COPSY-Studie zeigt anhaltende Belastungen
Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen bleibt auch Jahre nach der Corona-Pandemie auf einem schlechteren Niveau als zuvor. Die siebte Befragungsrunde der COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigt, dass 22 Prozent der jungen Menschen weiterhin unter psychischen Auffälligkeiten leiden und 21 Prozent eine geminderte Lebensqualität berichten – etwa 5 Prozent mehr als vor der Pandemie.
Globale Krisen verschärfen Sorgen
Während die Belastungen durch die Pandemie abgenommen haben, spielen nun globale Themen wie Kriege, wirtschaftliche Unsicherheit und der Klimawandel eine zentrale Rolle:
- Im Herbst 2024 gaben 72 Prozent der Kinder und Jugendlichen an, sich wegen globaler Konflikte zu sorgen.
- 57 Prozent äußerten Ängste vor der Klimakrise.
Diese Sorgen korrelieren eng mit einem erhöhten Risiko für psychische Belastungen.
Einsamkeit und soziale Medien als zusätzliche Faktoren
Einsamkeit ist ein weiteres zentrales Thema: 21 Prozent der Befragten fühlen sich einsam, verglichen mit 14 Prozent vor der Pandemie. Zudem sehen sich 32 Prozent der Kinder und Jugendlichen in sozialen Medien regelmäßig belastenden Inhalten ausgesetzt, was die psychischen Belastungen zusätzlich verstärkt.
Soziale und familiäre Ressourcen schützen
Kinder aus sozial intakten und unterstützenden Familien zeigen weniger psychische Auffälligkeiten. Im Gegensatz dazu sind Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Haushalten stärker gefährdet.
Die COPSY-Studie
Seit Mai 2020 untersucht die COPSY-Studie die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. An der Langzeitstudie nahmen bisher 2.865 Familien mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 7 bis 22 Jahren teil. Ziel der Studie ist es, die Auswirkungen globaler Krisen besser zu verstehen und Handlungsempfehlungen für die Unterstützung junger Menschen abzuleiten.
Quelle: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf