Ernährung11 neue DGE-Ernährungsempfehlungen sind Orientierungswerte

Die empfohlenen Lebensmittelmengen dienen der Orientierung. Der tatsächliche Verzehr könne individuell sein, teilt das Bundeszentrum für Ernährung mit.

frisches Gemüse auf einem Holztisch
K. Oborny/Thieme

Muss man sich strikt an die empfohlenen Lebensmittelmengen halten? Nein, es handelt sich um alltagstaugliche Orientierungswerte.

5 Portionen Obst und Gemüse, 5 Portionen Getreide und Getreideprodukte sowie 2 Portionen Milch und Milchprodukte täglich: Das sind Orientierungswerte zu den insgesamt 11 neuen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Diese wurden im März 2024 veröffentlicht und gelten für gesunde Erwachsene in Deutschland im Alter von 18 bis 65 Jahren, die sowohl pflanzliche als auch tierische Lebensmittel essen.

Alltagtaugliche Orientierungswerte

Muss man sich strikt an die empfohlenen Lebensmittelmengen halten? Nein, es handelt sich um alltagstaugliche Orientierungswerte. Die DGE betont, dass sie nicht als konkreter Speiseplan zu verstehen sind und individuell angepasst werden können. Die genaue Menge, die man individuell verzehrt, ist von vielen Faktoren wie Geschmackspräferenzen oder dem persönlichen Energiebedarf abhängig.

Ein Beispiel

Ein Beispiel: Pro Woche wird eine Portion Kartoffeln (250 Gramm) empfohlen - das erscheint relativ wenig. Das liegt u.a. daran, dass das Berechnungsmodell auch den durchschnittlichen Verzehr in Deutschland berücksichtigt, der recht gering ist. In bestimmten Regionen und Bevölkerungsgruppen sind Kartoffeln jedoch traditionell sehr beliebt. Wer sie besonders mag, kann auch mehr als eine Portion pro Woche essen. Dann sollten sie aber besser fettarm zubereitet werden, als Pell-, Salz- oder Ofenkartoffeln und nicht in Form von Pommes, Kroketten oder Bratkartoffeln.

Die Ernährungsempfehlungen der DGE hatten bisher vorwiegend die Deckung des Energie- und Nährstoffbedarfs sowie gesundheitliche Aspekte im Blick. Bei den neuen Empfehlungen werden zusätzlich Aspekte zur Reduzierung der Krankheitslast, die Auswirkungen auf die Umwelt und die üblichen Verzehrgewohnheiten in Deutschland berücksichtigt.

Mithilfe einer komplexen Berechnung (mathematische Optimierung) konnten alle Aspekte zusammengebracht werden. Daraus ergeben sich konkrete Mengenempfehlungen für Lebensmittelgruppen. Sie sind in Gramm pro Tag angegeben. In der Praxis werden jedoch nicht alle Lebensmittel täglich verzehrt und Grammangaben sind nicht gut greifbar. Daher wurden die exakten Ergebnisse in übliche Portionsgrößen umgerechnet, die als Orientierung dienen können.

Quelle: www.bzfe.de