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Obwohl sich unsere Haut auch von allein kontinuierlich regeneriert, können Peelings helfen, die Hautzellerneuerung anzuregen. So können schneller neue Hautzellen gebildet werden. Auch abgestorbene Hautzellen, welche die Poren verstopfen, für einen fahlen Teint sorgen oder trockene Stellen hinterlassen, werden durch ein gutes Peeling entfernt. Das verbessert nicht nur das Hautbild, sondern auch die Aufnahmefähigkeit der Haut für pflegende Inhaltsstoffe wie Feuchtigkeitscremes oder Öle.
Besonders für Menschen mit trockener oder fahler Haut kann ein regelmäßiges Peeling einen Unterschied machen. Noch mehr schätze ich an einem guten Peeling, dass es die Durchblutung fördert und dadurch die Haut besser mit Nährstoffen versorgt wird. Natürlich hinterlässt es auch ein babyzartes Hautgefühl. Insgesamt unterstützen Peelings also die Haut dabei gesund und frisch auszusehen und sich glatt anzufühlen – vorausgesetzt, die Inhaltsstoffe sind sanft zur Haut und frei von schädlichen Chemikalien.
Warum ich herkömmliche Peelings meist nicht empfehle
Herkömmliche Peelings, die in Drogerien oder Parfümerien verkauft werden, mögen auf der Verpackung glatte Haut versprechen, doch oft enthalten sie schädliche Inhaltsstoffe. Ein großes Problem ist Mikroplastik. Diese winzigen Plastikpartikel, die teilweise als Schleifmittel eingesetzt werden und für den Peelingeffekt sorgen, gelangen nach dem Abspülen in unsere Gewässer und tragen erheblich zur Verschmutzung der Flüsse, Bäche, Seen und schließlich Ozeane bei. Sie können von Meerestieren aufgenommen werden und so auch in unsere Nahrungskette gelangen.
Neben der Umweltbelastung schaden viele dieser Peelings auch unserer Haut. Oft sind aggressive Inhaltsstoffe enthalten, die zwar Hautschüppchen entfernen, aber gleichzeitig die natürliche Hautbarriere angreifen. Vor allem bei sensibler Haut kann dies zu Trockenheit, Rötungen oder Entzündungen führen. Hinzu kommen künstliche Duftstoffe und Konservierungsmittel, die das Risiko für Allergien und Hautirritationen erhöhen.
Diese chemischen Zusätze sind nicht nur unnötig, sondern auch langfristig schädlich – sowohl für unsere Haut als auch für die Umwelt. Stattdessen empfehle ich, auf natürliche Alternativen zu setzen, die sanft und effektiv sind. Essbare Peelings wie zum Beispiel aus Mohn, Kardamom und Honig bieten nicht nur eine umweltfreundliche Lösung, sondern haben auch eine pflegende und nährende Wirkung ohne unerwünschte Nebenwirkungen.
Einfach blitzschnell das Peeling selbst machen
Natürlich kannst Du in der Naturkosmetikabteilung Deines Bioladens auch Peelings ohne Mikroplastik kaufen, aber ganz ehrlich: es selbst herzustellen geht superschnell. Du weißt zu 100 % was enthalten ist und sparst außerdem Verpackungsmüll.
Viele DIY-Peelingrezepte enthalten Zucker oder Salz. Das ist schon mal eine gute Basis, denn beide Rohstoffe sind natürlich und man hat sie eigentlich auch immer zu Hause. Allerdings haben die Zucker- und Salzkristalle recht scharfe Kanten, sodass sie für empfindliche Haut weniger geeignet sind, weil sie ganz kleine Mikroverletzungen auf der Haut hinterlassen können.
Für empfindliche Haut empfehle ich deshalb auf sanftere Zutaten zurückzugreifen, die trotzdem für einen guten Peeling-Effekt sorgen.
Anleitung: Essbares Peeling aus Mohn, Kardamom und Honig
Ich liebe Naturkosmetik, die ich aus den Dingen, die ich in der Küche habe, selbst herstellen kann. So kann ich meiner Haut etwas Gutes tun und wenn ich zu viel hergestellt habe, esse ich den Rest einfach. Das Peeling-Rezept macht nicht nur zarte Haut, sondern duftet auch verführerisch gut! Ich nutze es für das Gesicht und den Körper (inklusive Hände und Füße).
Zutaten
- 1 EL flüssigen Bio-Honig
- 1 EL Bio-Sonnenblumenkernöl
- 1 EL Bio-Mohn
- frisch gemörserte Samen einer Kardamomkapsel
- 1 Gefäß zum Mischen
- 1 Schraubglas zum Aufbewahren
- 1 Löffel oder Spatel zum Umrühren
Die Idee hinter meiner Zutatenauswahl
Der Mohn sorgt für den Peelingeffekt. Der Samen ist im Gegensatz zu Salz oder Zucker ganz rund und beschädigt dadurch die Haut nicht.
Den Honig nutze ich als Bindemittel und auch, damit das Peeling auf der Haut kleben bleibt und nicht herunterläuft. Honig ist aber auch gut für die Haut: Er fördert die Wundheilung, beruhigt Rötungen oder empfindliche Haut, ist entzündungshemmend und desinfizierend, macht die Haut schön weich und sorgt für einen frischen Teint, weil er die Durchblutung der Haut verbessert (mein Gesicht ist danach warm).
Das Sonnenblumenkernöl nehme ich zum einen für die Textur – dadurch wird das Peeling schön geschmeidig; nur mit Honig ist es zu zäh und lässt sich weniger gut verteilen. Zum anderen nehme ich es, weil es ein sehr angenehmes Gefühl auf der Haut hinterlässt, wenn man das Peeling wieder abgespült hat. Man muss sich danach nicht eincremen. Die Haut fühlt sich dann schon weich, elastisch und genährt an. Sonnenblumenkernöl ist aber auch ein Öl, das antibakteriell wirken kann. Außerdem ist es ein sehr „leichtes“ Öl, das die Poren nicht verstopft.
Den Kardamom bräuchte man für den Peeling-Effekt nicht. Ihn nehme ich wegen seines Duftes! Ich liebe den Geruch – vor allem wenn er frisch gemahlen ist. Er tut der Seele gut, hat etwas anregendes, stimulierendes und gibt einen kleinen Energieschub. Er erhellt die Stimmung und weckt die Sinne. Ich finde, Pflegeprodukte sollten immer auch der Seele guttun und schöne Düfte eignen sich dazu hervorragend.
Anleitung
Alle Zutaten in ein leeres Gefäß geben und so lange umrühren, bis eine homogene Masse entsteht. Dann in das Schraubglas abfüllen.
Achtung
Bei möglichen Allergien ist von einer Anwendung dieses Peelings abzusehen. Es ist nur bei unverletzter Haut anzuwenden. Für eine Anwendung bei einer Hauterkrankung sollte Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Praktische Tipps zur Anwendung und Lagerung des Peelings
Das Peeling kannst Du genau wie ein herkömmliches Peeling auf nasser Haut anwenden und anschließend abspülen.
Ich stelle meistens nur kleine Mengen her und esse den Rest dann auf, weil es gut schmeckt, aber im Kühlschrank hält es sich auch mehrere Wochen. Keine der Zutaten ist empfindlich auf Schimmelbildung.
Fazit: Nachhaltige Hautpflege ist kein Hexenwerk
In der Einfachheit liegt der Zauber – das ist alles. Mit ein paar gängigen Zutaten aus dem Bioladen kannst Du Deiner Haut im Handumdrehen etwas Gutes tun und dem Planeten obendrein! Probier’s mal aus. Du wirst sehen, das Peeling ist sehr angenehm.
Wichtiger Hinweis!
Wie jede Wissenschaft ist die Heilpflanzenkunde ständigen Entwicklungen unterworfen. Soweit in diesem Beitrag medizinische Sachverhalte, Anwendungen und Rezepturen beschrieben werden, handelt es sich naturgemäß um allgemeine Darstellungen, die eine individuelle Beratung, Diagnose und Behandlung durch eine Ärztin, einen Arzt oder eine/einen Apothekerin nicht ersetzen können. Jede/Jeder Nutzende ist für die etwaige Anwendung und vorherige sorgfältige Prüfung von Dosierungen, Applikationen oder sonstigen Angaben selbst verantwortlich. Autoren und Autorinnen und Verlag haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass diese Angaben bei ihrer Veröffentlichung dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung für Schäden oder andere Nachteile ist jedoch ausgeschlossen.
Für die meisten Heilpflanzen fehlen Studien zu Unbedenklichkeit bei der Anwendung in der Schwangerschaft und während der Stillzeit, sowie bei Säuglingen, (Klein-)Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Alle beschriebenen Anwendungen sollten daher, sofern nicht ausdrücklich im Beitrag anders beschrieben, bei diesen Personen und in diesen Lebensphasen nicht ohne ärztliche Zustimmung angewendet werden.
Ruby Nagel
Heilpraktikerin mit dem Schwerpunkt in Pflanzenheilkunde