DemenzGesund essen schützt das Gedächtnis

Wer sich in der Lebensmitte gesund ernährt und um die Taille schlank bleibt, kann kann einer Demenzerkrankung im Alter vorbeugen. 

Ingwer, Rosenkohl, Lauch, Papaya auf einem Teller, arrangiert auf einem weißen Leinentuch
M. Bergmann/Thieme

Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorn, Nüsse gehören zu einer gesunden Ernährung. Wer viel davon verzehrt, schützt sein Gedächtnis.

Wie sich die Ernährung auf die Gedächtnisleistung im Alter auswirkt, haben Forscher*innen des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig untersucht. Dazu haben sie ausgewählte Daten der britischen Whitehall-II-Studie ausgewertet.

Studie 1: Prävention in der Lebensmitte besonders wirksam

An der Whitehall-II-Studie hatten mehr als 10.000 Britinnen und Briten teilgenommen, die zu Beginn durchschnittlich 48 Jahre alt waren. Für die aktuelle Untersuchung standen Daten einer Teilgruppe von 512 überwiegend männlichen Personen auf dem Prüfstand. 

  • Mehrmalige Bestimmung des Taille-Hüft-Quotienten als Maß für das Bauchfett (über einen Zeitraum von 30 Jahren)
  • Kognitive Tests und Kernspintomografie des Gehirns im Alter von durchschnittlich 70 Jahren

Außerdem nutzten die Forschenden den „Alternative Healthy Eating Index“ (AHEI), der die Nahrungsqualität anhand einer Skala von 0 (am wenigsten „gesund“) bis 110 (am „gesündesten“) einordnet. Dieser Index ist so aufgebaut, dass er vor allem Assoziationen zwischen Ernährung und bestimmten chronischen Krankheiten aufzeigt. Er wurde bereits vor 10 Jahren vom U. S. Department of Agriculture (USDA) entwickelt. 

Als „gesund“ definierte Lebensmittel waren etwa Hülsenfrüchten, Nüssen, Obst, Gemüse, Vollkorn sowie fettarme Milchprodukte.  Zu den „ungesunden“ Produkte zählen verarbeitetes Fleisch und zuckergesüßte Softdrinks.

Ergebnisse: Gute Ernährung schützt das Gehirn

  • Menschen mit einer höheren Nahrungsqualität im mittleren und höheren Lebensalter zeigten bessere Nervenverbindungen zwischen Regionen der beiden Hirnhälften, die etwa für das Gedächtnis verantwortlich sind.
  • Wer sich schlechter ernährte und mehr Fett rund um die Taille entwickelt hatte, schnitt bei den kognitiven Tests schlechter ab. Diese Defizite standen mit einer geringeren Leistungsfähigkeit der Faserbahnen in der weißen Substanz in Zusammenhang.

Die Forschenden folgerten, dass eine gute Ernährung und die Reduktion des Bauchfetts das Gehirn schützen. Allerdings müssen weitere Studien folgen, um die Resultate zu untermauern. Zudem ist nicht klar, ob die Resultate auch auf Frauen übertragbar sind.

Studie 2: Gesundes Altern dank pflanzlicher Ernährung

Eine weitere Studie aus Boston, die kürzlich in „Nature Medicine“ erschienen ist, betrachtete die Auswirkungen unterschiedlicher Ernährungsmuster auf das gesunde Altern. Für die Untersuchung wurden Daten von mehr als 100.000 Menschen aus den USA ausgewertet, die an den Langzeitstudien „Nurses Health Study“ und „Health Professionals Follow-Up-Studie“ teilgenommen hatten.

Die prospektive Kohortenstudie kam zu dem Ergebnis, dass eine gesunde Ernährung in der Lebensmitte chronischen Erkrankungen entgegenwirken kann. Außerdem verbessert sie die geistige und körperliche Fitness von über 70-Jährigen.

Fazit

Beide Studien untermauern, welchen Stellenwert ausgewogenes Essen und Trinken für mehr Lebensqualität und Gesundheit im Alter hat. Das spricht einmal mehr für Präventionsstrategien, um gezielt die Qualität der Ernährung und damit die Stoffwechselgesundheit zu verbessern sowie Adipositas vorzubeugen.

Quelle: Bundeszentrum für Ernährung