
Rund 32 Prozent der Erwachsenen und 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben laut RKI-Erhebungen ein erhöhtes Risiko für eine Jodunterversorgung.
Die jährliche repräsentative BMEL-Umfrage zum Ernährungsverhalten der Deutschen hat u.a. ergeben: Nur gut ein Drittel der jungen Menschen weiß, warum die Verwendung von Jodsalz wichtig ist. Dagegen waren die Gründe bei 80 Prozent der älteren Befragten bekannt.
Was essen die Menschen in Deutschland am liebsten? Worauf achten sie beim Einkauf? Was macht für sie gutes Essen aus? Um aktuelle Trends, Meinungen und Wünsche der Verbraucher*innen zu erfassen, befragt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) jedes Jahr in einer repräsentativen Umfrage Personen ab 14 Jahren zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten.
In diesem Jahr gab es zusätzlich Fragen rund um die Verwendung von jodiertem Speisesalz im Haushalt. Die Ergebnisse sind:
- 76 Prozent nutzen Jodsalz zu Hause.
- 15 Prozent achten darauf, ob verarbeitete Lebensmittel mit Jodsalz hergestellt wurden.
- 36 Prozent fänden es gut, wenn es mehr Lebensmittel mit Jodsalz gäbe.
- Nur gut ein Drittel der jungen Menschen (36%) wusste, warum sie Jodsalz nutzen sollten.
- Dagegen waren 80 Prozent der älteren die Gründe dafür bekannt.
Der bessere Wissensstand unter den Älteren könnte auf die Maßnahmen zur Jodmangelprophylaxe zurückzuführen sein, die es seit Anfang der 1980er-Jahre in Deutschland gab. Der einprägsame Slogan „Wenn Salz, dann Jodsalz“ wurde im September 2023 von der Bundesregierung und dem BMEL für ihre Informationsoffensive geprägt. Die Offensive soll für die Bedeutung von Jod für die Gesundheit und die Verwendung von jodiertem Speisesalz im Haushalt und in der Lebensmittelherstellung sensibilisieren.
Auch das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt:
- Mahlzeiten zuhause am besten mit Jodsalz zu würzen.
- Achten Sie zusätzlich darauf, dass Sie jodreiche Lebensmittel wie Fisch, Milchprodukte oder Eier regelmäßig essen.
- Achten Sie auf das Etikett. Wurde das betreffende Produkt mit Jodsalz hergestellt? Dann haben Sie gute Chancen, ausreichend Jod zu bekommen und so Ihre Leistungsfähigkeit gut zu unterstützen.
- Menschen, die auf tierische Lebensmittel ganz oder teilweise verzichten, können nach ärztlicher Beratung ein Jodsupplement nutzen.
Hintergrund: Jod
Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement. Es ist Bestandteil der Schilddrüsenhormone, die eine wichtige Rolle im Stoffwechsel spielen. Sie regulieren u.a. den Energiestoffwechsel, die Körpertemperatur, das Immunsystem und beeinflussen die Vorgänge im Gehirn.
Da wir Jod nicht selbst bilden können, müssen wir es regelmäßig mit dem Essen aufnehmen.
Eine zu geringe Jodaufnahme kann das gesundheitliche Probleme verursachen sowie die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit einschränken.
Dr. Birgit Jähnig/www.bzfe.de