
Kleine Änderungen im täglichen Lebensstil nützen auch der Leber.
Gesünder leben im neuen Jahr: Die Deutsche Leberstiftung rät, dem zentralen Stoffwechselorgan des Körpers besondere Aufmerksamkeit zu schenken - der Leber. Sie spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden. Immer häufiger tritt jedoch eine Fettlebererkrankung auf. Diese typische Wohlstandskrankheit ist in vielen Fällen Folge von falscher Ernährung, Stoffwechselstörungen und Übergewicht.
Die Stiftung gibt Tipps, die einfach im Alltag zu integrieren sind:
5 leberfreundliche Tipps
Zucker, gesättigte Fettsäuren und Fertigprodukte reduzieren
Eine Reduzierung des Konsums von zuckerhaltigen Lebensmitteln und gesättigten Fettsäuren kann die Leber entlasten und zur Gesundheit beitragen. Verzichten sollte man auf Fertigprodukte und fettes Fleisch.
Mehr (frisches) Obst und Gemüse
Eine Ernährung, die reich an frischem, zuckerarmem Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist, versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen und unterstützt die Leberfunktion. Obst sollte immer gegessen, nicht „getrunken“ werden: Smoothies aus Früchten beinhalten deutlich mehr Fructose als man über den Verzehr von rohem Obst zu sich nehmen würde.
Ausreichend Flüssigkeitszufuhr
Ausreichend Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken hilft, den Körper zu entgiften und die Leber bei ihren Funktionen zu unterstützen. Vermeiden sollte man Softdrinks, da diese hoch konzentrierte Fructose enthalten. Neue Forschungsergebnisse belegen, dass auch Kaffee die Gesundheit der Leber unterstützen kann.
Maßvoller Alkoholkonsum
Ein bewusster und maßvoller Umgang mit Alkohol ist entscheidend für die Lebergesundheit. Empfehlenswert ist zudem, regelmäßig alkoholfreie Tage einzulegen. Am besten ist es, gar keinen Alkohol zu trinken. Man sollte nie vergessen, dass Alkohol ein starkes Zell- und Nervengift ist.
Sport und mehr Bewegung im Alltag
Um von A nach B zu gelangen, gibt es fast immer alternative, förderliche Fortbewegungsmöglichkeiten: Treppe statt Fahrstuhl, mit dem Rad zur Arbeit fahren oder zu Fuß gehen. Im Büro beim Telefonieren herumgehen, anstatt den Kollegen anzurufen, bringt ein persönlicher Besuch im Büro eine Etage tiefer zusätzliche Bewegungseinheiten.
Bereits durch kleine, aber wirkungsvolle Veränderungen in der Ernährung und im Alltag kann die Lebergesundheit unterstützt werden.
Vorsicht vor Falschinformationen zum Thema Ernährung
Prof. Michael Manns von der Deutschen Leberstiftung warnt zudem vor Falschinformationen und Ernährungsmythen, die vielfach kursieren: „Eine aktuelle Studie belegt, dass besonders junge Menschen, die viel Zeit in den sozialen Medien verbringen, Falschinformationen zum Thema Ernährung glauben. Beispielsweise wird dort häufig das Thema geringes Körpergewicht mit Gesundheit gleichgesetzt und es werden Mode-Diäten propagiert, die nur eine radikale Gewichtsabnahme ohne gesundheitliche Aspekte in den Vordergrund stellen. Gerade beim Thema Ernährung sind verlässliche und evidenzbasierte Informationen von großer Bedeutung.“
Hintergrund: Fettlebererkrankung
Die steatotische Lebererkrankung (SLD, Fettlebererkrankung) bildet die häufigste Ursache für eine Leberentzündung. Manns erklärt: „Immer öfter tritt sie im Zusammenhang mit dem Metabolischen Syndrom auf, das durch eine erworbene Fehlregulation des Stoffwechsels entsteht. Das Metabolische Syndrom beschreibt eine Kombination aus metabolischen und kardiovaskulären Risikofaktoren wie (Prä-)Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Triglyceride und erhöhtes LDL-Cholesterin. Auch die Metabolische dysfunktions-assoziierte steatotische Lebererkrankung (MASLD) zählt zu den Krankheitsbildern des Metabolischen Syndroms. Wenn sich eine MASLD im Krankheitsverlauf, der in den meisten Fällen ohne typische Symptome bleibt, entzündet, spricht man von einer Metabolisch-assoziierten Steatohepatitis, kurz MASH.“
Eine langfristige Lebensstil-Änderung mit gesünderer Ernährung und mehr Bewegung bildet neben der Therapie der Begleiterkrankungen einen der Grundpfeiler bei MASLD und MASH.
Quelle: Deutsche Leberstiftung