bürger*innen zurück.
Evidenz kann Fragestellung nicht beantworten
Zur Wirksamkeit von Yoga als Therapie bei Burnout konnte das Wissenschaftsteam fünf randomisiert-kontrollierte Studien einschließen. In diesen wurde Yoga als Therapieform im Vergleich zu aktiven Kontrollgruppen (Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie, Kognitive Verhaltenstherapie oder Gruppen-Fitness) und zu passiven Kontrollgruppen (Standardtherapie, Warteliste oder keine Behandlung) untersucht:
- Im Vergleich Yoga versus aktive Kontrollgruppe ergibt sich insgesamt kein Hinweis für einen positiven Effekt von Yoga auf den Schweregrad des Burnouts und die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Für das Kriterium „subjektiver Stress“ liegen bei diesem Vergleich keine Daten vor.
- Im Vergleich Yoga versus passive Kontrollgruppe zeigt sich, dass Yoga subjektiven Stress reduzieren kann. Keine Hinweise gibt es für eine Reduktion des Burnout-Schweregrads oder der depressiven Symptomatik.
Die Wissenschaftlergruppe stellt heraus, dass eine einheitliche Definition, Klassifikation und standardisierte Diagnosestellung des Burnouts hilfreich wäre, um geeignete Therapieformen identifizieren und bewerten zu können.
Quelle: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen