HeilpflanzenporträtLaurus nobilis L., der Echte Lorbeer

Die Blätter und Früchte des Echten Lorbeer werden in der Volksmedizin eingesetzt, z.B. bei Magenbeschwerden, Entzündungen oder Infektionen. Heilpflanzenporträt und aktuelle Studienlage.

Inhalt
Lorbeer mit Früchten
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Lorbeer: Die Früchte enthalten neben fettem Öl wie die Blätter auch ätherisches Öl.

Laurus nobilis L., der Echte Lorbeer, hat seinen Ursprung in Vorderasien und ist im gesamten Mittelmeerraum sowie den Balkanländern und anderen subtropischen Gebieten verbreitet. Als Zierpflanze ist der L. nobilis auch in Süddeutschland zu finden [1].

Geschichte

Der Lorbeer findet bereits in der griechischen Mythologie vielfach Erwähnung. In der Sage um die Nymphe Daphne wird diese zum Beispiel in einen Lorbeerbaum verwandelt, um sie von Apollons Werbung zu befreien, welcher fortan einen Kranz aus den Blättern und Zweigen des Baumes auf dem Kopf trug, um seine Geliebte stets bei sich zu haben [2]. Die Griechen nannten den Lorbeer „mantkos“, das Hellseherkraut, entsprechend war der Tempel des Orakels in Delphi aus Lorbeerholz gebaut und die Priesterinnen schliefen auf Lorbeerbetten, kauten Lorbeerblätter und inhalierten den Rauch von Lorbeer, um sich in Trance zu versetzen [3]. In der Antike wurde der Lorbeerkranz zudem zum Zeichen der Sieger und man glaubte an seine Fähigkeit, böse Geister zu vertreiben [4] [5].

Dioskurides beschreibt in der Materia medica die Nutzung von Lorbeerblättern und -früchten für therapeutische Zwecke. Das aus den Früchten, Fructus Lauri, gepresste gelbgrüne Lorbeeröl, Oleum Lauri, wurde zur Behandlung von Neuralgien, Ohrenleiden und katarrhalischen Zuständen eingesetzt. Es ist bis heute in der traditionellen Heilkunde als Bestandteil von Unguentum aromaticum und Emplastrum Meliloti in Gebrauch. Die Lorbeerblätter, Lauri folium, nutzte Dioskurides wegen ihrer erweichenden und erwärmenden Wirkung zu Sitzbädern bei Gebärmutter- und Blasenleiden sowie zur Behandlung von Entzündungen, Rheumatismus und Insektenstichen. Der aus den Blättern gepresste Saft wurde bei Ohrenschmerzen und Schwerhörigkeit genutzt sowie Salben und erwärmenden Umschlägen zugesetzt. Die Wurzelrinde sollte in einer Zubereitung mit Wein bei Stein- und Leberleiden wirksam, aber auch fruchttötend sein [6]. Im Kräuterbuch des Hieronymus Bock von 1559 ist der Lorbeer mit den gleichen Zubereitungen und Indikationen wie bei Dioskurides aufgeführt [7]. Seine Verwendung in Zubereitungen bei Rheumatismus und Krätze sowie als Insektenschutzmittel („Bremsenöl“) ist bis ins 20. Jahrhundert belegt [2].

Botanik

Laurus nobilis ist ein immergrüner Strauch oder Baum und besitzt eine schwarze Borke. In der Regel kann er eine Wuchshöhe von bis zu 10 m, in seltenen Fällen auch von 20 m, erreichen. Die Blätter (5–10 cm lang) sind ledrig, elliptisch und haben einen gewellten Rand. Sie sind wechselständig angeordnet. Der L. nobilis blüht zwischen März und Juni und ist meist als diözische Pflanze zu finden, kann jedoch auch als zwittriger Strauch vorkommen. Die vierzähligen Blüten sind unauffällig weiß bis grüngelblich. Sie stehen in kleinen achselständigen Dolden oder sehr kurzen Rispen zusammen. Die männlichen Blüten besitzen 12 Staubgefäße, während in den weiblichen Blüten 4 Staminodien zu finden sind. Das Gynoeceum besteht aus einem kurzen Griffel mit dreikantiger Narbe, woraus sich nach der Befruchtung kleine (2 cm lange), eiförmige, schwarze, glatte, beerenartige Steinfrüchte entwickeln. Die Chromosomenzahl beträgt 2n=42 [1] [2].

Taxonomie

Laurus nobilis L. gehört zur Gattung Laurus (Lorbeeren) in der Familie der Lauraceae (Lorbeergewächse) zur Ordnung Laurales (Lorbeerartige). Es werden aufgrund der morphologischen Variabilität der Blätter und Früchte auch verschiedene Varietäten beschrieben [1] und zahlreiche Synonyme verweisen auf eine intensive botanische Beschäftigung mit der Pflanze in verschiedenen Gebieten, dazu gehören z. B. Laurus angusta Raf., Laurus nobilis f. lanceolata Meisn., Laurus nobilis f. latifolia (Nees) Maire, Laurus nobilis var. latifolia Nees, Laurus nobilis var. rotundifolia Emb. & Maire, Laurus tenuifolia Mill., Laurus undulata Mill. oder Laurus vulgaris Duhamel [8].

Phytochemie

Mithilfe einer Wasserdampfdestillation kann aus den Blättern der Pflanze das charakteristisch duftende ätherische Öl (0,8–4%, im Herbst auch 10%) gewonnen werden. Darin wurden bisher 55 Verbindungen identifiziert. Dabei bilden die Monoterpene 1,8-Cineol (12–71%), Sabinen (4–13%) und Linalool (10–30%) die Hauptbestandteile ([Abb. 1]), aber abhängig von der Herkunft, der Rasse und dem Erntezeitpunkt können auch p-Cymen, α-Phellandren, Geraniol, Eugenol, Methyleugenol, Limonen, α-Pinen, α-Terpineol und weitere Komponenten nachgewiesen werden. Auch in den Früchten ist ein ätherisches Öl ähnlicher Zusammensetzung enthalten. Weiterhin konnten Sesquiterpenlactone ([Abb. 2]), wie Eudesmanlactone (Costunolid, Eremanthin, Laurenobiolid) bzw. deren Methylester neben Flavonoiden ((–)-Epicatechin, Luteolin- und Quercetinglykoside) und Procyanidinen (trimere Moleküle vom A- und B-Typ) detektiert werden [9] [10].

Nutzung in der Volksmedizin

Sowohl Blätter als auch Früchte von L. nobilis wurden traditionell in verschiedenen geografischen Regionen vielseitig verwendet, u. a. als Magenmittel, zur Behandlung von Polypen, Amenorrhoe, rheumatischen Schmerzen, Sklerose, Asthma, Kondylomen und Hysterie [11] [12].

Die iranische Volksmedizin setzt die Lorbeerblätter zudem gegen Epilepsie und Neuralgie sowie für die Behandlung von Morbus Parkinson ein. In der griechischen traditionellen Medizin werden Rezepturen unter Verwendung der Blätter als Stärkungsmittel und gegen Magenbeschwerden, wie Krämpfe, Blähungen und Aufstoßen, eingesetzt [4] [9]. Auch in der traditionellen Veterinärphytotherapie werden das ätherische Öl aus den Blättern (Laurii folii aetheroleum), das aus den Früchten gepresste Öl (Oleum Lauri) und die gepulverten Lorbeerfrüchte bei Hufbeschwerden und Verstauchungen bei Pferden sowie als Eutersalbe genutzt [13]. In der Traditionellen Europäischen Medizin bzw. Phytotherapie dienen die beiden genannten Öle zur Behandlung von Quetschungen, Verstauchungen, Nagelproblemen und rheumatischen Beschwerden [3].

Anwendung und Wirksamkeit

Die Arzneidrogen Lauri folium, Lorbeerblätter, Fructus Lauri, Lorbeerfrüchte, und Oleum Lauri sind heute nicht mehr offizinell. Lorbeerblätter werden hauptsächlich als Gewürz genutzt und ihr ätherisches Öl findet Einsatz in der Parfüm- und Seifenindustrie [4] [9]. Im DAB 6 war Fructus Lauri und das daraus hergestellte Oleum Lauri mit jeweils einer Monografie vertreten, im DAB 7 nur noch die Früchte für die veterinärmedizinische Anwendung. Allerdings kann in den vergangenen 20 Jahren eine Renaissance in der wissenschaftlichen Beschäftigung mit L. nobilis beobachtet werden. Waren vor dem Jahr 2000 nur 21 Publikationen zu recherchieren, findet man heute auf Pubmed.gov mehr als 360 Artikel zu dieser Arzneipflanze [14]. Das Spektrum der biologischen Aktivitäten einzelner Bestandteile und Zubereitungen aus dem Lorbeer ist vielfältig und soll im Folgenden kurz zusammengefasst werden.

Das ätherische Öl der Lorbeerblätter wird in der Aromatherapie wegen seiner ausgleichenden, stimmungsaufhellenden und zugleich sedativen Wirkungen geschätzt und bei neurovegetativer Dystonie, Angststörungen, Konzentrationsmangel und Depressionen eingesetzt. Beschrieben wird auch eine besondere Aktivität auf das Lymphsystem und daher in Grippezeiten die Anwendung nach dem Baden und in der Sauna empfohlen [3].

Antimikrobielle, antimykotische, antivirale, insektizide, akarizide Wirkungen

Das ätherische Lorbeeröl enthält antimikrobiell wirksame Substanzen, die das Wachstum von gramnegativen Keimen, wie Escherichia coli und Pseudomonas aeruginosa, als auch grampositiven Bakterien, wie Staphylococcus aureus, hemmen. Dabei erwies sich das ätherische Öl als Ganzes wirksamer als die Komponente 1,8-Cineol. Das galt auch für die ausgeprägte antimykotische Aktivität, wofür das synergistische Zusammenspiel der Einzelkomponenten verantwortlich gemacht wird. Diese Erkenntnisse besitzen ebenso Relevanz für die Lebensmittelverarbeitung, denn mit dem ätherischen Öl des Lorbeers kann die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängert werden [9]. Auf die Hemmung der Bildung von Biofilmen sei ebenfalls hingewiesen [10]. Bereits 2008 wurde über antivirale Effekte des ätherischen Öls aus Lorbeerfrüchten berichtet. In einer In-vitro-Studie zeigte das Öl eine antivirale Aktivität gegenüber SARS-CoV mit einer IC50 von ca. 120 μg/ml [15].

Auch der Bienenschädling Paenibacillus larvae, Erreger der Amerikanischen Faulbrutkrankheit, der Honigbienenlarven befällt und wegen seiner schnellen Ausbreitung das gesamte Bienenvolk infizieren kann, wird durch Lorbeerblätterextrakt in seiner Entwicklung gehemmt und hält das Bienenvolk länger gesund [16] [17]. Eine insektizide und Repellentwirkung wird für Lorbeerblätter, Lorbeerextrakte und das ätherische Öl gegenüber einem Spektrum von Lästlingen und Schadinsekten, wie Mehlkäfer, Speisebohnenkäfer, Mehlmotten oder Stechmücken beschrieben. Besonders Küchenschaben sollen durch die im ätherischen Öl enthaltenen 1,8-Cineol und Geraniol vertrieben werden. Ethanolische Blattextrakte schädigen Varroa-Milben, ohne selbst bienenschädlich zu sein [10].

Entzündungshemmende Wirkungen

Die entzündungshemmende und immunmodulatorische Wirkung von L. nobilis ist in der Volksmedizin schon sehr lange bekannt. Als dafür verantwortlicher molekularer Wirkmechanismus konnte gezeigt werden, dass das ätherische Öl aus den Blättern die NLRP3-Inflammasom-Aktivierung hemmt und damit die proinflammatorische Zytokinexpression reduziert [12]. Als weiterer Wirkmechanismus wurde im Tierexperiment mit Mäusen die Stickoxidproduktion in Lipopolysaccharid-aktivierten Peritonealmakrophagen untersucht. Ein methanolischer Lorbeerblattextrakt mit den Sesquiterpenen Costunolid und Dehydrocostuslacton zeigte hier eine signifikante Hemmung. Dichlormethan-Methanol-Extrakte hemmten darüber hinaus die Aktivierung des proinflammatorischen Transkriptionsfaktors NF-κB in murinen Fibrosarkom-L929sA-Zellen. Der Dimethylsulfoxid-Extrakt der Lorbeerblätter verringerte die Expression des proinflammatorischen Enzyms COX-2 und sorgte gleichzeitig auch für die Reduzierung von Interleukin-6 [18]. Im Ergebnis all dieser biologischen Effekte werden Entzündungsprozesse zeitig und effizient gehemmt.

Antitumorale Aktivität

In In-vitro-Versuchen wurden an verschiedenen Tumorzelllinien auch Lorbeerextrakte untersucht und zytotoxische Effekte nachgewiesen [19], v. a. die Eudesmanlactone zeigten eine signifikante zytotoxische Aktivität gegenüber K562-Leukämiezellen [20]. Der Chloroform-Extrakt der Samen wies eine besondere Wirksamkeit gegenüber multiresistenten, P-Glykoprotein-exprimierenden Tumorzellen auf [21]. Interessanterweise hemmte der Extrakt aus der Rinde, im Gegensatz zu dem der Blätter oder Früchte, das Enzym Telomerase in HL-60-Zellen [18]. Im Mausmodell mit durch humane Papillomviren (HPV16) induzierten Tumoren konnte mit dem wässrigen Lorbeerblattextrakt allerdings kein antitumoraler Effekt nachgewiesen werden [22].

Antioxidative Aktivität und gastroprotektive Wirkung

Tierexperimentell und durch verschiedene In-vitro-Methoden konnte die schon in der Antike bekannte Wirksamkeit bei Magenbeschwerden bestätigt werden. In einem Tiermodell mit Ratten, deren Magenschleimhäute durch Alkoholgaben geschädigt wurden, konnte durch die Vorbehandlung mit Lorbeerblattextrakt eine signifikant weniger schwere Schädigung der Magenschleimhaut beobachtet werden. Neben dieser gastroprotektiven Eigenschaften wurde auch die antioxidative Aktivität überprüft, da oxidativer Stress ebenso eine Entzündung der Magenschleimhaut verursacht. Die entsprechenden In-vitro-Ergebnisse bestätigen eine relevante antioxidative Kapazität der phenolischen Lorbeer-Inhaltsstoffe und unterstützen damit die gastroprotektiven Effekte der Droge [23]. In gleicher Weise sind Ergebnisse zu werten, die mit Rindenextrakten von L. nobilis durchgeführt wurden [18].

Antidiarrhoische Aktivität

In der traditionellen Volksheilkunde wurden Lorbeerblätter auch bei Durchfallerkrankungen eingesetzt. Tierexperimentell konnte belegt werden, dass der wässrige Lorbeerblattextrakt bei Ratten eine durch Rizinusöl ausgelöste Diarrhö signifikant verbesserte. Außerdem stellte man eine Verlängerung der Darmpassage und eine dosisabhängige Relaxation der glatten Darmmuskulatur fest [24].

Einsatz bei Stoffwechselstörungen

In einem Diabetes-Tiermodell mit Mäusen zeigten die Extrakte aus Lorbeerblättern einen insulinverstärkenden Effekt. Neben der damit verbundenen hypoglykämischen Wirkung kam es auch zur Verbesserung des Lipidstoffwechsels, einer verbesserten Regulation des Blutzuckerspiegels sowie zu einer Unterstützung der Regeneration des pankreatischen Inselgewebes [25]. Kaninchen, die neben einer fettreichen Nahrung zusätzlich mit gemahlenen Lorbeerblättern (1 g/kg Futter) gefüttert wurden, zeigten eine signifikante Verbesserung ausgewählter Biomarker im Blut. Insbesondere kam es zu einem Anstieg der Gesamtplasma-Phenole, der Superoxiddismutase-Aktivität, der antioxidativen Kapazität (ORAC, FRAP) und der Lipo-Vitamin-Konzentration sowie zu einer Reduzierung der reaktiven Sauerstoffmetabolite (ROM) und der Konzentration an Malondialdehyd (MDA). Diese Ergebnisse unterstreichen, dass eine diätetische Behandlung mit 0,1% Lorbeerblattmehl in der Nahrung die cholesterolsenkende Aktivität sowie hepatoprotektive und hypoglykämische Wirkung bei fettreicher Ernährung bestätigen und den oxidativen Status verbessern [26].

Durch weitere In-vitro-Untersuchungen konnten biologische Effekte beobachtet werden, die eine mögliche antidiabetische Wirksamkeit der Droge unterstützen. Dazu gehören ein PPAR-γ-Antagonismus, eine Hemmung der nichtenzymatischen Bindung von Glucose an verschiedene Proteine (Proteinglykation), eine Reduzierung der Aktivität der α-Glucosidase [27] sowie insulinsensibilisierende, hepatoprotektive und antiapoptotische Effekte [28].

2020 wurde in einer klinischen Studie mit 30 gesunden Testpersonen zwischen 20 und 57 Jahren der Einfluss von Lorbeertee auf verschiedene Lipidbiomarker im Plasma untersucht. Die Probanden nahmen 10 Tage lang täglich einen Tee aus Lorbeerblättern zu sich (5 g Droge auf 100 ml Wasser). Im Ergebnis konnte zwar keine signifikante Senkung der Plasmakonzentrationen von LDL-Cholesterol und Triglyceriden festgestellt werden, allerdings wurde ein signifikanter Anstieg des HDL-Cholesterols gemessen. Die Autoren folgerten aus den Ergebnissen, dass Lorbeerblättertee einen positiven Einfluss auf die Blutfettwerte hat und so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern kann [29]. Ähnliches zeigte sich auch in Studien bei Erkrankten mit Diabetes mellitus. Bei den Testpersonen mit Typ-1-Diabetes, die über 4 Wochen täglich 3 g Lorbeerblätter zu sich nahmen, konnte eine Reduktion des Gesamtcholesterols, der Triglycerid- und auch der Nüchternglukosekonzentration beobachtet werden. Ähnliche Ergebnisse beschrieben die Autoren auch bei Studien mit Testpersonen, die einen diagnostizierten Typ-2-Diabetes aufwiesen [27]. Es bedarf allerdings weiterer klinischer Studien, um eine evidenzbasierte phytotherapeutische Anwendung von Lorbeerextrakten am Menschen zu gewährleisten.

Toxikologie

Tierexperimentell wurde keine akute Toxizität des wässrigen Lorbeerblattextraktes (bis zu 1 g/kg Körpergewicht) nachgewiesen, die Verträglichkeit war gut und Vergiftungserscheinungen auch histologisch nicht nachweisbar [22]. Wegen der Reaktivität des Sesquiterpenlactons Costunolid mit Sulfhydrylgruppen körpereigener Proteine ist allerdings bei empfindlichen Personen eine Sensibilisierung bzw. Allergisierung möglich [30]. Dies ist offenbar auch der Grund dafür, dass das ätherische Öl der Droge (Oleum Lauri) laut Kosmetikverordnung nicht in Kosmetika eingesetzt werden darf [31].

Prof. Dr. Dr. h. c. Matthias F. Melzig
Pharmazeut
Professor an der Freien Universität Berlin

Mona Noack

Interessenkonflikt: Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

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