Meditieren wird immer beliebter – aus gutem Grund
Meditation wird für immer mehr Menschen eine selbstverständliche regelmäßige Routine, fast schon vergleichbar mit dem Zähneputzen oder dem regelmäßigen Sport.
Bei einer 2012 in den USA durchgeführten Erhebung gaben rund 5 % der Befragten an, regelmäßig zu meditieren. Die meisten taten dies, um ihr Wohlbefinden und ihr Energielevel zu stärken. Gut die Hälfte der Befragten wollte mit dem Meditieren Gedächtnis und Konzentration fördern. Rund ein Drittel nutzte Meditation, um auch mit psychischen Belastungen wie Ängsten, Depressionen oder Schlafstörungen besser leben zu können [1].
Schon 5 Jahre später, bei einer 2017 ebenfalls in den in den USA durchgeführten Studie, gaben bereits rund 14 % der befragten Menschen an, regelmäßig zu meditieren [2]. Eine deutliche Steigerung!
Die globalen Krisen der letzten Jahre könnten dafür gesorgt haben, dass diese Zahlen noch einmal angestiegen sind. Denn Meditation gilt als eine der effektivsten Methoden, Stress zu reduzieren. Sie trägt besonders in Krisenzeiten zum Wohlbefinden bei und kann – wie die Forschungen zur Achtsamkeitsbasierten Stressreduktion (MBSR) zeigen – bei vielen Erkrankungen einen positiven Effekt haben.
Pflanzen als Begleiterinnen bei der Meditation
Vielleicht hast Du auch schon Erfahrungen mit dem Meditieren. Es gibt mittlerweile viele Angebote, die verschiedensten Techniken zu erlernen. Viele davon haben ihre Wurzeln in den spirituellen Traditionen Asiens, lassen sich heute aber auch in einem nicht-religiösen Kontext erlernen. In vielen Kulturen sind Meditationen mit der Anwendung von Arzneipflanzen verknüpft. Oft werden diese verräuchert (zum Beispiel in Form von Räucherstäbchen) und sollen bestimmte Aspekte der Praxis verstärken oder etwaigen Hindernissen entgegenwirken.
Wie Dich der Lavendel unterstützen kann, stelle ich Dir in diesem Beitrag vor. Solltest Du bei Deiner Meditation weiterhin auf Schwierigkeiten treffen, dann sprich mit jemanden darüber, der Dir weiterhelfen könnte. Dies können zum Beispiel Meditationslehrer oder MBSR-Kursleiter*innen sein.
Gedanken beruhigen, Stress und Ängste lindern
Wir meditieren, um Ruhe zu finden. Doch gerade in Momenten, in denen wir eine Auszeit am stärksten bräuchten, fällt uns das Meditieren oft schwer. Wenn uns Gedanken und Emotionen aufwühlen, Stress, Sorgen und Nöte uns ruhelos machen, dann kann das Meditieren sogar als Belastung empfunden werden. Denn sobald wir zur Ruhe kommen, spüren wir unsere Erregung noch stärker.
Dann kann es hilfreich sein, den Wogen des Geistes mit Lavendelöl ein wenig die Kraft zu nehmen. Der Lavendel ist dann eine kleine Starthilfe, die uns den Einstieg in die Meditationspraxis erleichtert. Dafür sorgen seine beruhigenden, stress- und angstlösenden Eigenschaften [3]. Sobald Stress und Emotionen in ihrer Intensität nachlassen, verlieren auch unsere Gedanken an Vehemenz.
Diese Effekte können bei verschiedenen Meditationsformen hilfreich sein, insbesondere bei der Achtsamkeitsmeditation, bei der wir eine beobachtende, aber nicht urteilende Geisteshaltung einnehmen.
Die Tiefenentspannung fördern
Es gibt viele Meditationstechniken, die die sogenannte Tiefenentspannung zum Ziel haben, einen Bewusstseinszustand voll intensiver Entspannung von Körper und Geist, in dem friedvoll verweilt wird. Dazu zählen zum Beispiel Shamatha-Meditationen, das Yoga Nidra oder die vom Neurowissenschaftler Andrew Huberman entwickelte Non-sleep-deep-rest-Methode (NSDR). Das ätherische Öl des Lavendels ist für seine entspannenden Effekte bekannt, die Einschlafen, aber auch die Tiefenentspannung fördern können [4].
Das Herz öffnen mit Lavendel
Lavendel galt schon bei unseren Vorfahren als eine Pflanze des Herzens, die warme Gefühle wie Freude, Liebe oder Mitgefühl fördert. Diesen Umstand können wir auch bei Meditationen nutzen, bei denen wir diese Gefühle kultivieren. Dies können zum Beispiel Techniken sein, die das Mitgefühl stärken, wie die Tonglen- oder Metta-Meditation.
Lavendelöl anwenden beim Meditieren
15 Minuten vor der Meditation beduftest Du Deinen Raum mit dem ätherischen Öl des Echten Lavendels (Lavendula angustifolia). Hierfür kannst Du eine klassische Duftlampe mit Teelichtern, einen Thermoduftstein oder einen elektrischen Aromadiffuser verwenden. Alle 3 Geräte werden mit etwas Wasser und dann 2–4 Tropfen ätherischem Lavendelöl befüllt. Eine schnellere Beduftung Deines Raums erreichst Du mit deinem Lavendel-Duftspray.
Wichtig:
Achte bitte darauf, dass Du nur naturreine ätherische Öle kaufst, am besten aus Bio-Anbau.
Sobald Dein Raum angenehm nach Lavendelöl riecht, kannst Du mit Deiner Meditation beginnen. Der Lavendelgeruch wird dafür sorgen, dass Du automatisch tiefer einatmest. Das allein kann schon das Meditieren erleichtern.
Und zum Schluss
Meditieren ist für mich wie ein kleiner Urlaub, den ich mir regelmäßig gönne. Ich sammle Kraft und Zuversicht und fühle mich meinen Herausforderungen wieder gewachsen. Mein Urlaubsort ist der gegenwärtige Moment, in dem ich dann friedvoll verweile.
Doch bisweilen bin ich zu angespannt, um diesen Urlaubsort zu erreichen. Mein Fokus liegt dann zu sehr auf Problemen der Vergangenheit oder der Zukunft, sodass ich mich schwer auf die Gegenwart einlassen kann. Dann ist mir der Lavendel eine große Hilfe. Sein Duft lädt mich ein, meine Last abzulegen und mich unbeschwert auf den gegenwärtigen Augenblick einzulassen.
Ich wünsche Dir, dass Dir der Lavendel ähnliches ermöglicht!
Wichtiger Hinweis!
Wie jede Wissenschaft ist die Heilpflanzenkunde ständigen Entwicklungen unterworfen. Soweit in diesem Beitrag medizinische Sachverhalte, Anwendungen und Rezepturen beschrieben werden, handelt es sich naturgemäß um allgemeine Darstellungen, die eine individuelle Beratung, Diagnose und Behandlung durch eine Ärztin, einen Arzt oder eine/einen Apothekerin nicht ersetzen können. Jede/Jeder Nutzende ist für die etwaige Anwendung und vorherige sorgfältige Prüfung von Dosierungen, Applikationen oder sonstigen Angaben selbst verantwortlich. Autoren und Autorinnen und Verlag haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass diese Angaben bei ihrer Veröffentlichung dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung für Schäden oder andere Nachteile ist jedoch ausgeschlossen.
Für die meisten Heilpflanzen fehlen Studien zu Unbedenklichkeit bei der Anwendung in der Schwangerschaft und während der Stillzeit, sowie bei Säuglingen, (Klein-)Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Alle beschriebenen Anwendungen sollten daher, sofern nicht ausdrücklich im Beitrag anders beschrieben, bei diesen Personen und in diesen Lebensphasen nicht ohne ärztliche Zustimmung angewendet werden.
- Cramer H, Hall H, Leach M et al. Prevalence, patterns, and predictors of meditation use among US adults: A nationally representative survey. Sci Rep 2016; 10: 6: 36760
- Clarke TC, Barnes PM, Black LI et al. Use of Yoga, Meditation, and Chiropractors Among U.S. Adults Aged 18 and Over. NCHS data brief 2018; (325): 1–8
- Ghavami T, Kazeminia M, Rajati F. The effect of lavender on stress in individuals: A systematic review and meta-analysis. Complement Ther Med 2022; 68: 102832
- Koulivand PH, Khaleghi Ghadiri M, Gorji A. Lavender and the nervous system. Evidence-based complementary and alternative medicine 2013; 681304
Sebastian Vigl
Heilpraktiker mit dem Therapieschwerpunkt Phytotherapie