
Das Coronavirus kann offenbar mikrostrukturelle Veränderungen im Gehirn verursachen.
Kognitive Beeinträchtigungen, Riechstörungen, Fatigue: Forschende fanden strukturelle Veränderungen im Gehirn von Post-COVID-Patient*innen, die im Zusammenhang mit diesen Symptomen stehen. Sie konnten zeigen, dass
- eine COVID-19-Infektion einen Einfluss auf die Mikrostruktur des Gehirns haben kann,
- diese Veränderungen in zerebralen Netzwerken mit der Schwere der Infektion und den Symptomen korrelieren.
Ein Teil der Menschen, die an COVID-19 erkrankt waren, leiden langfristig an neurologischen Symptomen wie kognitiven Beeinträchtigungen, Geruchsverlust und Fatigue. Eine Studie des Uniklinikum Freiburg zeigt, dass diese Beschwerden im MRT nachweisbar sind.
Studie: Veränderte Gehirnstrukturen bei Post-COVID
Die prospektive Kohortenstudie umfasste 89 Post-COVID-Patient*innen. 38 Personen hatten eine COVID-19-Infektion ohne anhaltende Symptome überstanden und bildeten die Kontrollgruppe.
Die Forscher*innen analysierten im MRT die Mikrostruktur der Gehirne von Post-COVID-Patient*innen, gesunden Kontrollpersonen und COVID-19-Erkrankten ohne Langzeitsymptome.
Sie fanden heraus:
- Bei Menschen, die eine COVID-19-Infektion durchgemacht haben, war die Gehirnstruktur im Vergleich zu Gesunden verändert – insbesondere der Grauen Substanz.
- Zudem konnten Zusammenhänge zwischen den einzelnen Post-COVID-Symptomen und verschiedenen Netzwerken des Gehirns nachgewiesen werden.
- Das Ausmaß der zerebralen Veränderung ging einher mit der Schwere der Infektion und der Stärke der Beschwerden.
Es sei noch unklar, wodurch die Veränderungen nach COVID-19 ausgelöst werden, so Dr. Alexander Rau von der Uni Freiburg. Und auch, ob die Veränderungen dauerhaft bestehen bleiben oder sich zurückbilden.
Nun gelte es, die genaue Ursache zu klären und darauf aufbauend neue Therapieformen zu entwickeln.
Quelle: Universitätsklinikum Freiburg