
Klimawandel trifft Gesundheit: Viele sorgen sich vor steigenden Temperaturen.
In Kürze
- Mehr als 60 % der Menschen in Deutschland sorgen sich wegen mehr möglicher Hitzewellen in Zukunft.
- Zudem meinen rund drei Viertel, dass die Zahl an heißen Tagen in den vergangenen Jahren zugenommen hat.
Das geht aus der repräsentativen Umfrage „Klimaneutraler Gesundheitssektor 2025“ der BARMER in Kooperation mit dem F.A.Z. Institut hervor.
Bürger*innen nehmen Warnungen ernst
Von den 1.000 Befragten zwischen 16 und 74 Jahren halten sich 79 % über die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze für informiert, 73 % nehmen amtliche Hitzewarnungen ernst. Dementsprechend passen sie ihr Verhalten an, allem voran beim Essen und Trinken. Mehr als 40 % gönnen sich zudem bei extremer Hitze häufigere oder längere Ruhepausen und passen ihr Sportpensum an. „Die Bürgerinnen und Bürger sind über die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitzewellen nicht nur gut informiert, sie nehmen sie auch durchaus ernst. Dies ist umso wichtiger bei Risikogruppen wie Kleinkindern, Menschen ab 65 Jahren oder Personen mit chronischen Erkrankungen“, sagt Prof. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER. Die große Bereitschaft, das eigene Verhalten an heißen Tagen entsprechend anzupassen, sei daher positiv zu bewerten.
Mehr Hitzeschutz im Gesundheitswesen nötig
Laut der Umfrage sieht nur eine Minderheit der Bürger die Gesundheitseinrichtungen in Deutschland beim Hitzeschutz gut aufgestellt. Demnach finden 31 % Krankenhäuser, 29 % und 19 % Pflegeeinrichtungen gut oder sehr gut auf Hitzewellen vorbereitet. „Gesundheitseinrichtungen müssen sich intensiver mit den Herausforderungen des Klimawandels beschäftigen. Hier sind allen voran die Betreiber und Kommunen gefragt, entsprechende Vorkehrungen zu treffen“, so Straub. Die Kommunen sollten darüber hinaus im öffentlichen Raum Hitzeschutzmaßnahmen ergreifen. So halten laut der Umfrage 63 % der Befragten besseren Zugang zu kostenfreiem Trinkwasser für sinnvoll. Etwa jede 2. Person wünscht sich Zugang zu kühlen öffentlichen Aufenthaltsräumen und eine hitzeresistente Stadtplanung, beispielsweise mit hellen, das Sonnenlicht gut reflektierenden Bodenbelägen.
Flexibleres Arbeiten bei Hitzewellen
Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, sieht ein Großteil der Befragten die Arbeitgeber in der Pflicht, Hitzeschutzmaßnahmen umzusetzen.
- 57 % wünschen sich demnach flexible Regelungen zu Arbeitszeit und -ort bei Hitzeperioden.
- 72 % sagen, die Arbeitgeber sollten ab 30 Grad Außentemperatur möglichst Homeoffice ermöglichen.
- 83 % sind der Ansicht, dass die Arbeitszeit bei Tätigkeiten mit direkter Sonneneinstrahlung verkürzt werden sollte.
- 62 % würden Bußgelder befürworten, falls der Arbeitgeber keine Hitzeschutzmaßnahmen ergreift.
„Hitzeschutz ist immer auch Gesundheitsschutz. Deshalb sollte er von den Arbeitgebern bestmöglich umgesetzt werden“, sagt Straub.
Quelle: BARMER


