Glossodynie6 Tipps gegen Zungenbrennen

Für Zungenbrennen kommen verschiedenste Ursachen infrage, auch Erkrankungen. Die Initiative proDente gibt Tipps, was man selbst tun kann.

Frau mit geöffnetem Mund
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Bei einer Glossodynie kann sich auch die Geschmackswahrnehmung ändern.

Vor allem Frauen im mittleren und höheren Alter sind von Zungenbrennen betroffen. Der brennende und stechende Schmerz kann täglich mehrerer Stunden auftreten und sich im Tagesverlauf verstärken, erklärt Prof. Ina Nitschke von der Deutschen Gesellschaft für AlterszahnMedizin.

Wenn die Zunge brennt

Zungenbrennen bzw. Glossodynie tritt v.a. in den vorderen zwei Dritteln der Zunge, an der Zungenspitze und an den Rändern der Zunge auf. Außer der Zunge können auch der Gaumen, die Wangen oder die Mundschleimhaut betroffen sein (Burning Mouth Syndrom).

Zudem kann sich bei einer Glossodynie die Geschmackswahrnehmung verändern (Dysgeusie). Die Betroffenen nehmen bestimmte Geschmacksrichtungen plötzlich verstärkt oder nur eingeschränkt wahr. Es kann auch ein unangenehmer metallischer oder bitterer Geschmack und ein pelziges Gefühl im Mund auftreten. Viele Patient*innen berichten über Mundtrockenheit und verstärkten Mundgeruch.

Wer ist von Zungenbrennen betroffen?

Von Zungenbrennen betroffen sind v.a. Frauen im mittleren und höheren Alter. Expert*innen schätzen, dass etwa jede sechste Frau in den Wechseljahren oder danach an einem Burning Mouth Syndrom leidet. Es ist davon auszugehen, dass sowohl die Umstellung der Hormone als auch die psychischen Belastungen der Frauen in den Wechseljahren das Zungenbrennen begünstigen.

Bei Männern tritt das Brennen deutlich seltener auf und beschränkt sich oft auf die Lippen. Insgesamt entwickelt etwa jeder 30. Erwachsene Zungenbrennen. Vor allem bei älteren Menschen kann eine unausgewogene Ernährung zu einem Mangel an Vitaminen oder Spurenelementen führen und eine Glossodynie auslösen. Dies kann ein Mangel an Vitamin B12, Folsäure sowie Vitamin C oder auch des Spurenelements Eisen sein.

Welche Ursachen sind für das Brennen bekannt?

Es gibt viele mögliche Gründe für das Brennen von Zunge und Mund:

  • Häufig können psychische Ursachen wie z.B. Depression oder Schizophrenie den Symptomen zugrunde liegen.
  • Eine brennende Zunge tritt oft als Begleiterscheinung des Sjögren-Syndroms auf, einer angeborenen Funktionsstörung der Speicheldrüsen.
  • Weitere mögliche Ursachen für das Zungenbrennen sind Herpesinfektionen, Allergien, Pilzbefall, Sodbrennen (Reflux), Knötchenflechte und die sogenannte Landkarten- oder Faltenzunge sowie Nebenwirkungen bestimmter Medikamente.
  • Zungenbrennen kann auch Erkrankungen des Nervensystems begleiten wie Multiple Sklerose oder Fibromyalgie.
  • Ebenso können chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Sodbrennen, Gicht, Zöliakie, Colitis ulcerosa, Mukoviszidose, HIV, bestimmte Krebsarten wie Morbus Hodgkin sowie Erkrankungen von Schilddrüse, Leber oder Galle zu einer brennenden Zunge führen.

Ursachen direkt im Mundraum

Es gibt auch Auslöser, die unmittelbar mit Zähnen und Mund zu tun haben. Patient*innen sollten diese von ihrer Zahnärztin oder ihrem Zahnarzt abklären lassen. So kann der Mundraum gereizt sein z.B. durch:

  • scharfe Kanten an den Zähnen,
  • defekte, scharfkantige Prothesen,
  • hervorstehende Füllungen,
  • starkes Zähneknirschen und -pressen,
  • Entzündungen der Mundschleimhaut und des Gaumens,
  • Karies,
  • Soor,
  • Zungenpiercings,
  • Allergien.

6 Tipps gegen Zungenbrennen

  • Ausreichend Wasser trinken gegen Mundtrockenheit.
  • Zuckerfreie Kaugummis regen die Speichelproduktion an.
  • Auf scharfe und saure Speisen verzichten.
  • Kein Alkohol und Nikotin, das reizt die Mundschleimhaut.
  • Mundspülungen mit Salbei, Kamille oder mildem Salzwasser.
  • Stress und andere psychische Belastungen vermeiden.

Quelle: Initiative proDente