NährstofftherapieOmega-3-Fette – die Gesundmachnährstoffe

Warum alle Organsysteme von einem guten Omega-3-Index profitieren.

Verschiedene Fischsorten, Gewürze und Gemüse in Nahaufnahme
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Fisch enthält reichlich Omega-3-Fette

Die essenziellen Omega-3-Fette EPA und DHA müssen wir über die Nahrung aufnehmen, wir können sie nicht selbst ausreichend bilden, auch nicht aus Leinöl. Es gibt so viel wissenschaftliche Evidenz dazu, dass Omega-3-Fette nützlich sind, um so vieles, was wir altersgemäß krank bekommen, zu lindern oder gar zu vermeiden, dass ich nicht verstehe, wieso sie als Therapie nicht in den fachärztlichen Leitlinien enthalten sind. Vor allem, weil man die funktionelle Versorgung der Zellen (und ihrer Zellmembranen) so gut mit dem sogenannten Omega-3-Index objektivieren kann. Jede Zellmembran besteht zu einem gewissen Prozentsatz aus diesen lebensnotwendigen, ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Dank EPA und DHA sind diese Membranen geschmeidig, stabil und funktionstauglich.

Membranen haben so viele wichtige Funktionen für jede Zelle, denn nicht nur die äußere Zellmembran muss gesund 10–12 % Omega-3-Fette enthalten, auch die doppelte Membran der Mitochondrien ist nach dem gleichen Schema F, wie die äußere Zellmembran, aufgebaut. Auch sie muss gut mit Omega-3-Fetten versorgt sein, sonst funktioniert der Energiestoffwechsel (ATP-Bildung), der sich ja in diesen Mitochondrien abspielt, nur ineffizient und fehlerhaft. Wenn man sich das bewusst macht, ist es nur logisch, dass alle Organsysteme mit allen Zellen und allen Mitochondrien von einem guten Omega-3-Index profitieren.

Wieso gebe ich als optimal den Bereich von 10–12 % an? Weil das meine Erfahrung ist. In meiner Beobachtung kann man erst bei einem Omega-3-Index von > 10 % mit dem Index zusammenhängende Krankwerte senken. Alles, was mit der Funktion von Zellmembranen direkt oder indirekt zusammenhängt, verbessert sich (Fettstoffwechsel, Organfunktionen, Parameter für Leaky Gut etc.). Besonders gut ist das am LDL zu beobachten. Es sinkt um etwa 20 Punkte, wenn der Omega-3-Index von 6 auf 11 % steigt, nicht viel, aber doch etwas. Bei Ausgangs-LDL-Werten von 200 mg/dl ist das irrelevant, aber bei einem LDL-Abfall von 118 mg/dl auf 98 mg/dl kann das ein wichtiger und auch therapeutisch ausreichender Unterschied sein. Und umgekehrt: 10–12 % sind sicher gut; es gibt keine Studie, die sagt, dass ein Index von 12 % schädlich ist. Mehr als ein Omega-3-Index von 12 % oder auch 13 % ist – mit dem Wissen von heute – aus meiner Sicht präventiv nicht nötig und könnte eher wieder für Ängste sorgen. Achten Sie bei Ihren Produkten darauf, dass sie die Omega-3-Fette in der natürlichen Triglyzeridform (und nicht in der Esterform) enthalten. Es waren sehr hohe Dosierungen (> 4 g) dieser konzentrierten Esterformen, die in Studien dazu geführt haben, dass es zu einem vermehrten Auftreten von Vorhofflimmern gekommen ist. Das waren die Produkte, vor denen das BfArM in seinem Rote-Hand-Brief von November 2023 gewarnt hat, nicht die natürlichen Triglyzerid-Produkte, die in den meisten guten schadstofffreien Ölen enthalten sind. Meine Erfahrung ist, dass die meisten Menschen, die einen Ausgangs-Index von 5–6 % haben, etwa auch nur 2000–3000 mg aufgeteilt auf EPA und DHA brauchen, um ihren Index auf über 10 % zu steigern.

Mein Rat: Wenn Sie nicht täglich zweimal Fisch essen, was ich wegen der Schwermetallbelastung der großen Fische im Übrigen nicht empfehle, dann fangen Sie mit 1–2 Kapseln mit 600 oder 700 mg (an EPA und DHA zusammen) täglich an und messen Sie nach 6 Monaten einmal Ihren Omega-3-Index. Dann schauen Sie, was Ihnen genau an EPA und DHA noch fehlt, um den Index auf über 10 % oder auch 12 % zu bringen. In den meisten Kapseln ist meist etwas mehr DHA als EPA enthalten, einfach weil EPA teurer ist. Es gibt aber auch Produkte, die mehr EPA enthalten, die müssen Sie suchen. Pauschal lässt sich sagen: Für die Herzgesundheit ist insbesondere ein sehr guter EPA-Wert wichtig, und wenn das Gehirn oder die Frau mit Kinderwunsch (Eizelle und kindliches Gehirn in der Schwangerschaft) unterstützt werden müssen, ist insbesondere ein guter DHA-Wert wichtig. 

Quelle:  Nährstoff- & Hormontherapie - Der Präventions-Leitfaden

kcl