Künstliche IntelligenzKI-generierte Ernährungspläne: Studie zeigt Schwachpunkte auf

KI-Chatbots können Ernährungspläne erstellen, perfekt sind sie aber nicht. Und sie scheitern bislang an speziellen Ernährungsformen wie veganer Ernährung.

Ernährungsberaterin am Tisch mit Obst und Gemüse und Handy
Kittiphan / stock.adobe.com

KI-gestützte Ernährungspläne können als Inspiration genutzt werden. Sie ersetzen jedoch keine professionelle Beratung.

KI-Chatbots wie ChatGPT und Gemini können gesunde Ernährungspläne erstellen. Sie scheitern bislang aber bei Ernährungsplänen für spezielle Ernährungsweisen. Das zeigt eine Studie der Universität Hohenheim und des Max Rubner-Instituts.

Die Vorschläge von ChatGPT und Gemini sind meist gesünder als das, was Menschen im Durchschnitt täglich zu sich nehmen. Eine professionelle Ernährungsberatung können die KI-Chatbots jedoch nicht ersetzen: Vor allem den veganen Ernährungsplänen mangelte es an lebensnotwendigen Nährstoffen.

Ernährungsfokus der KI nicht perfekt

Die Forscher*innen ließen 108 Tagespläne für eine fiktive, weibliche Person mit verschiedenen Ernährungsweisen erstellen. Sie testeten, ob einfache oder komplexe Anfragen an die Chatbots zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.

Auch bei den Prompts variierten die Wissenschaftler*innen, um zu testen, "ob ein simpler Laien-Prompt zu schlechteren Ergebnissen führt als ein komplexer Prompt, den Fachleute formulieren könnten“, erklärt Dr. Maren Podszun.

Den Nährstoffgehalt der KI-generierten Tagespläne verglichen die Wissenschaftler*innen anschließend mit den Referenzwerten der „National Academies of Sciences, Engineering and Medicine“.

Die Analyse zeigte:

  • Die Tagespläne umfassten Lebensmittel und Rezepte mit genauen Gramm-Angaben für Frühstück, Mittagessen und Abendessen sowie für verschiedene Zwischenmahlzeiten.
  • Ein Großteil der Pläne erfüllte die meisten Referenzwerte.
  • Die KI-generierten Pläne enthielten häufig zu wenig Energie, Kohlenhydrate und Vitamin D und könnten so auf lange Sicht zu einem ungewollten Gewichtsverlust führen. Der Proteingehalt war hingegen oft höher als empfohlen, was den aktuellen Trend zur High-Protein-Ernährung widerspiegelt.
  • Die Variation der Prompts zeigte keine gravierenden Unterschiede bei den Ergebnissen.

Vorsicht bei restriktiven Ernährungsweisen

Besonders bei speziellen Ernährungsformen wie veganer Ernährung stoßen die KIs jedoch an ihre Grenzen. In der Analyse fehlte es oft an wichtigen Nährstoffen wie Vitamin B12. Gemini hat die Supplementierung des Vitamins nie empfohlen, ChatGPT nur manchmal. Zudem integrierte Gemini in einigen Fällen sogar tierische Produkte in vegane Pläne. 

KI gute Inspirationsquelle

Obwohl die Chatbots als Inspirationsquelle für gesunde Mahlzeiten dienen können, ersetzen sie keine professionelle Ernährungsberatung. Insbesondere Menschen mit speziellen Ernährungsbedürfnissen oder Unverträglichkeiten sollten sich weiterhin an zertifizierte Ernährungsberater wenden, um gesundheitliche Risiken wie Nährstoffmängel zu vermeiden.

Quelle: Moormann/Klebs/Universität Hohenheim