ErnährungPestizide in Lebensmitteln: EU-weit kaum Rückstände

Aufgrund der sehr geringen Aufnahme von Pestizid-Rückständen über die Nahrung schätzt die EFSA die gesundheitlichen Risiken für europäische Verbraucher:innen als gering ein.

Papier-Einkaufstüte mit frischem Obst und Gemüse
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Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit schätzt die gesundheitlichen Risiken für europäische Verbraucher:innen als gering ein.

Auf dem europäischen Markt sind Lebensmittel kaum mit Pestizid-Rückständen belastet. Das gesundheitliche Risiko für Verbraucher:innen wird weiterhin als gering eingeschätzt. Das hat ein aktueller Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt.

Für den EFSA-Bericht wurden mehr als 110.000 Proben aus den EU-Mitgliedstaaten, Norwegen und Island aus dem Jahr 2022 ausgewertet.

Die Länder hatten im Rahmen der amtlichen Überwachungsprogramme Lebensmittel auf insgesamt 754 verschiedene Pestizide kontrolliert. Da die Proben größtenteils risikoorientiert genommen wurden, spiegeln die Ergebnisse nicht die durchschnittliche Belastung von EU-Lebensmitteln mit Pestiziden wider.

Bei 96 Prozent der Proben lagen die Rückstände unterhalb der gesetzlich festgelegten Grenzwerte.

Ähnlich wie im Vorjahr überschritten 3,7 Prozent den Höchstgehalt, aber nur 2,2 Prozent wurden nach Berücksichtigung von Messunsicherheiten beanstandet. Aus Drittländern importierte Lebensmittel wurden viermal häufiger bemängelt als Produkte aus der EU (4,5% zu 1%).

Knapp 12.000 Proben standen im Rahmen eines weiteren Programms, des sog. EU-Multiannual Control Programme (EU MACP), auf dem Prüfstand: Alle 3 Jahre werden Zufallsproben von denselben 12 häufig konsumierten Nahrungsmitteln auf Rückstände von rund 190 verschiedenen Pestiziden untersucht. Dabei handelte es sich um Äpfel, Erdbeeren, Pfirsiche und Nektarinen, Wein, Kopfsalat, Kopfkohl, Tomaten, Spinat, Hafer und Gerste, Kuhmilch und Schweinespeck.

Bei 98 Prozent lagen 2022 die Rückstände unterhalb der Grenzwerte. Bei 1,6 Prozent der Proben wurden die Höchstgehalte überschritten. Davon wurden 0,9 Prozent nach Berücksichtigung der Messunsicherheiten beanstandet. Aufgrund der sehr geringen Aufnahme von Pestizid-Rückständen über die Nahrung schätzt die EFSA die gesundheitlichen Risiken für europäische Verbraucher:innen als gering ein.

Quelle: Bundeszentrum für Ernährung