SonnenbrandPhytotherapie bei Sonnenbrand

Heilpflanzen können bei Sonnenbrand gut die Beschwerden lindern. Ursel Bühring hat hilfreiche Rezepturen und erklärt, wo die Grenzen der Phytotherapie bei Sonnenbrand liegen. 

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frische Kamillenblüten auf grünem Hintergrund
Silvia Enriconi/stock.adobe.com

Kamille gehört zu den Klassikern unter den Heilpflanzen mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften.

Sonnenbrand spürt man erst einige Stunden nach dem Sonnenbad. Wenn sich die Haut rötet, ist es schon zu spät. Am besten ist also Prävention: Tipps dazu lesen Sie hier.

Hat man sich doch einen Sonnenbrand geholt, kann man gut mit Heilpflanzen behandeln. Lesen Sie, welche infrage kommen und wie sie angewendet werden.

Sonnenbrand (Dermatitis solaris)

Sonnenbrand entspricht einer Verbrennung 1.–2. Grades: die Haut spannt, brennt, schmerzt, ist berührungs- und druckempfindlich. Typischerweise macht er sich erst 3–6 Std. nach der Lichtexposition bemerkbar mit einer verzögerten Bildung des Erythems; das Maximum ist nach ca. 24 Stunden erreicht.

Die Reparaturmechanismen der Haut sorgen innerhalb weniger Tage für eine Abheilung. Nach 2 Tagen ist er abgemildert und 1–2 Wochen später abgeheilt. Das Ausmaß des Sonnenbrands hängt ab vom Hauttyp, der Bestrahlungsintensität und -dauer.

Verbrennungen werden in 3 Schweregrade eingeteilt:

  • Verbrennungen 1. Grades sind gekennzeichnet durch das Auftreten eines Erythems, schmerzhafter Rötung und Schwellung mit Gewebsschädigung der oberen Schicht der Epidermis.
  • Verbrennungen 2. Grades reichen bis in die tieferen Schichten der Epidermis. Neben der entzündlichen Rötung entstehen Brandblasen und heftige Schmerzen, mit narbenloser Abheilung. Bei Blasenbildung: mit lauwarmem Wasser kühlen, bei geöffneten Blasen: steril abdecken, in beiden Fällen ärztlich behandeln lassen. Keinesfalls Brandblasen selbst punktieren (Infektionsrisiko). Bei großflächigeren Wunden: Rettungsdienst/Klinik!
  • Verbrennungen 3. Grades: tiefe Gewebszerstörung (Nekrose) mit graufleckiger bis weißer Haut, mit Narbenbildung, die teilweise entstellend sein können. Möglichst steril abdecken und: Rettungsdienst / Klinik mit Brandwundenzentrum.

Merke: In der Phytotherapie werden nur Verbrennungen 1.–2. Grades behandelt.

Phytotherapie bei Sonnenbrand

In der akuten „brennenden“ Phase ist Wasser als Erste-Hilfe-Maßnahme fast immer zur Hand: Es kann, direkt angewendet, eine weitere Gewebsschädigung und Brandblasen verhindern und den Schmerz lindern. Die Kühlung wirkt nachhaltig der Gefäßerweiterung und Hyperämie entgegen und begrenzt die Bildung radikaler Sauerstoffverbindungen. Bei intakter Haut (!) die gerötete/verbrannte Körperstelle 5-15 Min. unter fließendes Leitungswasser (8 - 25°) halten – oder in kaltes Wasser tauchen: Das lindert Schmerz und Entzündung und begrenzt das Ausmaß der Verbrennung.

Danach lindern kühle feuchte Umschläge, die bis zur Schmerzlinderung immer wieder neu für 10-20 Minuten auf die Haut gelegt werden. Sie helfen gegen Juckreiz, Schmerz und das Fortschreiten der Entzündung. Dazu ein Baumwolltuch in kaltes Leitungswasser tunken (bei Hautdefekten abgekochtes und abgekühltes Wasserverwenden), auswringen und auflegen.

Noch besser als Leitungswasser ist es, die Tücher mit einem erkalteten Teeaufguss aus adstringierenden, schmerzlindernden, entzündungswidrigen Heilkräutern anzuwenden. Dafür eignen sich:

  1. Kamillen-, Ringelblumen- oder Rosenblüten, Pfefferminz-, Spitzwegerich-, Salbei- oder Zistrosenblätter. Und, weltweit vorhanden: Tee aus Schwarz- oder Grüntee. Sie alle enthalten adstringierende, kühlende, entzündungshemmende, schmerzlindernde Gerbstoffe, entzündungswidrige, antioxidative, zellschützende Flavonoide sowie teilweise keimwidrige ätherische Öle: wie gemacht für diese Indikation! Wichtig ist jeweils die Zubereitung: Die Teepflanzen bedeckt 10–15 Minuten lang ziehen lassen, damit sich die wirksamen Gerbstoffe lösen. Dann abgießen, erkalten lassen und für Auflagen nutzen. Die fertig zubereiteten Tee-Reste könnte man in Sprühfläschchen abfüllen und die betroffenen Stellen 3 immer wieder lindernd damit besprühen. 3-4 Stunden lang - anschließend entsorgen – und auf Wunsch neue Tees frisch zubereiten.
  2. Wer Curcuma/Gelbwurz in der Küche hat, kann auch daraus einen Tee zubereiten und für eine Auflage nutzen. Forscher der University of Rochester/USA sehen im natürlichen Farbstoff Kurkumin eine gute Methode (vor allem bei einer Strahlentherapie), die Haut vor und nach Verbrennungen zu schützen.
  3. Rosenblütenhydrolat (Apotheke, Prima vera) hat sich in der Wundheilung bei Verbrennungen sehr bewährt und ist jederzeit schnell zur Hand, bekannt auch im Klinikalltag: mehrfach die betroffenen Stellen damit besprühen. Das Hydrolat ist auch in unruhigen Nächten oder unterwegs immer parat.

Nach Abheilen des akuten Stadiums kommen Lotions, Gele oder Cremes mit hohem Wassergehalt zur Anwendung. Sie kühlen durch ihre Verdunstungskälte und verhindern die Austrocknung der Haut, während die enthaltenen Lipide die Permeabilitätsbarriere der Haut wieder herstellen: 2-5 Tage lang 2-3mal täglich behandeln bzw. bis die Rötung abgeheilt ist. Dazu eignen sich hautberuhigende Lotionen/Gels mit Ringelblume, Kamille, Arnika oder kühlendes Aloe-vera-Gel.

Bitte beachten: Keine sehr fetthaltigen Salben einsetzen: Sie behindern mit ihrer okklusiven Wirkung die Wärmeabgabe, bewirken einen Hitzestau und verstärken eher die Entzündung. Fetthaltige Salben erst zur Nachpflege. Und keine After-Sun-Lotions mit Parfumstoffen, die die Haut zusätzlich reizen können.

Achtung: Bitte nie direkt mit Eis oder Cool-Packs „auf der Haut“ kühlen, immer nur in eine Kompresse o.ä. „verpackt“, sonst könnte es zu Kälteschäden auf der Haut kommen. Auch nicht mit alkoholischen Zubereitungen (verdünnte Tinkturen) kühlen, da Alkohol rasch verdampfen und die bei Verbrennungen hochempfindliche Haut reizen kann.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Sonnenbrand

Als erstes: raus aus der Sonne, auch die nächsten Tage.

Wenn bei Sonnenbrand die Haut nur leicht gerötet ist, kann man gut selbst behandeln unter dem Motto: das Richtige richtig (fachlich korrekt) anwenden. Dafür stehen eine Reihe von adstringierend und entzündungswidrig wirkenden Arzneidrogen zur Verfügung, die bei Sonnenbrand meist als alleinige Therapiemaßnahme ausreichen.

Wenn sich aber Blasen bilden oder Kopfschmerz, Nackensteifigkeit, Übelkeit, Erbrechen einstellen (Sonnenstich?), sollte man ärztlichen Rat/Behandlung aufsuchen; mit Babys und Kleinkindern sowieso.

Rezeptur: Hautberuhigendes Entzündungsgel

Das Gel eignet sich für kleinere Entzündungen auf der Haut, Sonnenbrand und Insektenstiche. Es kühlt, beruhigt und lindert den Schmerz.

Für 30 Portionen à 30 ml:

  • 90 %iger Alkohol 25 ml
  • Kamillentinktur 25 ml
  • destilliertes Wasser 800 ml
  • ätherisches Öl (Lavendel) 25 Tr.
  • Tylose (oder Tragant, Xanthan als Gelbildner) 40 g

Destilliertes Wasser, Alkohol und die Kamillentinktur in ein Schraubglas füllen. Den Gelbildner zugeben („darüberpudern“), das Glas gut verschließen und schnell und kräftig schütteln: Das Gel bildet sich sofort. Abfüllen und etikettieren. Haltbarkeit: gekühlt 1 Jahr.

Rezeptur: After-Sun-Fluid

Bewährte Schüttel-Lotion, wenn die Haut nach einem (zu) langen Sonnenbad spannt und sich zu röten beginnt.

  • 1 helles 50-ml-Schraubglas
  • 25 ml Johanniskrautöl
  • 25 ml Rosenwasser
  • 10 Tropfen ätherisches Lavendelöl
  • 10 Tropfen Sanddornfruchtfleischöl

Das Johanniskrautöl, Rosenwasser sowie Lavendel- und Sanddornfruchtfleischöl in das Schraubglas einfüllen.

Vor jeder Anwendung kräftig durchschütteln, damit sich für die Anwendungszeit Wasser und Öl kurz vermengen. Behutsam auf die betroffenen Stellen auftragen. Hält sich im Kühlschrank 6–8 Wochen.

Aloe vera

Bei Verbrennungen, Sonnenbrand, Bestrahlungsschäden gibt es bei der Anwendung von Aloe vera-Gel spektakuläre Heilerfolge, auch in naturheilkundlich arbeitenden Kliniken.

Aloe vera-Gel kühlt, ist unglaublich regenerationsfördernd, wirkt entzündungshemmend, keimhemmend, schmerzstillend, wundheilend, es reepithelisiert, fördert eine schnelle Geweberegeneration und beschleunigt die Narbenheilung. Aloegel ist in Wüstengebieten, südlichen und mediterranen Ländern zur Anwendung bei Sonnenbrand weit verbreitet. Zur ersten Wundversorgung wird dann ein Aloeblatt aufgeschnitten und das durchsichtige zäh-klebrige Blattmark, das Aloegel, aufgetupft. Das Pflanzengel besteht zu 95 % aus Wasser, dringt aber bis zu viermal schneller in die Haut ein.

Aloe vera-Frischblattgel: Es lohnt sich, für die vielen Einsatzgebiete auf frische, jederzeit verfügbare Aloeblätter einer eigenen Aloepflanze auf dem Fensterbrett zurückgreifen zu können: So ist Lindern einfach! Im Bedarfsfall ein ganzes Blatt oder den Teil eines Blattes abschneiden, je nach Größe der Pflanze. Dabei muss man das farblose Gel aus der Blattmitte von der Blattrinde herausschälen.

Die saftig fleischigen Blätter der Pflanze beherbergen zwei grundsätzlich unterschiedliche Wirkstoffkomplexe:

  • Unter der dicken grünen Oberhaut befindet sich ein bitterer, gelblich-rötlicher hautreizender (!) Saft mit abführender Eigenschaft: das Aloin, das für die innerliche Anwendung eingesetzt wird.
  • In der Blattmitte dagegen verbirgt sich das Markgewebe, das begehrte durchsichtige Gel der Aloe zur äußerlichen Anwendung. Um dieses geht es:

Rezeptur: Aloe-vera-Frischblatt-Gel

Das farblose Gel aus der Blattmitte ganz behutsam und eher großzügig von der Blattrinde trennen („filetieren“): Die dicke grüne, wächserne Blattoberhaut dabei so abschälen, dass das in den Blattrandschichten sitzende (abführende, hautreizende!) bittere Aloinharz entfernt wird. Aloin ist zu Beginn gelblich weiß und läuft später rot an (Aloeblut). Wenn also das Gel „farbig“ ist oder wird, ist es nicht sorgfältig genug herausgelöst worden.

Achtung: Nur das durchsichtige Gel kommt zur Anwendung!

Rezeptur: Aloe-vera-Eis-Gel

Für Zuhause kann man sich mit Aloe-Eis-Gel bevorraten.

Aloegel (selbst aus dem Blatt „filetiert“ und zerkleinert) im Eiswürfelbehälter oder einem leeren Joghurtbecher einfrieren, nach 1–2 Stunden in die Mitte einen Zahnstocher/Spatel platzieren. Mit diesem „Aloe-Eis am Stiel“ die schmerzenden Stellen bestreichen. Für größere Flächen kann man auch ein halbiertes Blatt mit der Gelseite mittels eines Verbands fixieren.

Edelweiß

Seit 2000 wird die Königin der Alpenblumen, das Edelweiß (Leontopodium alpinum), pharmakologisch untersucht. Mittlerweile entwickeln Kosmetikfirmen daraus u.a. Sonnenschutzprodukte, Antifaltencremes, Bodylotions. Der streng geschützte Korbblütler, inzwischen aus kultiviertem Anbau der Sorte „Helvetia“, zeigt antimikrobielle, vor allem aber entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften.

Besonders wirksam als Sonnenschutz sind seine Flavonoide, die die menschliche Haut wie die Pflanze selbst vor der sengenden Gebirgssonne schützen; geeignet auch für die Hautpflege nach dem Sonnenbad. Sie binden freie Radikale, wirken zellschützend, entzündungshemmend, gefäßstärkend und mindern die Brüchigkeit der Kapillaren.

Dank seiner Edelweißsäure, Gerbstoffe, Flavonoide und Chlorogensäuren verhindert Edelweiß die Bildung schädlicher freier Radikale, die für eine vorzeitige Hautalterung verantwortlich sind, und pflegt die Haut bei Neigung zu Couperose und Besenreisern, bei entzündeter, unreiner und empfindlicher Haut und verminderter Elastizität.

Gurkenwasser

Rezeptur zur Nachpflege: Gurken-Rosen-Fluid

Dioskurides berichtet, „dass Gurkensaft […] die Haut des Antlitzes reinigt und verschönt“. Diese Rezeptur ist angelehnt an das Königliche Gesichtswasser der Katharina von Medici (1519–1589) – wenn Signora Medici damit schön wurde, werden und bleiben wir es wohl auch.

Für 50 ml:

  • 12,5 ml frisch ausgepressten Gurkensaft (begehrter Pressrest von der Zazikizubereitung)
  • 12,5 ml Rosenwasser (Rosenhydrolat/Apotheke)
  • 1 TL frisch gepresstem Zitronensaft
  • 25 ml Mandelöl

Alle Zutaten in eine dunkle Flasche geben – fertig. Immer direkt vor der Anwendung kräftig schütteln. Gesicht und ruhig auch den ganzen Körper mit diesem Gurkenfluid einreiben, es zieht schnell in die Haut ein, kühlt, pflegt und macht sie zart und weich.

Die Flasche hält ungekühlt im Badezimmer etwa 1 Woche – einfach immer wieder einen neuen Ansatz zubereiten.

Hausmittel bei Sonnenbrand

Nicht immer hat man unterwegs die Möglichkeit, einen Tee zuzubereiten oder sauberes fließendes Wasser. Dann mag, als 2. Wahl und nur kurzzeitig, etwas aus der Küchenapotheke helfen, um bis zum Ankommen zuhause den schlimmsten Schmerz zu lindern.

Erste Hilfe

  • Hat die Haut zu viel Sonne abbekommen, möchte man nur eines: kühlen und den Schmerz lindern. Frische Tomaten, Kartoffeln oder Gurken mit ihrer feuchten Kühle bieten genau dieses. Halbieren Sie eine Tomate/Kartoffel/Gurke und reiben Sie mit der Schnittfläche die betroffene Hautstelle immer wieder behutsam ab. Im „Notfall“ ginge auch Joghurt/Buttermilch, was eben zur Hand wäre. Bitte nur auf intakte Haut.
  • Hausmittel wie 1:10 verdünnter Essig oder Zitronensaft sind sehr bekannt und teilweise auch bewährt, vor allem im Akutfall, aber Vorsicht: sie könnten die Haut weiter irritieren und Schmerzen verstärken, vor allem Zitronensaft. Wer eine eher sensible Haut besitzt sollte darauf verzichten. Essig darf nicht auf offene Wunden gelangen, aber er kühlt schnell und nachhaltig. Essig 1:10 mit Wasser verdünnt als Auflage anwenden.
  • Quark als zuhause und in der Klinik bewährtes „Schmerzmittel aus der Küchenapotheke“ kühlt, lindert den Schmerz und lässt abschwellen. Oft wird vor Quarkauflagen gewarnt: es könne auf der geschädigten Haut zu Infektionen, Unverträglichkeiten und allergischen Reaktionen kommen. Das betrachte ich differenzierter, denn es kommt auf die korrekte Art der Anwendung an: 

Achtung: Quark nie direkt aus dem Kühlschrank einsetzen, nie direkt („pur“) auf die Haut bringen und nicht zu lange auf der Haut belassen, damit sich die Hitze darunter nicht staut, sonst erreicht man den gegenteiligen Effekt! Bei zu langem Verweilen von „purem Quark auf der Haut“ kann dieser antrocknen und man müsste ihn mühsam entfernen, das reizt die geschädigte Haut natürlich zusätzlich. Zudem: wenn Quark eingetrocknet ist, regt das die Durchblutung an. Bei starkem Sonnenbrand mit Blasenbildung bitte nicht mit Quark behandeln. Durch die offene Wunde könnte sich die Entzündung eher verschlimmern. Nicht auf offene Brandwunden oder bei Milcheiweiß-Kontaktallergie.

Quark bei Sonnenbrand - So geht es

  • 2-3 EL (oder mehr, je nach Größe der geschädigten Hautstelle) Magerquark aus dem Kühlschrank entnehmen und nach ca. 30 Minuten auf einem Tüchlein ca. ½ cm dick ausstreichen (muss es schnell gehen, einfach die Quarkmenge vorher kurz anwärmen, z.B. auf dem Deckel eines Kochtopfs mit heißem Wasser).
  • Dann das Tuch so zu einem Päckchen falten, dass auf einer Seite die Stoffschicht einlagig ist. Mit dieser einlagigen Seite das Quarkpäckchen auf die betroffene Stelle platzieren und mit einem Geschirrtuch o.ä. locker umwickeln, sodass keine Feuchtigkeit austreten kann.
  • 10 – 20 Min. wirken lassen.
  • Bei akuter Symptomatik mehrmals täglich wiederholen.

Quarkauflagen, korrekt angelegt, sind ohne Nebenwirkungen, werden gut vertragen und sind bestens hautverträglich, ja hautpflegend. Man kann sie, im Gegensatz zu Alkohol, auch bei empfindlicher Haut anwenden oder anstatt einer Eisauflage, da sie nicht so „eise-kalt“ sind. Quark kühlt, das lindert den Entzündungsschmerz, leitet die Wärme ab und lässt abschwellen. Eine Quarkauflage ist ein langanhaltender nasser Kälteträger mit intensiver Tiefenwirkung, der von außen der behandelten entzündlichen Stelle die überschüssige Überwärmung auch aus tieferen Gewebsschichten entzieht. Der Kühlungseffekt basiert auf der Verdunstungskälte durch den feuchten Quark; dabei wird der Unterhaut Wärme entzogen und Schwellung und Schmerzen gehen zurück.

Lavendel-Quarkauflage

Eine bewährte Anwendung bei Verbrennungen mit entzündlich-heißen Schmerzen ist die Lavendel-Quarkauflage:

  • 5–10 Tr. ätherisches Lavendelöl (oder 1 EL Arnikagel) mit 3–6 Esslöffeln Magerquark (30 Minuten davor aus dem Kühlschrank genommen) mischen.
  • Den Quark ca. 0,5cm dick auf ein kleines Baumwoll- oder Taschentuch streichen, einpacken und als Päckchen auf die betroffene Stelle legen.
  • 10-20 Min. liegen lassen.

Je akuter die Beschwerden, desto häufiger die Auflage wiederholen.

 

Ursel Bühring ist Krankenschwester, Heilpraktikerin und Natur- und Umweltpädagogin; Gründerin der ersten Heilpflanzenschule Deutschlands, Autorin und Dozentin.

www.ursel-buehring.de