LebervergiftungLeberstiftung warnt vor Giftpilzen

In Mitteleuropa gibt es rund 150 Arten von Giftpilzen. Etwa 10 davon sind so giftig, dass der Verzehr tödlich sein kann, warnt die Deutsche Leberstiftung.

Pilzkorb voller Pilze steht im Wald
K. Oborny/Thieme

Selbst gesammelte Pilze können bei Unachtsamkeit und Unwissenheit zu schweren gesundheitlichen Problemen führen – bis hin zu lebensbedrohlichen Vergiftungen.

Unachtsamkeit und Unwissenheit, auch bei selbsternannten Pilzexperten, können zu lebensgefährlichen Vergiftungen durch den Verzehr von Giftpilzen führen, warnt die Deutsche Leberstiftung.

Gefahr von Giftpilzen nicht unterschätzen

In Europa gibt es rund 150 giftige Pilzarten, von denen etwa 10 tödlich sein können. Einer der gefährlichsten Vertreter ist der Grüne Knollenblätterpilz, der für 90 Prozent der tödlichen Pilzvergiftungen verantwortlich ist. Besonders tückisch: Die Symptome treten oft erst mehrere Stunden nach dem Verzehr auf, wenn das Gift bereits im ganzen Körper verteilt ist.

Prof. Michael P. Manns von der Deutschen Leberstiftung erklärt, dass die im Grünen Knollenblätterpilz enthaltenen Amatoxine besonders Leber und Nieren schädigen. Erste Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall ähneln einer Magen-Darm-Infektion, doch bereits nach 24 Stunden kann das Gift die Leber zerstören. Unbehandelt kann dies zu einem kompletten Leberversagen führen, das nur noch durch eine Lebertransplantation behandelt werden kann.

Richtiges Verhalten bei Pilzvergiftungen

Die Deutsche Leberstiftung rät: Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung sofort medizinische Hilfe suchen. Und:

  • Niemals nur auf Bücher oder Apps zur Pilzbestimmung vertrauen.
  • Niemals auf angeblich überlieferte Merkmale vertrauen für die Ungiftigkeit von Pilzen wie Maden- oder Schneckenbefall.
  • Auf Symptome nach einer Pilzmahlzeit achten: Bei ersten Anzeichen einer Vergiftung sofort medizinische Hilfe aufsuchen oder ein Giftinformationszentrum kontaktieren.
  • Keine eigenen Behandlungsversuche unternehmen oder „Hausmittel“ anwenden.
  • Wenn es zu einer Pilzvergiftung gekommen ist, sollten zur Erleichterung der Diagnose Pilzreste und gegebenenfalls Erbrochenes dem behandelnden Arzt übergeben werden.

Prävention und Expert*innenrat

Um das Risiko einer Vergiftung zu minimieren, empfiehlt die Deutsche Leberstiftung, Pilze nur zu sammeln, wenn man sich sicher ist, die Arten korrekt bestimmen zu können. Noch sicherer ist es, Speisepilze im Handel zu kaufen. Pilzvergiftungen stellen eine ernste medizinische Notlage dar, die ohne Behandlung tödlich verlaufen kann.

Über die Deutsche Leberstiftung

Die Deutsche Leberstiftung setzt sich für die Verbesserung der Patient*innenversorgung bei Lebererkrankungen ein und fördert wissenschaftliche Projekte und die Vernetzung von Forscher*innen. Neben Aufklärungsarbeit bietet die Stiftung auch Beratung und Informationen rund um das Thema Lebergesundheit. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Deutschen Leberstiftung: www.deutsche-leberstiftung.de.

Quelle: Deutsche Leberstiftung

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