
Die Verwendung von Pflanzen und Heilkräutern ist eine der ältesten Therapieformen der Welt.
Der weibliche Zyklus beeinflusst unzählige Bereiche des Lebens einer Frau, denn die natürlichen hormonellen Schwankungen im Zyklusverlauf sorgen nicht nur für die Möglichkeit von Schwangerschaften, sondern wirken sich ganz direkt auf Psyche und Emotionen, Energielevel, Stoffwechsel, die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit und viele weitere Faktoren des Lebens aus.
Schätzungsweise rund 70 Prozent aller Menstruierenden leiden unter starken bis sehr starken Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhö). Bei manchen sind sie so stark, dass sie ihren normalen Alltag nicht bewältigen können und nur mit Schmerzmitteln durch den Tag kommen. Die Schmerzen sind meistens im unteren Bauchraum lokalisiert, können aber auch in die Beine oder den Rücken ausstrahlen. Begleitend zu den meist als krampfartig wahrgenommenen Schmerzen können auch Kreislaufprobleme, Migräne oder Übelkeit auftreten.
Die Verwendung von Pflanzen und Heilkräutern ist eine der ältesten Therapieformen der Welt. Sie enthalten Mikronährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die unser Hormonsystem unterstützen und sanft ausgleichen können. Du kannst Heilpflanzen als Tee aufgießen und trinken oder äußerlich anwenden, zum Beispiel als Leberwickel oder Steaming-Aufguss. Viele dieser Pflanzen lassen sich im eigenen Garten und auch mit wenig Platz auf dem Balkon anbauen, du erhältst sie aber auch getrocknet in der Apotheke oder im Internet. Einige von ihnen sind auch in Form von ätherischen Ölen, in Kapseln oder als homöopathische Mittel erhältlich.
Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
Der Frauenmantel verdankt seinen Namen der Form seiner Blätter, die an einen schützenden Umhang erinnern. Frauenmantel wirkt ausgleichend auf den Hormonhaushalt und hat eine schützende, zusammenziehende Wirkung. Er wirkt krampflösend und hilft dabei, dich zu zentrieren und abzugrenzen. Geeignet im gesamten Zyklus, besonders während der Menstruation und bei starken Blutungen.
Schafgarbe (Achillea millefolium)
Die Pflanze aus der Familie der Korbblütler wird traditionell bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt, kann aber auch bei Menstruationsschmerzen helfen. Schafgarbe wirkt entzündungshemmend und entkrampfend und hilft dabei, die Gefäße zu schließen. Sie wirkt kräftigend und fördert die Heilung von äußeren und inneren Wunden. Die enthaltenden Bitterstoffe unterstützen außerdem die Leber. Geeignet bei Menstruationsschmerzen, starken Blutungen und PMS.
Beifuß (Artemisia vulgaris)
Der rote Stängel der Pflanze verweist bereits auf ihre Wirkung: Sie fördert den Blutfluss und kann daher die Menstruation anregen. Beifuß wirkt entgiftend und reinigend und soll außerdem eine östrogenstimulierende Wirkung haben. Geeignet bei ausbleibender Menstruation, nach Absetzen der Pille und in der Menopause.
Hirtentäschel (Capsella bursa pastoris)
Schon im Mittelalter wurde Hirtentäschel als Mittel zur Blutstillung genutzt. Es wirkt gefäßverengend, zieht die Schleimhäute zusammen und hilft, dich nach innen zu begrenzen. Hirtentäschel wirkt außerdem entzündungshemmend.
Muskatellersalbei (Salvia sclarea)
Muskatellersalbei wird gern als ätherisches Öl verwendet. Er wirkt stimmungsaufhellend, beruhigt das Nervensystem und senkt Stresshormone. Aufgrund seiner entspannenden Wirkung lindert er Menstruationsschmerzen und PMS.
Mönchspfeffer (Agnus Castus)
Mönchspfeffer wirkt ausgleichend auf den Prolaktinspiegel und kann einem hormonellen Ungleichgewicht entgegenwirken, sofern ein zu hoher Prolaktinwert die Ursache der Beschwerden ist. Mönchspfeffer wird leider häufig als »Allheilmittel« gehandelt, sollte aber nur nach sorgfältiger Diagnostik bei Prolaktin-Überschuss eingesetzt werden. Geeignet bei Menstruationsschmerzen, starken Blutungen und PMS.
Eisenkraut (Verbena officinalis)
Eisenkraut galt in vielen Kulturen als heilige Pflanze, die bei Entzündungen, Wunden und Krämpfen eingesetzt wurde. Eisenkraut wirkt blutbildend und entzündungshemmend, außerdem schmerzstillend und entkrampfend. Geeignet bei Menstruationsschmerzen und langen Blutungen.
Melisse (Melissa officinalis)
Melisse wird traditionell bei Unruhe und Schlafproblemen eingesetzt. Sie wirkt beruhigend, entspannend und schützend (auch bei psychischen Belastungen) und hilft, Blutgerinnsel zu reduzieren. Geeignet bei Menstruationsschmerzen, starken Blutungen und PMS.
Teerezept
25 g Frauenmantel
20 g Schafgarbe
10 g Eisenkraut
10 g Melisse
Pro Tasse 1–2 EL mit kochendem
Wasser aufgießen und zugedeckt
10–15 Minuten ziehen lassen.
für den gesamten Zyklus, 2 bis
3 Tassen pro Tag
Quelle: Meinen Zyklus lesen und verstehen