
Unabhängig von Nikotin können Aromazusatzstoffe das Belohnungssystem im Gehirn aktivieren und süchtig machen.
Bunt, in süß-fruchtigen Geschmacksrichtungen, zwischen Softdrinks und Süßwaren platziert: So präsentieren sich E-Zigaretten und Vapes häufig im Handel. Besonders bei Jugendlichen erfreuen sich E-Zigaretten und Vapes wachsender Beliebtheit.
Vapes und E-Zigaretten deutlich weniger harmlos als sie erscheinen
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie warnt allerdings: Vape-Produkte sind gefährlicher, als sie erscheinen. Die harmlose Aufmachung täusche darüber hinweg, dass ihr Konsum mit hohen Risiken verbunden ist.
Die Trägerflüssigkeiten, die sog. Liquids, die bei der Benutzung verdampfen, enthalten oft Nikotin und andere Schadstoffe. Diese können negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, insbesondere auf das Herz-Kreislauf-System. Leider werde meist nicht konsequent genug auf die Risiken aufmerksam gemacht.
Zu den Gefahren, die von E-Zigaretten ausgehen, gehören u.a.:
- Nikotin: Das enthaltene Nikotin macht stark süchtig und steigert Herzfrequenz und Blutdruck. Langfristig kann es zu Gefäßverengungen, Herzinfarkten und Schlaganfällen führen.
- Aromen: Aromazusatzstoffe aktivieren das Belohnungssystem im Gehirn und können süchtig machen. Für einzelne Stoffe belegen Studien eine gesundheitsschädigende Wirkung. Dazu gehören die Unterdrückung des Immunsystems, zystische Veränderungen im Kleinhirn, Vergrößerung von Leber und Milz, Entzündungsreaktionen sowie Schäden im Erbgut.
- Weitere Schadstoffe: E-Zigaretten können weitere Schadstoffe wie Formaldehyd, Acrolein und andere krebserregende und lungenschädigende Stoffe enthalten. Diese Substanzen können die Blutgefäße schädigen und die Funktion des Herzens beeinträchtigen. Auch das passive Einatmen des Dampfes kann schädlich sein, insbesondere für Kinder und Menschen mit Atemwegserkrankungen.
Fachgesellschaften fordern strengeren Umgang mit E-Zigaretten und Vapes
Fachgesellschaften haben ein aktuelles Positionspapier erarbeitet. Darin fordern sie:
- einen strengeren Umgang mit E-Zigaretten,
- plädieren für ein Verbot von Aromen in E-Zigaretten,
- ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten,
- eine wirksame Regulierung des Verkaufs von E-Zigaretten und
- eine wirksame Kontrolle und Umsetzung der Bestimmungen des Jugendschutzes.
Weitere Informationen und kostenloses Infomaterial zum Download anlässlich des Weltnichtrauchertags gibt es auf der Website des Aktionsbündnis Nichtrauchen unter: www.abnr.de/weltnichtrauchertag/
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung