Mikronährstoffe in NahrungsergänzungsmittelnMikronährstoffe: Wie viel ist zu viel?

Verbindliche Höchstmengen für Wirkstoffen in Nahrungsergänzungsmitteln gibt es noch nicht. Verbraucher*innen sollten sich gut informieren und die Dosierung der Produkte kritisch hinterfragen.

Weiße Tabletten auf einem Holzlöffel
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Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente zur Nahrungsergänzung: Manche Produkte überschreiten die empfohlenen Dosierungen.

Alle wollen sie, trotzdem gibt es sie (noch) nicht: EU-weit verbindliche Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln. Da EU-weit einheitliche Regeln gelten sollen, müssen sich alle Mitgliedsstaaten auf einheitliche Höchstmengen verständigen. Seit langem ist diese Festlegung geplant – 2025 scheint sie auf der Zielgeraden. Die Forderung nach verbindlichen Werten ist auch Bestandteil der in 2024 veröffentlichten Ernährungsstrategie der bisherigen Bundesregierung.

Marktuntersuchungen in Deutschland – beispielsweise von Verbraucherzentralen oder der amtlichen Lebensmittelüberwachungen – zeigen, dass Vitamine und Mineralstoffe in vielen Produkten sehr viel höher dosiert sind, als vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfohlen.

Ein Beispiel

  • So gibt es beispielsweise hochdosierte Zinkpräparate, bei denen Hersteller 25 Milligramm als Tagesration empfehlen – und diese Menge gleich auch in Form einer einzigen Pille pro Tag anbieten.
  • Dabei schlägt das BfR eine maximale Zink-Dosis von 6,5 Milligramm pro Tag in Nahrungsergänzungsmitteln vor.

Verbraucher*innen sollten wissen, ob und wann Zufuhrmengen in Nahrungsergänzungsmitteln, die über diesen Empfehlungen liegen, ein gesundheitliches Risiko bergen können – und wie hoch dieses unter Umständen sein kann. So speichert der Mensch zum Beispiel fettlösliche Vitamine wie Vitamin A und D. Bei längerer, zu hoher Zufuhr, die im Prinzip nur über Nahrungsergänzungsmittel erreicht werden kann, kann sich das nachteilig auf die Gesundheit auswirken.

Gute Gründe für Höchstmengen in Nahrungsergänzungsmitteln

Es gibt also gute Gründe für verbindliche Höchstmengen von Wirkstoffen in Nahrungsergänzungsmitteln. Solange es diese Höchstwerte nicht gibt, sollten Verbraucher*innen sich gut informieren und die Dosierung der Produkte kritisch hinterfragen.

Der beste Rat bleibt, die tägliche Ernährung abwechslungsreich und ausgewogen zu gestalten. Denn sie liefert für gesunde Erwachsene in der Regel alle Nährstoffe – ohne das Risiko einer Überdosierung einzelner Vitamine oder Mineralstoffe.

Quelle: www.bzfe.de