DiabetesrisikoDiabetesrisiko – Was Sie selbst tun können

Hier erhalten Sie konkrete erste Tipps, um Ihren Blutzucker zu stabilisieren und Ihren Stoffwechsel wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Illustration von Zuckerstückchen mit roten Blutzellen
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Prädiabetes ist wie eine Ampel, die auf Gelb schaltet – ein Warnsignal, das zum Innehalten und Umdenken auffordert.

Eine Lebensstiländerung verhindert Diabetes. Die Wirksamkeit einer Lebensstil-/Verhaltenstherapie zur Vorbeugung gegen einen Typ-2-Diabetes bei Menschen mit einem erhöhten Diabetesrisiko konnte in drei groß angelegten Untersuchungen inden USA (Diabetes Prevention Program), Finnland (Finnish Diabetes Study) und China (Da Qing IGT and Diabetes Study) eindrucksvoll gezeigt werden. Die Veränderungen im Lebensstil in diesen Untersuchungen zielten auf eine Verringerung der Kalorienzufuhr (etwa 500–1000 Kilokalorien [kcal]/Tag) und eine Erhöhung der körperlichen Aktivitäten ab. 

Wichtige Ziele waren zudem:

  • > 15 g/1000 kcal Ballaststoffe
  • < 30 % der Gesamtenergiezufuhr aus Fett
  • < 10 % der Gesamtenergiezufuhr aus gesättigten Fettsäuren
  • Moderate Bewegung > 30 Minuten pro Tag
  • Reduktion des Körpergewichts um ≥ 5 %


Infolge dieser Lebensstiländerung konnte das Diabetesrisiko nach vier Jahren um mehr als die Hälfte reduziert werden. Somit waren die Umstellung der Ernährung und die vermehrte körperliche Aktivität fast doppelt so wirksam bei der Vorbeugung gegen einen Typ-2- Diabetes wie eine Therapie mit einem Diabetesmedikament. 
Selbst bei einer nur moderaten Gewichtsabnahme kann eine Lebensstiländerung, die eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung umfasst, das Diabetesrisiko deutlich verringern. Kleine, kontinuierliche Schritte können also große Veränderungen herbeiführen. Bemerkenswert ist, dass auch nach 10 und 15 Jahren das Diabetesrisiko immer noch um etwa ein Drittel vermindert war, obwohl viele Teilnehmenden in der Zwischenzeit wieder ihr Ausgangsgewicht erreicht hatten. Neben den positiven Effekten auf die Entwicklung einesTyp-2- Diabetes konnten durch die Lebensstiländerung die Anzahl von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar die Sterblichkeit reduziert werden. 

Die Stellschrauben zurück zur Gesundheit

Nachfolgend zeigen wir, an welchen vier Stellschrauben Sie drehen können, um Ihren Stoffwechsel nachhaltig zu verbessern. Es geht nicht um Verzicht, sondern um bewusste Entscheidungen für mehr Energie, Lebensfreude und Gesundheit im Alltag.
Vier Stellschrauben, mit denen Sie aktiv Ihren Blutzucker und Ihr Wohlbefinden beeinflussen können:

Ernährung – Mediterran genießen
Der gesunde Teller (angelehnt an die mediterrane Ernährung): Die Kombination aus viel Gemüse, Eiweiß – z. B. aus Hülsenfrüchten, Fisch oder Milchprodukten – sowie gesunden Fetten und komplexen Kohlenhydraten hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.

Bewegung – Unser Körper will Aktivität
Regelmäßige Bewegung hält den Blutzucker im Gleichgewicht – schon kurze Einheiten im Alltag wirken Wunder. Tipp: Bewegungssnacks – mehrmals täglich ein paar Minuten aktiv sein!

Stressmanagement – Balance für Körper und Geist
Zu viel negativer Stress (Distress) belastet Körper und Psyche – bewusste Pausen helfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. 

Gewohnheiten – Störfaktoren erkennen & verändern
Rauchen: hemmt Insulinproduktion und fördert Entzündungen
Alkohol: die kleinste Menge kann schaden – auch das tägliche Glas Wein
Schlafmangel: stört die Hormonbalance, fördert Gewichtszunahme und Insulinresistenz

Die Chance, das Ruder herumzureißen

Jetzt ist der Moment, aktiv zu werden und die Weichen für Ihre Gesundheit neu zu stellen. Es ist ein großer Vorteil, wenn ein Prädiabetes erkannt wird. Nur so kann die Erkrankung Typ-2-Diabetes mellitus hinausgezögert und im besten Fall verhindert werden. Dies beweisen zahlreiche Studien, in denen Menschen mit Prädiabetes ihren Lebensstil angepasst haben und somit die Entstehung des Typ-2- Diabetes abwenden konnten.

Quelle: Warnsignal hoher Blutzucker

kcl