SonnenbrandSonnenbrand vorbeugen - 7 Tipps

Die Haut vergisst Sonnenbrand nicht: 7 Tipps zur Vorbeugung und welche Nährstoffe von innen schützen können.

2 Gläser mit Möhrensaft, arrangiert mit frischen Möhren und Aprikosen
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Das in Möhren enthaltene Betacarotin kann als Karottenöl innerlich und äußerlich die Haut schützen.

Endlich Sonne. Die Stimmung steigt, Lust und Laune nehmen zu und ich möchte nur eines: raus an die frische Luft. Die Haut Wärme, Wind und Sonne spüren lassen, herrlich. Die Frage ist nur WIE, damit es genüsslich bleibt. So sehr Sonnenlicht ein Lebenselixier ist für Körper und Seele, so kritisch ist ein Zuviel davon. Wer möchte schon seine Haut nachhaltig schädigen.

Jetzt bloß keinen Sonnenbrand! Deshalb vorbeugen, denn Sonnenbrand spürt man erst einige Stunden nach dem Sonnenbad: wenn sich die Haut rötet, ist es schon zu spät. Wir wissen es: sich ungeschützt in der Sonne aufhalten beinhaltet erhöhtes Hautkrebsrisiko. Deshalb Prävention: besonnen sonnen als Schutz vor den Schattenseiten von Sonnengenuss. Ständig der Sonne ausgesetzte Haut altert schneller, wird faltiger und trockener, und „Sonnenbrand vergisst die Haut nicht.“ 

7 Tipps um Sonnenbrand vorzubeugen

1) Ausreichender UV-Schutz

Ausreichender UV-Schutz hilft, UVA- und UVB-Strahlung zu blockieren und lichtbedingten Hautschäden vorzubeugen. Schon geringe UV-Strahlung kann Schäden im Erbgut der Zellen von Haut und Augen bewirken. Normalerweise kann sie der Körper wieder reparieren, doch häufigere intensive UV-Belastung kann die Reparaturmechanismen überlasten und gegebenenfalls zur Entstehung von Krebs führen.

Die für Hautschäden verantwortliche UV-Strahlung sind kurzwellige UVB-Strahlen (Wellenlänge 280 - 315 Nanometer/nm), die in oberflächliche Hautschichten eindringen (Sonnenbrand), und langwellige UVA-Strahlen (315 - 400 nm), die tiefere Hautschichten erreichen (Hautalterung). Je kürzer die Wellenlänge, desto energiereicher und schädlicher.

2) Sonnenschutz rechtzeitig und genügend auftragen

Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor schützt nur ausreichend, wenn rechtzeitig und genügend aufgetragen wird. Sonnencreme braucht 30 Minuten, bis sie voll wirkt (nur solche mit physikalischen Filtern wie Titandioxid schützen direkt).

Empfehlung: 25 ml Sonnencreme / Ganzkörperanwendung (ca. 4 EL). Die „Sonnenterrassen“ Nase, Ohren, Lippen, Nacken, Schultern, Fußrücken nicht vergessen. Regelmäßig Nachcremen verhindert den Wirkverlust des Sonnenschutzmittels (durch Wasser, Schwitzen, Abrieb), verlängert aber nicht die maximale Sonnenzeit.

3) Kleidung als Lichtschutz

Kleidung als Lichtschutz ist besser als der aus der Tube. Darum was möglich, bedeckt halten: der breitkrempige schicke Hut hilft zugleich, Sonnenstich vorzubeugen, die Tops langärmlig, vielleicht aus hautkühlender Seide, lange/längere Röcke/Hosen ebenso. Sonnenbrille mit „100 % UV-Schutz“ oder „UV 400“ schützt die Augen vor UV-Strahlung und beugt somit Horn- und Bindehautentzündung sowie grauem Star vor.

4) Schatten schützt am besten

Schatten schützt am besten. Wobei die Sonne auch an kühlen und bewölkten Tagen ihre UV-Strahlung herunterschickt, teilweise von der Seite: Die UV-Belastung verringert sich bei leichter Bewölkung um 5-10%, bei dichter um 30-70 %. Übrigens: Bäume geben mehr Schatten (5 % der UV-Strahlung) als Sonnenschirme (17 % der UV-Strahlung).

Und nicht vergessen: So angenehm ein frischer Windhauch kühlt, die Strahlungsintensität bleibt gleich!

5) Tageszeit und Ort

Logisch, mittags zwischen 11 - 15 Uhr scheint die Sonne am intensivsten, nicht umsonst hält man im Süden dann Siesta. In großer Höhe und in südlichen Breiten ist die Sonneneinwirkung intensiver und gefährlicher. Reflektierende Oberflächen wie Schnee, glitzerndes Wasser oder Sand werfen UV-Strahlen wie ein Spiegel zurück, wodurch sie sich verstärken. Selbst im Wasser kommt Sonnenstrahlung an, auch wenn sich die Haut dort nicht mahnend erwärmt: In 1 m Tiefe 50 % (UVB-Strahlung) - 80 % (UVA-Strahlung).

Also: wasserfester Sonnenschutz bei längerem Schwimmen, für längeres Schnorcheln Kleidung mit UV-Schutz. Für Sport im Sommer die kühleren Morgen- oder Abendstunden wählen, dann ist die Strahlungsintensität geringer.

6) Kinder und Säuglinge besonders schützen

Säuglinge und Kinder unter 1 Jahr gehören nie in die pralle Sonne. Kinder immer mit T-Shirt und Sonnenhut bekleiden und möglichst im Schatten aufhalten lassen; Sonnenschutzprodukte mit besonders hohen Schutzfaktoren wählen. Das Gleiche gilt für Ältere: Die Haut wird wieder empfindlicher und altert schneller!

7) UV-Index beachten

Wie hoch die UV-Belastung an einem bestimmten Tag ist, lässt sich anhand des UV-Index einschätzen. Dieses weltweit einheitliche Maß zeigt die momentane Stärke der UV-Strahlung durch die Sonne an einem bestimmten Ort an.

Über den Berufsverband der Deutschen Dermatologen kann man via Internet/Handy die Bestrahlungsintensitäten abrufen und den entsprechenden Lichtschutzfaktor auswählen (bezogen auf UV-B-Strahlen):

Wie lange man sich ungeschützt in der Sonne aufhalten kann, hängt bekanntermaßen vom eigenen Hauttyp ab: hellhäutige Menschen bekommen schneller Sonnenbrand als Menschen mit dunklerer Haut.

Sonnenschutz zum Essen

Die Haut von innen vor den Auswirkungen von UVB-Strahlung schützen und auf den Sonnenurlaub vorbereiten - durch Essen? Ein bisschen zumindest. Auch wenn die Effekte gering sind und man nicht von ausreichendem Sonnenschutz sprechen kann, wenig ist besser als nichts!

Antioxidantien wie vor allem Carotinoide schützen die Haut vor schädlichen UV-Strahlen, indem sie freie Radikale abfangen. Carotinoide sind Spezialisten in Sachen Schutz für Haut, Schleimhaut und Augen. Besonders viel Betacarotin ist in allem, was eine orangerot-gelbe Färbung aufweist – je oranger, desto mehr Betacarotin!

Mütter kennen es von ihren „Karottenbabys“, wenn sich das überschüssige β-Carotin im Unterhautfettgewebe ablagert und die wie sonnengebräunte Säuglingshaut von innen schützt. Gewiss ist: Diese Prävention schadet nicht, sie schmeckt - und macht die Haut doch etwas weniger sonnenempfindlich.

Vitamin E und Vitamin C

Vitamin-E- und Vitamin-C-reiche Ernährung wirkt als starkes Antioxidans und unterstützt die Regeneration von Zellschäden.

Carotinoide

Carotinoidreiche Lebensmittel in den Speiseplan integrieren: Aprikosen, Brokkoli dunkelgrüne Blattsalate, Grünkohl (von allen essbaren Kohlsorten höchster Gehalt an β-Carotin), Karotten, Kürbis, Matchatee, Mango, Paprika, Rote Bete, Süßkartoffeln, Tomaten uvm.

Lycopin

Das im Tomatenmark besonders reichlich enthaltene Carotinoid Lycopin sorgt nachgewiesenermaßen für milden Sonnenschutz. Lycopin, ein starkes Antioxidans (10-mal intensiver wirksam als andere β-Carotine) baut eine Art UV-Filter mit Sonnenschutz-Faktor 2–3 auf.

Einige Wochen vor einer Reise in den Süden oder vor Beginn der Gartensaison täglich 4–5 EL Tomatenmark (40 g) essen, zusammen mit etwas Öl (Lycopin ist fettlöslich) – das ist Sonnenschutz von innen; bei Sonnenexposition zeigt sich im Vergleich eine nur 40%ige Rötung.

Weiterer Pluspunkt: Lycopin versorgt das Bindegewebe mit mehr Elastizität, die Haut wirkt straffer und jünger. Der Lycopingehalt ist vom Reifegrad der Frucht und von der Länge des Kochens abhängig – tiefrote und sehr lange gekochte Tomaten (wie im Tomatenmark) enthalten am meisten Lycopin: Das heilkräftige Lycopin wird erst beim Erhitzen freigesetzt; 30 Minuten Kochen verdoppelt den Lycopingehalt. Tomatenmark aus der Tube enthält gar zehnmal so viel Lycopin wie frische Tomaten. Der Effekt geht auch bei Dosentomaten nicht verloren, die reif geerntet und sofort verarbeitet wurden.

Lycopin-Gehalt/100 g Lebensmittel: Tomaten 5 mg/100g, Flaschen-/ Dosentomaten 10mg/100g, Tomatenmark 62mg/100g. Tomatenmark passt fast überall: in/auf Brot, Käse, Quark, Suppen, Saucen, Spaghetti, Reis, Gemüse, Hülsenfrüchte, Salate - und Bruschetta sowieso! Zudem wirkt Lycopin antioxidativ, lipidsenkend und entzündungshemmend und mindert deutlich das Risiko an Arteriosklerose, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Mehrere seriöse Studien belegen, dass Tomate (bzw. daraus entwickelte Präparate) die Thrombenbildung in den Gefäßen verhindert – so schmeckt Gesundheit!

Betacarotin

Reichlich Betacarotin enthält auch das tiefrote, färbende, teure Sanddorn-Fruchtfleischöl. Es wirkt hautpflegend und -regenerierend, entzündungshemmend, antibakteriell, schmerzstillend und antioxidativ. Es unterstützt die Abwehr- und Schutzmechanismen der Haut, schützt vor schädlichen UV-Strahlen, beschleunigt den Heilungsprozess der Haut und trägt zu einer guten Abheilung bei. 1-2%ig in Lotion, Gel oder Salbe vermengt, färbt es nicht, aber wirkt. Im Bedarfsfall kann man es ohne Probleme auch pur auf die geschädigte Haut auftupfen – wohl wissend, dass es so intensiv färbt wie es intensiv wirkt. Man kann es innerlich einnehmen wie äußerlich anwenden (äußerst bewährt bei Mukositis).

Karottenöl für innen und außen

Fein pürierte Möhren (kbA) 3 Wochen lang in Sesamöl (Verhältnis 1:10) mazerieren (ausziehen), danach abgießen.

  • Sesamöl enthält β-Carotin und die Vitamine B, C, D und E. Karottenöl regeneriert die Haut, strafft das Gewebe und entspricht ca. Lichtschutzfaktor 4. Mit 1–2ml Sanddornfruchtfleischöl auf 100 ml fertigem Öl zusammen noch mehr. Karottenöl am besten zum Essen: in Salate, über (fertige) Speisen.
  • Karottenöl ist besonders hautfreundlich und äußerlich zur Nachbehandlung von Sonnenbrand geeignet. Zur Optimierung der Wirkung auf 100 ml Karottenöl 7 Tr. ätherisches Karottensamenöl und 1–2ml Sanddornfruchtfleischöl geben. 

 

Ursel Bühring ist Krankenschwester, Heilpraktikerin und Natur- und Umweltpädagogin; Gründerin der ersten Heilpflanzenschule Deutschlands, Autorin und Dozentin.

www.ursel-buehring.de