
Es gibt Körperstörungen, die sich leicht mit einem Schlaganfall verwechseln lassen. Bitte rufen Sie auch bei Unsicherheit immer notärztliche Hilfe.
Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie sich ein Schlaganfall zeigt und welches Handeln im Notfall unbedingt erforderlich ist. Und nicht alle Angehörigen erleben den Schlaganfall akut mit. Es kann passieren, dass Sie bei einem erneuten Ereignis wieder schnell handeln müssen. Oder Sie beobachten Warnzeichen bei einem anderen Menschen. Besser, man ist gut auf den Ernstfall vorbereitet. Daher erklären wir alle wichtigen Symptome und welche Möglichkeitenes gibt, diese zu testen. Außerdem erfahren Sie, wie manche Betroffene mit einem akuten Schlaganfall umgehen und dadurch eine schnelle Behandlung verzögern können.
Typische Symptome
Ein Schlaganfall kann sich zu allen Tages- und Nachtzeiten und in jeder Situation ereignen. Oft treten verschiedene Symptome gleichzeitig und in unterschiedlichster Kombination auf. Zu den häufigsten Symptomen bei einem Schlaganfall zählen Sehstörungen, Schwindel oder Gangunsicherheit, Sprach- und Sprechstörungen, halbseitige Lähmungen und Gefühlsstörungen. Kopfschmerzen treten bevorzugt bei einer Hirnblutung und besonders stark bei einer Subarachnoidalblutung auf. Folgend schauen wir uns die unterschiedlichen Symptome genauer an.
Lähmungen (Paresen) und Gefühlsstörungen (Sensibilitätsstörungen)
Unsere Gesichtsmuskulatur wird wie jede andere Muskulatur durch Nervenreize dazu gebracht, sich zu entspannen oder anzuspannen. Sind Nervenzellen oder bahnen für die Gesichtsmuskulatur geschädigt, ist eine Gesichtslähmung (Fazialisparese) die Folge. Auf der einen Seite hängt der Mundwinkel dann nach unten, auf der anderen Seite lässt er sich normal bewegen. Gleichzeitig oder unabhängig davon kann die Lähmung eines Armes oder Beines auftreten. Betroffenen fehlt die Kraft, die gelähmte Gliedmaße oder Körperseite zu bewegen. Sie können weder allein stehen noch gehen. Oft kommt es zum Sturz. Auch Gefühlsstörungen wie Taubheit oder Kribbeln im Gesicht oder in einer anderen Körperregion können Anzeichen eines Schlaganfalls sein.
Sprach- und Sprechstörungen
Eine TIA, ein Hirninfarkt oder eine Hirnblutung können das Sprachzentrum betreffen. Zu den Symptomen gehören Wortfindungsstörungen bis zum Totalausfall der Sprache und Sprachverständnisstörungen. Von den Sprachstörungen sind Sprechstörungen zu unterscheiden. Sie äußern sich durch ein verwaschenes, schwer verständliches Sprechen. Die Aussprache kann dann lallend oder genuschelt klingen.
Sehstörungen
Die plötzliche und schmerzlose Erblindung eines Auges (Amaurosis fugax), Doppeltsehen oder eine Gesichtsfeldeinschränkung sind typische Schlaganfallsymptome.
Kopfschmerzen
Ein Hirninfarkt macht sich im Gegensatz zur Hirnblutung meist nicht durch Kopfschmerzen bemerkbar. Das Gehirn ist im Gegensatz zu den Hirnhäuten schmerzunempfindlich.
Stärkste und ungewohnte Kopfschmerzen können auf eine Subarachnoidalblutung hinweisen. Dann begleiten oft starke Übelkeit bis zum Erbrechen, Schweißausbrüche und Herzrhythmusstörungen die Schmerzen. Manche Betroffene leiden unter Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, neurologischen Ausfällen wie Lähmungen oder Gefühlsstörungen. Wiederkehrende, starke Kopfund/oder Nackenschmerzen können Ausdruck von schwächeren Blutungen, sogenannten Sickerblutungen, sein. Jeder ungewohnte und sehr starke Kopf, Nacken oder Gesichtsschmerz sollte unverzüglich diagnostisch in einem Schlaganfallzentrum abgeklärt werden.
Schwindel und Gangunsicherheit
Plötzlich auftretende Gleichgewichtsstörungen und Unsicherheiten im Bewegungsablauf (Koordinationsstörungen) weisen auf einen Schlaganfall hin. Typische Schwindelgefühle sind Drehschwindel und Schwankschwindel. Sie treten oft zusammen mit Fallangst auf.
Ähnliche Symptome, unterschiedliche Krankheitsbilder
Es gibt Körperstörungen, die sich leicht mit einem Schlaganfall verwechseln lassen. Bitte rufen Sie aber auch im Falle der Unsicherheit notärztliche Hilfe. Dann können im Krankenhaus ein Schlaganfall ausgeschlossen und andere Auslöser der Symptome medizinisch behandelt werden.
Quelle: Schlaganfall - Der Leitfaden für Angehörige
kcl




