OsteoporoseOsteoporose: Schlüsselgrößen Kalzium und Vitamin D

Bei Osteoporose ist auf ausreichende Vitamin-D- und Kalziumspiegel zu achten. Naturheilkundliche Therapien können zur Schmerzlinderung, aber auch zur Knochenstabilität beitragen.

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Osteoporose führt zu einem einem erhöhten Risiko für Skelettfrakturen und -schmerzen.

Kurz gefasst

  1. Osteoporose führt zu einem zunehmenden Verlust an Knochenmasse und -struktur – und damit zu einem erhöhten Risiko für Skelettfrakturen und -schmerzen.
  2. Bei allen Betroffenen ist auf eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D zu achten – bei hohem Risiko ergänzt durch spezifische Medikamente -, insbesondere durch Nahrungsmittel wie Fisch, Hartkäse, Milch, Brokkoli, Fenchel und Grünkohl sowie Substitution nach Bedarf.
  3. Naturheilkundliche Therapien wie Phyto-, Magnetfeld-, Laser-, Blutegel- und Mykotherapie können erheblich zur Schmerzlinderung, aber auch zur Knochenstabilität beitragen.

Auch heute wird die Osteoporose oft erst nach dem ersten, manchmal auch nach dem zweiten, dritten oder sogar siebten Knochenbruch festgestellt. Man sollte daher hellhörig werden, wenn der Patient über bereits erlittene Frakturen berichtet. Weitere Hinweise geben unter anderem eine verstärkte Rundrückenbildung, ein Verlust an Körpergröße (dieser kann 10 cm und mehr betragen) oder Faltenbildung der Haut am Rücken (Tannenbaumphänomen). Aber auch bei Patienten mit manifester Osteoporose bleibt die körperliche Untersuchung oft ohne Befund.

Gefährdet ist jeder, jeden kann es treffen! Nur, weil man ein Mann, sportlich aktiv oder noch keine 40 oder 50 Jahre alt ist, muss der Knochen noch lange nicht gesund und stabil sein. Ich erinnere mich an einen 38-Jährigen.

Da seine Mutter an Osteoporose litt, wollte auch er eine Knochendichtemessung durchführen lassen. Leider hatte er mit seiner Vorsicht recht und erhielt einen eindeutig positiven Befund. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, sagt ein Sprichwort. Eines Tages betrat ein befreundeter Kollege, Ende 50, meine Praxis und wünschte eine Knochendichtemessung für sich und seine Ehefrau. Nach durchgeführter Messung eröffnete ich das Gespräch mit den Worten: "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute Nachricht: Deiner Frau geht's gut." Er wies eine erniedrigte Knochendichte auf, nicht seine gleichaltrige Ehefrau.

Frakturschmerz oft erstes Symptom

Osteoporose verläuft häufig schleichend. Schmerzen treten oft erst dann auf, wenn es bereits zu einem oder auch schon mehreren Knochenbrüchen gekommen ist. Selbst bei einem frischen Wirbelbruch müssen nicht zwangsläufig heftige Schmerzen auftreten. Aber osteoporotisch bedingte Knochenbrüche können in vielen Fällen zu erheblichen, chronischen Schmerzen und sogar zu dauerhafter Pflegebedürftigkeit führen.

Unsere modernen spezifischen Medikamente können jeden 2. Knochenbruch verhindern, aber sie tragen zur Schmerzbekämpfung nicht oder nur unwesentlich bei. So nehmen die Schmerzen bei Osteoporosepatienten im Krankheitsverlauf meist weiter zu. Der Bedarf ist jedoch sehr unterschiedlich. Und als Dauerlösung sind Schmerzmittel aufgrund ihrer Nebenwirkungen nicht geeignet.

Nährstoff-Basistherapie oder spezifische Medikamente?

Bekanntermaßen spielen Kalzium und Vitamin D eine besondere Rolle im Knochenstoffwechsel. Grundlage der Osteoporosebehandlung ist daher eine Basistherapie mit diesen Nährstoffen. Dazu sollte eine empfohlene Kalzium-Tageszufuhr von 1000 mg durch die Nahrung angestrebt werden. Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird, ist eine Supplementierung zu empfehlen.

Ist die Diagnose Osteoporose nach einer DXA-Untersuchung (Knochendichtemessung) gestellt, steht zum einen immer die ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D im Fokus. Außerdem ist die Notwendigkeit einer spezifischen medikamentösen Therapie zu prüfen. Hierzu gehören unter anderem Bisphosphonate, Raloxifen, Denosumab, Teriparatid und Romosozumab.

Hintergrund: Diagnosestellung und Knochendichtemessung (DXA)

Für die Knochendichtemessung kommt in der Regel die DXA (Dual X-ray Absorptiometry) als Goldstandard zur Anwendung. Dieses Röntgenverfahren bestimmt über die Strahlenabsorption die Gewebequalität. Sie ermöglicht es, eine Osteoporose frühzeitig zu erkennen und gibt Auskunft über die Festigkeit des Knochens. Gemessen wird an der Lendenwirbelsäule und an einem oder beiden Hüftgelenken.

Zur Beurteilung, ob eine medikamentöse Therapie erfolgen soll, wird der niedrigste Messwert herangezogen. Um Messwerte miteinander vergleichen zu können, wurde der sogenannte T-Wert geschaffen. Ausgangsgröße ist die Knochendichte junger, knochengesunder Frauen. Der T-Wert zeigt nun die Abweichungen von diesem Normalwert an. Die ermittelte Knochendichte wird als T-Score angegeben.

  • Ein T-Score ≥ -1 gilt als Normalbefund.
  • Einen Wert von -1 bis -2,5 bezeichnet man als Osteopenie.
  • Bei einem Ergebnis von ≤ -2,5 spricht man von einer Osteoporose.
  • Besteht bei einem Wert von ≤ -2,5 zusätzlich ein Knochenbruch, handelt es sich um eine manifeste Form.

Auch die Therapiebedürftigkeit orientiert sich am T-Wert. Aber die Messung allein ist noch nicht entscheidend dafür, ob eine Therapie mit spezifischen Medikamenten erfolgen sollte oder ob noch eine knochenfreundliche Ernährung und evtl. Substitution ausreichend ist. Risikofaktoren wie Alter, Stürze (mehr als 1-Mal jährlich), erbliche Vorbelastung (Oberschenkelhalsbruch bei Vater oder Mutter), Immobilität, Untergewicht, Nikotin, Medikamente (unter anderem Kortison, Protonenpumpenhemmer, Aromatasehemmer, Antidepressiva) etc. führen zum Verschieben der Therapieschwelle, also dem Einleiten einer spezifischen Behandlung.

Liegt das statistische Risiko, in den nächsten 10 Jahren einen Wirbel- oder Oberschenkelhalsbruch zu erleiden, bei über 30%, reichen die Allgemeinmaßnahmen zur Frakturprophylaxe nicht mehr aus. Dies gilt beispielsweise für eine 65-jährige Frau oder einen 75-jährigen Mann ohne bisher erlittenen Knochenbruch und ohne spezifische Risikofaktoren mit einem T-Wert von -3,0. Aber auch für eine 50- jährige Frau mit Risikofaktoren (zum Beispiel Raucherin und Mutter mit Oberschenkelhalsfraktur) mit einem T-Wert von -3,0 (siehe Kasten zu Knochendichtemessung). Durch spezifische, moderne Medikamente lässt sich die Gefahr eines Knochenbruchs mindestens halbieren.

Ernährung als Prävention: knochenfreundlich statt phosphathaltig

Ob und wann jemand in seinem Leben an Osteoporose erkrankt, kann niemand vorhersagen. Unbestritten haben aber der persönliche Lebenswandel und insbesondere auch die individuelle Ernährung einen erheblichen Einfluss auf unser Knochengerüst. Mit der richtigen knochenfreundlichen Ernährung lässt sich präventiv, aber auch bei bereits vorhandener Osteoporose, viel erreichen. Sie versorgt das Skelett mit den wichtigen Nährstoffen und trägt so erheblich dazu bei, die Entstehung oder zumindest das Fortschreiten einer Osteoporose hinauszuzögern.

Leider ist unsere Ernährung heutzutage geprägt durch den Genuss zu vieler phosphathaltiger Nahrungsmittel und somit eher „knochenfeindlich“: Phosphat muss nicht generell gemieden, wohl aber ein Phosphatüberschuss verhindert werden. Phosphatreich sind etwa Fleisch, Wurst und Cola. Empfehlenswert sind Gemüse wie Brokkoli und Grünkohl sowie Milch und Milchprodukte wie Joghurt oder Kefir, nicht jedoch Quark und Schmelzkäse, die deutlich mehr Phosphat als Kalzium enthalten.

Merke

Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und Kalzium ist die Grundvoraussetzung für einen stabilen Knochen. Ergänzende Therapieoptionen wie Nahrungsergänzungen können bei einer Osteoporose hilfreich sein.

Knochenvitamin D: Spiegel im Auge behalten

Laut Nationaler Verzehrsstudie II des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erreichen 82% der Männer und 91% der Frauen nicht die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin D. Einer der Gründe: Der Aufenthalt im Freien unter der Einwirkung von UV-Strahlen bewirkt die Bildung von Vitamin D in der Haut. Die Sonnenstrahlung in unseren Breitengraden reicht in der Zeit von Oktober bis März jedoch für eine hinreichende Eigensynthese nicht aus. Im März erreicht der Spiegel den absoluten Tiefpunkt. Unabdingbar für eine optimale Nutzung des mit der Nahrung aufgenommenen Kalziums ist aber die gleichzeitige adäquate Versorgung mit Vitamin D.

In den Monaten April bis September ist ein täglicher 30-minütiger Aufenthalt im Freien (Arme und Gesicht nicht bedeckt) daher empfehlenswert. Zugleich ist gerade in der dunklen Jahreszeit auf eine Vitamin-D-reiche Ernährung zu achten. Zu bedenken ist auch, dass der Einsatz von „Sonnenblockern“ die Vitamin-D-Synthese erheblich vermindert. So reduziert bereits die kutane Applikation eines Sonnenschutzmittels mit Lichtschutzfaktor 8 die auf die Haut einwirkende UVB-Strahlung um bis zu 97,5%.

Vitamin-D-Mangel ist in Mitteleuropa, begünstigt durch eine zunehmend alternde Bevölkerung, inzwischen endemisch: Die Fähigkeit, Vitamin D in der Haut zu synthetisieren, nimmt mit dem Alter ab.

Therapeutische Dosis höher als empfohlene Tageszufuhr

Der empfohlene Tagesbedarf beträgt ca. 800 IE (Internationale Einheiten), entsprechend 20 µg. Bluttests belegen jedoch, dass Betroffene oft weitaus mehr benötigen, um den bestehenden Mangel auszugleichen. Im Blut nachgewiesen, lässt sich dieser durch Substitution rasch beheben. Neben anderen Effekten hilft dies, die Sturz- und Frakturrate bei Älteren deutlich zu reduzieren, beugt also auch den gefürchteten Oberschenkelhalsbrüchen vor. Unter anderem können diffuse Muskel- und Knochenschmerzen auf eine Unterversorgung hinweisen.

Zu den wenigen Lebensmitteln, die in nennenswerter Menge Vitamin D enthalten, zählen Lebertran, Seefisch wie Hering, Lachs und Makrele sowie Leber und Eigelb. Im Handel ist auch mit Vitamin D angereicherte Margarine erhältlich.

Bei einer Supplementierung scheint die tägliche Einnahme (Dosis abhängig vom individuellen Ausgangslaborwert) gegenüber höheren Einzeldosierungen die bessere Variante zu sein, da Bolusgaben schädliche Effekte bei Senioren mit Sturzrisiko gezeigt haben. Zur Steigerung der Bioverfügbarkeit sollte das fettlösliche Vitamin D mit etwas Fett, am besten mit der fettreichsten Nahrung des Tages, aufgenommen werden.

Baustoff Kalzium: Viel, aber nicht zu viel des Guten

Kalzium ist unbestritten der wichtigste Mineralstoff unseres Knochengerüstes und an zahlreichen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. 99% davon befinden sich in Knochen und Zähnen, somit nur ein geringer Rest im Blut und Weichteilgewebe. Aber gerade dort leistet Kalzium vielfältige lebensnotwendige Aufgaben. Es wird von Muskel- und Nervenzellen benötigt und stabilisiert die Körperzellwände. Wird zu wenig Kalzium über die Nahrung zugeführt, greift der Körper hormongesteuert auf seine Notreserven im Knochen zurück. Dies erfolgt dann zulasten der Knochenstabilität. Osteoporose droht.

Für den Kalziumeinbau in den Knochen gibt es einige Helfer, aber auch Gegenspieler. Unser Körper scheidet jeden Tag mindestens 300 mg Kalzium über Schweiß, Urin und Stuhl aus. Aber nur circa 30% der über die Nahrung zugeführten Menge vermag er aufzunehmen. Somit ist eine tägliche Kalziumzufuhr von mindestens 900-1000 mg über die Nahrung notwendig, um eine Balance zu halten. Ziel einer kalziumreichen Ernährung ist zu verhindern, dass unser Knochen als Kalziumspeicher missbraucht und demineralisiert wird. Deshalb sollten bei Osteoporose kalziumreiche Nahrungsmittel ganz oben auf dem Speiseplan stehen.

Gesamt-Kalziumzufuhr sollte 2000mg nicht überschreiten

Vom Dachverband Osteologie (DVO) wird zur Osteoporose- und Frakturprophylaxe eine Sicherstellung von 1000 mg Kalzium Gesamtzufuhr täglich empfohlen. Wenn dies mit der Nahrung nicht erreicht wird – tatsächlich werden häufig nur 600-800 mg mit der Nahrung zugeführt –, sollte eine Supplementierung durchgeführt werden. Die Gesamtzufuhr aus Nahrungskalzium und Supplementen sollte 2000 mg jedoch nicht überschreiten: Zu viel Kalzium kann zu Nierensteinen führen und wird auch mit Herz- Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht.

Kalzium aus der Nahrung wird vom Darm aufgenommen. Die besten Quellen sind Milch und Milchprodukte (100 ml Milch enthalten ca. 120 mg). Besonders Hartkäse enthält sehr viel Kalzium (ca. 500-1200 mg pro 100 g). Außerdem bieten sich Gemüsesorten wie Brokkoli, Fenchel und Grünkohl an. Auch einige Mineralwassersorten enthaltenen größere Mengen, die jeweils den Etiketten zu entnehmen sind.

Schmerzmittel: NSAR nicht für Dauergebrauch geeignet

Da osteoporotisch bedingte Knochenbrüche nicht selten mit erheblichen chronischen Schmerzen einhergehen und sogar zu lebenslanger Pflegebedürftigkeit führen können, muss hier unter Umständen eine entsprechend langfristige Behandlung erfolgen. Zur wichtigsten Medikamentengruppe der Schmerzmittel gehören die NSAR (Nichtsteroidale Antirheumatika). Die am häufigsten verordneten Wirkstoffe sind Diclofenac und Ibuprofen.

Aber sie können zu Nebenwirkungen führen, insbesondere bei Älteren. Hierzu zählt auch ein erhöhtes Risiko für Magen-Darm-Blutungen. Um diese zu vermeiden, werden Protonenpumpenhemmer eingesetzt. Leider haben diese selbst wiederum Nebenwirkungen, darunter beispielsweise negative Effekte auf den Knochenstoffwechsel, mit hierdurch wiederum erhöhtem Knochenbruchrisiko.

Mit zunehmendem Alter kommt es zu einer fortschreitenden Einschränkung der Nierenfunktion. Hier ist bei Einnahme von NSAR mit einer weiteren Schädigung der Nieren zu rechnen. Nicht zu vergessen ist die Gefahr der NSAR für das Herz-Kreislauf-System. Diclofenac erhöht das Risiko für Herzstillstand um 50%, Ibuprofen um 31%.

Ebenso muss an die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die gerade Ältere gehäuft benötigen, gedacht werden. Zur Schmerzlinderung sollten insbesondere ältere Betroffene daher nur für begrenzte Zeit NSAR erhalten. Komplementäre Therapieoptionen können bei der Behandlung von Osteoporose hilfreich sein oder zumindest helfen, den Schmerzmittelbedarf zu senken.

Naturheilkundliche Schmerztherapie als nebenwirkungsarme Alternative

Nicht verwunderlich, dass viele Betroffene einen anderen Weg aus diesem Dilemma suchen, um ihren Körper weniger zu belasten. Es bleibt die Frage nach einer geeigneten, möglichst nebenwirkungsarmen Schmerztherapie.

Phytotherapie: Goldrute, Eschenrinde und Zitterpappel als Schmerzpflanzen

Die Phytotherapie ist eine der ältesten Therapieformen, die auf allen Kontinenten und in allen Kulturen ihren Platz hat. Bei anhaltenden Schmerzen sollte auch an Goldrutenkraut (schmerzlindernd, entzündungshemmend und entkrampfend), Eschenrinde (analgetisch und antiphlogistisch) und Zitterpappel (schmerzlindernd und entzündungshemmend) gedacht werden. Eine Kombination von ihnen und damit eine Verknüpfung der Wirkungen ist sinnvoll, zum Beispiel in Form von Kombinationspräparaten. Aufgrund der guten Verträglichkeit können sie auch längerfristig eingenommen werden.

Vitalpilze – aufbauend, schmerz- und entzündungslindernd

Besonders in Asien sind Vitalpilze seit Jahrtausenden ein fester Bestandteil der Medizin. Zunehmend werden sie auch in Europa zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt und stellen die Grundlage bedeutender Medikamente dar. Zur Osteoporosebehandlung eignen sich insbesondere:

  • Maitake (Klapperschwamm),
  • Shiitake (König der Pilze),
  • Reishi (Glänzender Lackporling) und
  • Cordyceps sinensis (Raupenpilz).

Sie enthalten für die Gelenkstruktur wichtige Vitamine, Mineralstoffe und lebensnotwendige Spurenelemente und helfen mit geringen Nebenwirkungen bei der Schmerzlinderung. Sie sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, etwa getrocknet, als Extrakte oder Pilzpulver.

Der Maitake enthält eine ganze Reihe an Vitalstoffen. Vor allem der hohe Gehalt an Ergosterol, der Vorstufe von Vitamin D, ist bemerkenswert. Hierdurch wird der Einbau von Kalzium in den Knochen gefördert. Vor allem stimuliert und reguliert der Maitake auch die Osteoblasten, die für die Knochenbildung verantwortlich sind. Gleichzeitig reguliert er auch die knochenabbauenden Osteoklasten – und schafft so ein Gleichgewicht zwischen Auf- und Abbau.

Der Shiitake gilt als der „König der Pilze“. Er enthält eine Vielzahl an Vitalstoffen, etwa Mineralstoffe wie Kalzium und Eisen und zudem Ergosterol (Provitamin D), außerdem für den Menschen essenzielle Aminosäuren. Er wirkt allgemein schmerzlindernd.

Der weltweitverbreitete Reishi, „Pilz der Unsterblichkeit“, soll die Muskulatur beruhigen und entspannen. Er enthält reichlich Kalzium. Auch Entzündungsprozessen der Gelenke wirkt er aufgrund seiner schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkstoffe entgegen.

Der Raupenpilz, Cordyceps sinensis, stammt ursprünglich aus dem tibetischen Hochland und wirkt stabilisierend auf die Knochensubstanz.

Blutegel: Bereits eine Sitzung wirkt nachhaltig

Die Blutegeltherapie vermag zwar keine Osteoporose zu heilen, dennoch ist sie eine wirkungsvolle begleitende Therapiemaßnahme. Bei schmerzhaften lokalen Wirbelsäulenschmerzen, bei erhöhtem Muskeltonus oder verspannten und verhärteten Muskeln kann sie mit einer einzigen Therapiesitzung zu einer länger anhaltenden Schmerzlinderung führen. Hierbei werden die Blutegel am Ort des Schmerzgeschehens angesetzt.

Allein durch die Reduktion nebenwirkungsreicher Schmerzmittel ist ihr Einsatz äußerst sinnvoll. Eine eingetretene wohltuende Schmerzlinderung ermöglicht zudem auch andere Therapiemaßnahmen, die ansonsten vielleicht nicht möglich wären, wie Physiotherapie und weitere physikalische Maßnahmen.

Magnetfeldtherapie kann Knochen- und Knorpelstruktur verbessern

Ein altbewährtes naturheilkundliches Verfahren ist die Magnetfeldtherapie. Schon Hippokrates (um 460–370 v.Chr.), der als der berühmteste Arzt des Altertums gilt, beschrieb Heilungen durch Magnete, ebenso Aristoteles (384–322 v.Chr.).

Die Magnetfeldtherapie ist eine bewährte, weitgehend risikolose und nebenwirkungsfreie komplementäre Behandlungsmethode bei Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Sie kann zur Verbesserung der Knochen- und Knorpelstruktur beitragen. Eine Behandlung dauert ca. 20 min, meist sind 5–10 Behandlungen erforderlich, wobei die genaue Anzahl vom jeweiligen Heilungsverlauf abhängig ist.

Schmerzlinderung durch Laser

Die Osteoporose ist bekanntermaßen eine generalisierte Erkrankung unseres Knochengerüstes. Wir können sicherlich nicht alle Knochen mit dem Laser gleichzeitig behandeln. Treten aber Schmerzen auf, beispielsweise infolge eines Knochenbruchs, sind diese eher lokalisiert. Hier kann die Lasertherapie sehr hilfreich sein.

Die Anwendung ist schonend und schmerzlos. Bei der Softlaser- beziehungsweise Low-Level-Lasertherapie (LLLT) wird die heilende Wirkung des Lichts genutzt. Eingesetzt wird sie mit dem Ziel, gestörte biologische Vorgänge positiv zu beeinflussen. Dem Laserlicht wird eine schmerzlindernde Wirkung, sowohl bei akuten, wie auch bei chronischen Erkrankungen, nachgesagt. Eine Einheit dauert etwa 10-20 min. Die Anzahl der erforderlichen Sitzungen ist von der Erkrankung beziehungsweise Schmerzsituation abhängig.

Interessenkonflikt: Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dr. med. Peter Krapf ist Facharzt für Orthopädie, Durchgangsarzt (Arbeits- und Schulunfälle), Osteologe DVO (ambulantes osteologisches Schwerpunktzentrum DVO, Osteologisches Studienzentrum DVO), Ernährungsmediziner DAEM/DGEM, mit Schwerpunktpraxis Ernährungsmedizin BDEM, Naturheilverfahren, Physikalische Therapie, Mikronährstoffmedizin, Arthrosezentrum DGFAM, Mitglied des Kneippärztebundes.

www.orthopaedicum-trier.de