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Leberfasten ist bei einer Fettleber die einzige erfolgreiche Therapie.
Wie entsteht die Fettleber
Bei jeder Kohlenhydratzufuhr, also immer, wenn wir Kohlenhydrathaltiges essen, werden die Kohlenhydrate als Erstes im Darm zu Glukose aufgespalten bzw. auch umgebaut, denn nur in dieser Form kann der Körper von dieser Energiezufuhr profitieren. Glukose, die gerade nicht gebraucht wird, kann vom Körper gespeichert werden, und zwar als Fett. Durch eine Genaktivierung entstehen Enzyme, die die Umwandlung von Kohlenhydraten in Fett ermöglichen. So wird die überschüssige Energieform in eine Speicherform umgewandelt, in der sie für Zeiten schlechterer Energieversorgung zur Verfügung steht. Eigentlich ein toller Vorteil, immer einen Vorrat mit sich herumzutragen. Leider kommen diese »schlechten Zeiten« bei uns nicht vor und statt wieder abgebaut zu werden, sammelt sich immer mehr Fett an.
Die erste Fettspeichermöglichkeit ist das Unterhautfettgewebe, unsere »Problemzonen«, die sich beim Mann vor allem am Oberkörper und bei der Frau an Hüften, Po und Oberschenkeln befinden. Hier wird
zuerst überschüssige Glukose in Form von Fett gelagert. Das geht eine Zeit lang gut, kann aber auch dann ausarten, wenn diese Fettgewebe bei Überfüllung keine ausreichenden Versorgungswege in Form von Blut- und Nervenbahnen mehr anlegen können. Danach sucht sich das Fett einen anderen Platz, und der ist in der Bauchhöhle, um die Organe herum und vor allem in der Leber. Mindestens die Hälfte des Fettes einer Fettleber stammen aus dem Unterhautfettgewebe.
Woran erkennt man eine Fettleber?
Wie ein übergewichtiger Mensch ist auch eine verfettete Leber nicht mehr so leistungsstark, kann also ihren Aufgaben nicht mehr so richtig nachkommen. Doch eine Fettleber zu erkennen ist nicht so einfach, dafür gibt es keine einfache Untersuchungsmethode. Der pralle, mit Fett gefüllte Bauch ist ein Indiz, aber noch kein Beweis. Als Risikofaktor gilt für Frauen ein Bauchumfang ab 88 cm und bei Männern von 102 cm. Alles, was darüber hinausgeht, weist auf zu viel Bauchfett und damit eine Fettleber hin. Aber selbst schlanke Menschen können eine Fettleber haben. Man sieht diesen Menschen mit »skinny fat« nicht an, dass ihre Organe verfettet sind.
Leider sind selbst die Leberwerte alleine nicht aussagekräftig. Sie sagen nichts über eine Leberverfettung aus. Etwas mehr Licht ins Dunkel kann eine Ultraschalluntersuchung bringen, allerdings nur ab einem
fortgeschrittenen Grad. Verlässlicher ist eine MRT-Untersuchung, die aber kostspielig ist. Bleibt noch die Bestimmung des Fettleberindex. Dieser errechnet sich auf Basis verschiedener Faktoren, mithilfe
von Laborwerten und Maßen wie BMI und dem Taillenumfang. Wenn Ihnen diese Werte vorliegen, können Sie den Index mithilfe einer im Internet zu findenden Formel selbst bestimmen (dafür einfach »Fettleberindex« oder »Fettleber-Rechner« in die Suchmaschine eingeben).
Wieso ist eine Fettleber eigentlich so schädlich?
Die Leber ist die große Stoffwechselzentrale des Körpers. Alles, was wir essen, wird über die Leber geschleust. Sie entscheidet, ob hopp oder top, indem sie giftige Produkte umwandelt und abbaut. Dazu kommen Medikamente, Bakterien und Umweltgifte. Außerdem bildet die Leber u. a. Hormone und Eiweiße. Kurz: Die Leber hat viel zu tun.
Wie ein übergewichtiger Mensch ist auch eine verfettete Leber nicht mehr so leistungsstark, kann also ihren Aufgaben nicht mehr so richtig nachkommen. Und sie versucht, das viele Fett wieder abzustoßen, was ihr auch teilweise gelingt. Sie gibt also einen Teil des Fettes in Form von Triglyceriden ab, das sich über die Blutbahn überallhin verteilen kann. Man spricht dann von ektopem Fett, wenn es sich im Gewebe und den Organen niederlässt.
Fatal. Denn das viele Fett löst eine ganze Reihe an Folgeerscheinungen aus: Es erhöhen sich nicht nur die Blutfettwerte, sondern auch der Blutzuckerwert im nüchternen Zustand und der Blutdruck. Die Cholesterinwerte verschlechtern sich, es kann zu Blutgerinnungsstörungen und zu einer Herzinsuffizienz kommen.
Auch das Risiko für Diabetes Typ 2 steigt sehr stark an. Die immer inaktiver werdenden Leberzellen geben jetzt unkontrolliert Zucker ab, der in ihnen gespeichert ist. Damit erhöht sich der Blutzuckerspiegel immer weiter.
Der Weg zu einer gesunden Leber
Aus der Entstehungsgeschichte einer Fettleber können wir einen ganz simplen Schluss ziehen: Wenn die Fettleber durch zu viele Kohlenhydrate und wenig Bewegung entstanden ist, dann könnte sie sich doch auch durch weniger Kohlenhydrate und mehr Bewegung wieder zurückbilden, oder?
Genauso ist es! Mehr noch: Diese Maßnahmen stellen bis heute die einzig wirklich erfolgreiche Therapie gegen eine Fettleber dar. Eine medikamentöse Behandlung gegen eine Fettleber ist bis heute nicht gefunden. Am erfolgreichsten ist die Ernährungsumstellung, deutlich erfolgreicher als ein intensives Sportprogramm. Kombiniert man beides, ist der Effekt natürlich umso größer.
Ein allgemein gesunder Lebensstil, der Faktoren wie Nikotinverzicht, ausreichenden Schlaf, wenig Stress und den Aufenthalt an der frischen Luft beinhaltet, sollte selbstverständlich sein und trägt ebenfalls
zur Gesundung der Leber bei. Die Leber zu entfetten, geht übrigens verblüffend schnell. Mit einer Leberfastenkur können Sie schon nach wenigen Tagen etwa ein Drittel des Leberfetts wieder loswerden.
So funktioniert Leberfasten
Das Leberfasten besteht also aus einer speziellen Ernährungsweise und aus Sport bzw. regelmäßiger Bewegung. Es geht im Kern darum, Gewicht zu verlieren und damit die Leber und natürlich auch den gesamten Körper von schädlichem Fett zu befreien. Damit sie wirksam ist, sollte man die Kur möglichst mindestens vier Wochen durchführen. Die Ernährungsweise steht auf vier Grundpfeilern:
1. Kalorien reduzieren
Weniger zu essen, um weniger Kalorien aufzunehmen, ist nun wirklich nicht einfach. Eine Ernährungsweise, bei der der Magen ständig knurrt, ist mit ziemlicher Sicherheit zum Scheitern verdammt. Sie müssen also einen Weg finden, weniger Kalorien aufzunehmen, mit dem Sie sich trotzdem gut gesättigt fühlen. Den gibt es! Und zwar mit Lebensmitteln, die eine geringe Energiedichte haben. Geringe Energiedichte bedeutet aber, dass diese Lebensmittel in Bezug auf ihr Volumen wenig Kalorien besitzen. Das ist bei wasserreichen Lebensmitteln der Fall und dazu gehören sogar in der Regel die besonders gesunden Lebensmittel wie Salat, Gemüse, Pilze, Beeren und anderes zuckerarmes Obst.
2. Kohlenhydrate reduzieren
Eine kohlenhydratreiche Ernährung wirkt sich negativ auf den Organismus aus und kann letztlich nicht nur eine Fettleber, sondern auch Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes und Bluthochdruck auslösen. Kohlenhydratreiches sättigt außerdem nicht nachhaltig, der nächste kleine oder größere Hunger klopft garantiert schon bald an die Tür. »Low Carb« (englische Abkürzung für »low carbohydrate«, auf Deutsch »wenig Kohlenhydrate«) lautet die Lösung. Alle Formen von Zucker, auch Stärke, müssen Sie in Ihrer Ernährung reduzieren.
3. Eiweißzufuhr erhöhen
Eiweiß hat viele gute Eigenschaften: Es sättigt schnell und nachhaltig, sorgt also dafür, dass Sie nicht so schnell wieder Hunger bekommen. Und als Substanz der Muskelmasse ist es für den Muskelaufbau relevant. Besonders, wenn Sie die Kalorienzufuhr reduzieren, sollten Sie viel Eiweiß aufnehmen, andernfalls greift der Körper auf körpereigenes Eiweiß als Energielieferant, sprich Muskelmasse, zurück. Sie wollen aber natürlich keinen Muskel-, sondern einen Fettabbau erreichen.
4. Zufuhr guter Fette erhöhen
Fett macht nicht grundsätzlich fett, das ist heute wirklich keine überraschende Nachricht mehr. Unser Körper braucht bestimmte Fette für seinen Aufbau und seine Funktion. Was aber längst nicht so bekannt ist: Diese Fette, es sind vor allem die Omega-3-Fettsäuren, können sogar die Leber entfetten, denn sie hemmen diejenigen Enzyme, die den Aufbau von Fett aus Kohlenhydraten fördern, sie aktivieren die Fettverbrennung in der Leber und dämmen die Entzündungsneigung der Fettzellen ein. Fett macht also in diesem Fall sogar schlank!
Zu den guten Fetten gehören also Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren. Herausragend sind da fettreiche Meeresfische wie Lachs, Hering, Makrelen, Sardellen, Sardinen und Thunfisch mit besonders gut verwertbaren Omega-3-Fettsäuren. Auch pflanzliche Fette enthalten viel davon, sind aber weniger gut verwertbar.
Sie sind inspiriert und wollen Ihrer Leber etwas gutes tun? Hier finden Sie lebergesunde Rezepte.
Die Fettleber ist zu einer wahren Volkskrankheit geworden, die Folgen sind dramatisch: Diabetes, Entzündungen, Herzinfarkt bis hin zu Leberzirrhose und Leberkrebs. Keine Panik – hier kommt die einfache Lösung: Leberfasten! Die Diplom-Oecotrophologin Bettina Snowdon beschreibt in Ihrem Buch "Das einfachste Leberfasten aller Zeiten" wie ihre Leber-Kur ganz einfach gelingt, denn jedes Rezept kommt mit maximal 6 Zutaten aus und ist in wenigen Minuten fertig.
Autorin
Die Diplom-Oecotrophologin Bettina Snowdon schreibt seit vielen Jahren Ratgeber zu Ernährungsthemen und Kochbücher. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht kennt sie die gesundheitlichen Wirkungen des Leberfastens für den ganzen Körper. Mit ihrer Erfahrung im Bereich der Rezeptentwicklung hat sie hier einfache Rezepte für den Alltag kreiert, die einfach köstlich schmecken.