
Omega-3-Fettsäuren sind u.a. reichlich in fettem Seefisch enthalten.
Männer mit Prostatakrebs im Frühstadium, die aktiv überwacht werden, könnten von einer Ernährungsweise mit reichlich Omega-3- und wenig Omega-6-Fettsäuren sowie Fischölkapseln profitieren. Zu diesem Ergebnis kommen US-amerikanische Forschende in einer aktuellen Studie.
Hintergrund: Active Surveillance und Ernährung
Für einige Männer mit Prostatakarzinom im Frühstadium kommt das sog. Active Surveillance (aktive Überwachung) infrage. Beispielsweise, wenn es sich um langsam wachsende, wenig aggressive Tumoren handelt, die womöglich keine Beschwerden bereitet hätten. Durch die aktive Überwachung kann eine Therapie u.U. hinausgezögert und so mögliche Nebenwirkungen vermieden werden, z.B. im fortgeschrittenen Alter.
Diese Männer interessieren sich häufig besonders für bestimmte Ernährungsweisen oder Nahrungsergänzungsmittel bzw. Supplements, um eine Krankheitsprogression zu verhindern.
Omega-3-reiche Ernährung bei Prostatakrebs im Frühstadium
Die Forschenden untersuchten 100 Männer in einer prospektiven, randomisierten Studie (CAPFISH-3 Randomized Clinical Trial). Bei den Männern war ein niedriggradiges Prostatakarzinom diagnostiziert worden und sie hatten sich für die aktive Überwachung entschieden.
Sie wurden randomisiert 2 Gruppen zugeteilt: Gruppe 1 (Interventionsgruppe) erhielt eine Omega-3-reiche und Omega-6-arme Diät sowie Fischölkapseln. Gruppe 2 wurde der Kontrollgruppe zugeordnet. Die Interventionsgruppe erhielt eine Ernährungsberatung, die sie bei Lebensmittelauswahl und Ernährungsänderungen unterstützte. Die Kontrollgruppe erhielt weder Ernährungsberatung noch Fischölkapseln.
Zu Studienbeginn und nach einem Jahr wurde anhand einer Prostatabiopsie geprüft, ob und wie sich der Ki-67-Index verändert hatte. Dieser Biomarker wird als prognostischer Marker für die Progression eines Prostatakarzinoms eingesetzt.
Ergebnisse
Die Wissenschaftler*innen fanden statistisch signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen:
- In der Interventionsgruppe sank der Ki-67-Index um rund 15 % im Vergleich zu Studienbeginn.
- Bei den Männern der Kontrollgruppe berichten die Forschenden einen Anstieg um ca. 24 %.
Vier Patienten der Interventionsgruppe schlossen die Studie nicht ab aufgrund von unerwünschten Wirkungen durch die Fischölkapseln.
Fazit
Eine Ernährung, die reichlich Omega-3- und wenig Omega-6-Fettsäuren enthält, kann den prognostischen Biomarker Ki-67 bei Prostatakrebs senken. Die Studienergebnisse stützen eine Phase-III-Studie, damit diese Intervention in den Behandlungs-Empfehlungen berücksichtigt werden könnte.
Die signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Studiengruppen legen nahe, dass Änderungen in der Ernährung das Tumorwachstum verlangsamen und aggressive Therapien möglicherweise vermeiden helfen könnten, kommentiert Studien-Erstautor Prof. William Aronson.
Ni/newswise.com