Blasenentzündungen sind im besten Falle lästig. Üblicherweise ist die Antibiotikagabe das Mittel der Wahl, um eine Zystitis rasch abklingen zu lassen. Bei unkomplizierten Harnwegsinfekten kann eine rein symptomatische Therapie Abhilfe schaffen.
Dafür eignen sich komplementärtherapeutische Verfahren wie die Phyto- oder Aromatherapie, aber auch Arzneitees. Lesen Sie in unserem Top-Thema Blasenentzündung eine Auswahl an Therapieansätzen, die bei einem unkomplizierten Harnwegsinfekt zunächst versucht werden können:
- Sandra Utz, Petra Klose, Jost Langhorst geben einen Überblick zu phytotherapeutischen Möglichkeiten. Sie kommen zu dem Schluss: "Phytotherapeutika haben sich mittlerweile bei (unkomplizierten) Harnwegsinfekten bei erwachsenen Menschen etabliert und werden in der aktuellen S3-Leitlinie empfohlen."
- Eliane Zimmermann ist Expertin für die Anwendung ätherischer Öle und stellt eine Aromaöl-Rezeptur bei Blasenentzündung vor. Diese kann bei ersten Anzeichen einer Blasenentzündung versucht werden.
- Auch Arzneitees bieten eine gute Möglichkeit bei unkomplizierten Harnwegsinfekten. Der Heilpflanzenexperte Sebastian Vigl erklärt, welche Teerezepturen hilfreich sind, insbesondere bei rezidivierender Zystitis.
- Auch eine einfach zuzubereitende Ölauflage kann helfen. Die Spezialistin für komplementäre Pflege Elke Heilmann-Wagner zeigt, wie eine Blasenauflage mit Eukalyptus citriodora durchgeführt wird.
Unkomplizierte Harnwegsinfekte - Was empfehlen die Leitlinien?
Eine Harnwegsinfektion wird als unkompliziert eingestuft, wenn keine funktionellen oder anatomischen Anomalien, Nierenfunktionsstörungen auftreten und keine Begleiterkrankungen vorliegen, die eine Harnwegsinfektion oder Komplikationen begünstigen.
Die aktuellen Behandlungsleitlinien empfehlen eine kritische Indikationsstellung für die Antibiotikatherapie - um unnötige Therapien zu vermeiden und Resistenzentwicklungen zu reduzieren.
Die Leitlinienautor*innen kommen zu dem Schluss: "Bei Patientinnen mit leichten/mittelgradigen Beschwerden kann die alleinige symptomatische Therapie als Alternative zur antibiotischen Behandlung erwogen werden."