Expert*innen erwarten, dass etwa jede zweite Frau und jeder dritte Mann bei der derzeitigen Lebenserwartung an Demenz erkranken.
Am Gedächtniszentrum des Universitätsklinikum Jena (UKJ) startet ein telemedizinisches Projekt zur Früherkennung von Demenzerkrankungen. Angesichts der prognostizierten Zunahme von Demenzerkrankungen, insbesondere in Ostdeutschland, wird die Identifikation im Frühstadium immer entscheidender. Prof. Kathrin Finke, psychologische Leiterin des Gedächtniszentrums, betont die Wichtigkeit, Demenzen bereits in der Phase der leichten kognitiven Beeinträchtigungen zu erkennen, um rechtzeitig therapeutisch eingreifen zu können.
Tablet-basierte neuropsychologische Untersuchungen
Das Projekt wurde entwickelt durch das Netzwerk Telemedizinische e-Health-Ansätze für Menschen mit Demenzerkrankungen (TEAM). Es zielt darauf ab, telemedizinische Methoden für die frühzeitige Diagnose, Prävention und Nachsorge von Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen zu entwickeln und zu evaluieren. Hierzu werden Proband*innen ab 50 Jahren für eine Tablet-basierte neuropsychologische Untersuchung gesucht, die Aspekte wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Sprache überprüft.
Die gesammelten Daten werden an das UKJ übermittelt, um eine Empfehlung für einen Besuch im Gedächtniszentrum auszusprechen.
Die Initiative ist Teil des Versorgungsforschungsprojekts WeCaRe. Sie wurde Ende des vergangenen Jahres in der Region Weimarer Land/ Bad Berka, Blankenhain und Umgebung gestartet. Das Programm wird in Kooperation mit lokalen Partner*innen wie sozialen Einrichtungen, Verbänden und Vereinen durchgeführt, um auch Menschen in ländlichen Regionen zu erreichen.
Gesunde Proband*innen ab 50 Jahren gesucht
Das Gedächtniszentrum sucht zudem gesunde Probanden ab 50 Jahren zur Normierung des Tests. Die etwa einstündige neuropsychologische Untersuchung im Rahmen des TEAM-Projekts ermöglicht die Teilnahme an der Entwicklung eines innovativen Testverfahrens zur Früherkennung von Demenzerkrankungen.
Weitere Informationen
Interessierte können sich melden unter:
- Tel.: 03641/9-323531
- E-Mail: gedaechtniszentrum@med.uni-jena.de
Quelle: Universitätsklinikum Jena