Long-COVIDHirnstimulation lindert Fatigue bei Long-COVID

Die transkranielle Hirnstimulation kann die kognitive Erschöpfung bei Long-COVID-Patient*innen reduzieren. Das zeigt eine kleine Studie der Uni Magdeburg.

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Die transkranielle Hirnstimulation könnte eine Option sein für Long-COVID-Patient*innen mit Fatigue.

4 Sitzungen mit transkranieller Gleichstromstimulation können die kognitive Erschöpfung (Fatigue) bei Long-COVID-Patient*innen signifikant reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende in einer kleinen Studie.

Studie: Gezielt die Hirnaktivität modulieren

In der Studie wurde untersucht, ob die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) die Fatigue bei Long-COVID lindern kann. Mit dieser Methode wird mit schwachen elektrischen Strömen gezielt die Hirnaktivität moduliert.

An der randomisierten, doppelblinden Studie nahmen 40 Patient*innen mit Long-COVID und Fatigue teil. 

  • Die Interventionsgruppe erhielt für 30 Minuten tDCS über dem linken dorsolateralen präfrontalen Kortex. 
  • Die Kontrollgruppe erhielt eine Sham-Stimulation (Placebo). 

Es fanden 4 aufeinanderfolgende Anwendungen der tDCS statt.

Signifikante Reduktion der Fatigue

  • Sowohl bei der echten als auch einer Placebo-Stimulation wurde eine deutliche Reduktion der subjektiv empfundenen Fatigue erreicht. 
  • Bereits 4 aufeinanderfolgende Anwendungen führten zu einer Verbesserung der Symptome.
  • Die reduzierte Fatigue hielt bis zu einem Monat nach der Behandlung an.

Interessanterweise lieferte die tDCS-Stimulation weitere Erkenntnisse: Nach der Stimulation konnten zwischen den Gruppen signifikante Unterschiede in der Hirnaktivität gemessen werden, die mit Fatigue in Verbindung stehen – und das noch einen Monat nach der letzten Anwendung.

Potential für zukünftige Behandlungsansätze

Die transkranielle Gleichstromstimulation zielt auf frontale Hirnregionen ab, die für die Entstehung kognitiver Fatigue verantwortlich sind. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die tDCS eine sichere, nebenwirkungsarme und potenziell wirksame Option zur Linderung von kognitiver Fatigue bei Long-COVID-Patient*innen darstellt.

Allerdings sei bis zur klinischen Anwendung noch Forschungsarbeit nötig, so die Studienautor*innen.

Quelle: Universitätsmedizin Magdeburg